NÜRNBERGER LAND – Der internationale Tag der Pflege, am 12. Mai, soll die Arbeit der Menschen würdigen, die kranken und alten Menschen helfen. Unter dem Motto „Wir sind unersetzlich – jetzt und in Zukunft“ machen öffentliche und private Pflegedienstleister heute in Nürnberg bei einer Veranstaltung auf sich aufmerksam. Und auch im Nürnberger Land beteiligen sich viele Beschäftigte und Unternehmen.
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So hat zum Beispiel das Klinikum Nürnberger Land seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege und in pflegenahen Berufen heute eine ganz besondere Überraschung bereitet: Sie alle haben ein Jahreslos der Aktion Mensch erhalten. Dabei habe es jeder von ihnen verdient „das große Los zu ziehen“, so Dr. Thomas Grüneberg, Geschäftsführer der Krankenhäuser Nürnberger Land.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind und waren Pflegekräfte einer noch größeren Belastung ausgesetzt. Hinzu kommt die Überalterung der Gesellschaft, denn die Zahl der Menschen, die nicht mehr ohne Pflege leben können, steigt.
Überalterung
„Die Menschen werden älter und die Gesellschaft verändert sich. Daraus resultieren neue soziale und auch ökonomische Herausforderungen, durch die die Pflege immer mehr an Bedeutung gewinnt“, erklärt der Leiter des Bayerischen Landesamtes für Pflege (LfP), Achim Uhl anlässlich des Internationalen Tages der Pflegenden.
„In Bayern arbeiten rund 256.000 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2020) Pflegefachpersonen mit großem Engagement, um den stetigen Bedarf an Gesundheitsleistungen einer alternden Gesellschaft zu decken. Es zeichnet sich aber ab, dass wir künftig neue und verbesserte Ansätze in Betreuung, Unterstützung und Therapie brauchen – gerade für Menschen mit mehrfachen chronischen Erkrankungen.“
Mehr Personal braucht es, das bestätigt auch Michael Strauß, Leiter des Hermann-Keßler-Stifts in Lauf. Zwar gebe es aktuell ausreichend gesetzliche Regelungen für Menschen in Pflegeberufen, allerdings hapere es noch bei der Umsetzung, erzählt er im Interview. Außerdem fordert er weniger Bürokratie und „Kontrollwut“. Mehr dazu ebenfalls im PDF.
Der Freistaat Bayern tue bereits einiges, um den wachsenden Mangel an Hausärzten in ländlichen Regionen aufzufangen, die strikte Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden und die Grundversorgung zu verbessern, so das Landesamt für Pflege in einer Pressemeldung.
Pflege als Hochschulausbildung
Laut der Behörde könnte die Zukunft aus „lokalen Gesundheitszentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ bestehen. Dafür brauche es Pflegepersonal mit entsprechender Ausbildung. In Zukunft soll der Fokus deshalb mehr auf der Ausbildung von „akademisch qualifizierten Kräften“ – also Pflegepersonal mit Hochschulabschluss – liegen. So können Pflegende auch beraten und überwachen.
Der „Internationale Tag der Pflege“ wird anlässlich des Geburtstages von Florence Nightingale begangen. Sie legte schon im 19. Jahrhundert mit ihrer Arbeit den Grundstein für eine wissenschaftlich fundierte, eigenständige Profession „Pflege“. Zur Feier des Tages veranstalten private und öffentliche Pflegeeinrichtungen heute in Nürnberg ein Fest mit Liveacts und Musik. Mehr dazu ebenfalls hier im PDF.