Aktion der Grünen

Demo zur Öffnung des Hersbrucker Strudelbades

„Wir wünschen uns die Öffnung des Strudelbades!“, sagte Steffen Bavendiek (links mit Warnweste) und erntete dafür viel Beifall. | Foto: J. Ruppert2021/06/Demo1.jpg

HERSBRUCK – „Wir lieben unser Strudelbad“ hieß das Motto. Und rund 80 bis 90 Anhänger der Hersbrucker Freizeiteinrichtung sind dem Aufruf der örtlichen Grünen gefolgt und haben am Samstagnachmittag eine lange Schlange vor dem Eingang gebildet. Die Aktion ist eine Art Wink mit dem Laternenpfahl. Denn in den nächsten beiden Wochen fällt in zwei Stufen die Entscheidung, ob das Freibad heuer aufmacht.

Etliche Teilnehmer der „Demo“ hatten sich originell ausstaffiert: Bademäntel, Schnorchel, ein aufblasbarer Delfin, Wasserbälle, Handtücher, Schwimmreifen, Badekappen, Bikinioberteil über dem Shirt und anderes. Zunächst brachte Steffen Bavendiek von den Hersbrucker Grünen die Forderung auf den Punkt: „Wir wünschen uns die Öffnung des Strudelbades!“ Die Staatsregierung hat dazu vor kurzem grünes Licht gegeben.

Trotzdem herrschen in Hersbruck (leise) Zweifel, ob das auch umgesetzt wird. Denn im vergangenen Jahr hatte die Mehrheit im Hersbrucker Stadtrat die Pforten des Strudelbades aus finanziellen Gründen und wegen der Auflagen durch Corona geschlossen halten wollen. Erst im zweiten Anlauf gab es das Okay zur Öffnung.

Zwei Wochen warten

Wie es heuer weitergehen kann, bespricht der Verwaltungsrat (Bürgermeister und Stadträte) der Therme am kommenden Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung. Die Entscheidung fällt der Gesamtstadtrat am 17. Juni.

Steffen Bavendiek schränkte in seiner Rede die Forderung allerdings ein: Nur wenn der Badebetrieb „die Stadt nicht in den Ruin treibt“. Bekanntlich schreibt die Freizeitstätte immer rote Zahlen. Corona bedingte Einschränkungen wie ein Oberlimit für die Besucherzahl und Hygienemaßnahmen sorgen aber für ein noch höheres Defizit. Aus den Reihen der Zuhörer kamen dazu Zwischenrufe wie „Es gibt andere Einsparmöglichkeiten“.

Sommer ohne Sand?

Im „Badenudelabstand“ durften sich die dann vor der Kasse anstellen, was nach einigem hin und her auch gelang. Im Anschluss wurde lebhaft weiterdiskutiert. „Wenn wir schon nicht in den Urlaub fahren sollen, brauchen wir Alternativen zuhause.“ – „Ich habe noch nie einen Stadtrat im Bad gesehen.“ – „Wo können die Kinder sonst sicher schwimmen lernen?“ – „Standortfaktor“ – „Ganz wichtig für die ältere Generation.“

Stadträtin und Ortsvorstandsmitglied Barbara Knodt von den Grünen zog nach der Aktion ein rundum positives Fazit: „Ich freue mich, dass so viele da waren und wir dadurch ein gutes Stimmungsbild bekommen haben.“ Ihre Kollegin Dr. Ulrike Eyrich zeigte sich überrascht über das große Interesse vor allem der Senioren. Die Fraktionssprecherin der Grünen hat bei der Versammlung zudem gehört, dass die Jugendlichen die Beachvolleyballfelder auf der Insel des Strudelbades vermissen.

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