NÜRNBERGER LAND (ab/mz) — Bei der Bezirkstagswahl hat sich Bernd Eckstein (CSU) im Kampf um das Direktmandat gegen Armin Kroder und Michael Groß durchgesetzt. Bei den Erststimmen liegt der neue Bezirksrat aus Rasch um gut zwei Prozentpunkte vor Landrat Armin Kroder, der für die Freien Wähler ins Rennen ging, und um rund zwölf Prozentpunkte vor dem Röthenbacher Sozialdemokraten Groß. Aber auch die beiden Konkurrenten könnten es noch ins mittelfränkische Parlament schaffen. Zuletzt war der Kreis mit zwei Räten vertreten, Norbert Dünkel und Fritz Körber.
„Das war richtig spannend“, kommentiert Eckstein die Auszählung der Stimmen, bei der schnell deutlich wurde, dass es zum Ende hin eine ganz knappe Entscheidung zwischen ihm und Kroder geben könnte. „Es gab für mich einige überraschende Ergebnisse, so zum Beispiel das Resultat in Vorra. Dass ich hier so gut abschneiden würde, hätte ich nie gedacht“, sagt Eckstein, auf den mit dem gewonnenen Bezirkstagsmandat nun auch mehr Arbeit zukommt. Aber er geht motiviert an diese neuen Aufgaben heran – auch weil ihn die Ortsverbände im Wahlkampf nach Kräften unterstützten.
Die Arbeit im Bezirksparlament wird in den kommenden Jahren sicher kompliziert, da ist sich Eckstein sicher: „Weil schwierige Zeiten auf uns zukommen.“ Dass er gleichzeitig Kreisrat und Bezirksrat ist, soll ihn in Sachen Bezirksumlage nicht in eine Zwickmühle bringen: „Da muss man ausgewogen entscheiden, wenn es um die Umlage geht.“
Dritter Platz könnte reichen
Der im direkten Vergleich unterlegene Armin Kroder sagte gestern, dass er zwar gerne die meisten Erststimmen bekommen hätte, allerdings hat der in Lauf lebende Landrat durch seinen dritten Listenplatz und das – nach gestrigem Stand zumindest schon einmal im Landkreis – gute Zweitstimmenergebnis durchaus allen Grund, noch auf einen Einzug in den Bezirkstag zu hoffen. Bei der Wahl 2008 schafften drei Freie Wähler den Sprung nach Ansbach, bei 9,3 Prozent bezirksweit und 12,9 Prozent der Zweitstimmen im Nürnberger Land. Jetzt sind es im Landkreis schon mal 14 Prozent. Nun kommt es noch darauf an, wie die FW-Kandidaten in den anderen Wahlkreisen abgeschnitten haben, was bis Redaktionsschluss aber noch nicht feststand.
Ähnlich sieht es bei Michael Groß aus. Die 19,5 Prozent sind für einen Neuling ein durchaus respektables Ergebnis. Sein sozialdemokratischer Vorgänger Fritz Körber war weit über den Landkreis hinaus als Sozialpolitiker bekannt und hatte zuletzt 22,9 Prozent geschafft.
Ähnlich wie damals Körber und jetzt Kroder blickt auch der Viertplatzierte auf der SPD-Liste nun mit Spannung auf das Ergebnis seiner Partei insgesamt und auf das Abschneiden seiner Genossen. „Ich habe noch gewisse Hoffnungen, dass ich es über die Zweitstimmen schaffe“, sagte er gestern.
Sein Resultat hält er „für einen ersten Versuch für okay“, freilich hätte auch er gerne das Direktmandat geholt. Allerdings seien ein Landrat und ein CSU-Bewerber immer schwere Gegner. Auch wenn es jetzt nicht mehr klappen sollte, werde er sich weiter einbringen in die Sozialpolitik – im Landkreis und im Bezirk.
Zunächst ist für ihn nun aber entscheidend, wie die SPD insgesamt abgeschnitten hat und wieviele Kreuze der Röthenbacher insgesamt gesammelt hat, verglichen mit den anderen sozialdemokratischen Kandidaten. Bei Redaktionsschluss waren erst zwei von zwölf Stimmkreisen ausgezählt, am schnellsten war das Nürnberger Land.