FEUCHT – Für die Sicherheitswacht in der Marktgemeinde Feucht werden ab sofort Frauen und Männer gesucht. Bewerbungen nimmt die Polizeiinspektion Altdorf entgegen.
Das Innenministerium hat grünes Licht für die Einführung einer Sicherheitswacht in der Marktgemeinde Feucht gegeben. Sechs Männer und Frauen im Alter von 18 bis 62 Jahren können künftig im Ort auf Streife gehen. Bewerben um den Posten eines Sicherheitsmanns oder einer -frau kann sich jeder, der eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung hat, gerne mit Menschen umgeht, zuverlässig ist und für den soziale Verantwortung eine besondere Bedeutung hat. Bewerbungen nimmt ab sofort die Polizeiinspektion Altdorf, Schlossplatz 7, entgegen.
Wie mehrfach berichtet, hat der Marktgemeinderat im Oktober vergangenen Jahres mit großer Mehrheit beschlossen, künftig eine Sicherheitswacht im Ort auf Streife gehen zu lassen. Damit sind die Mitglieder des Gremiums einem entsprechenden Antrag der Freien Wähler gefolgt. Allein die Grünen können sich mit dem Konzept nicht anfreunden. Marktgemeinderat Andreas Sperling etwa befürchtet, „dass sich die Atmosphäre im Ort verändert“.
„Gute Ergänzung“
Wird das vielleicht so kommen? Bei der Polizei in Altdorf werden Inspektionsleiter Reimund Mihatsch und sein Vertreter Gerhard Zenker die Ausbildung der neuen Sicherheitsleute übernehmen. Zenker hat bereits jahrelang mit Sicherheitswachten in Nürnberg und Schwabach zusammen gearbeitet. Seine Erfahrung: „Der Einsatz der zivilen Ordnungskräfte ist eine gute Ergänzung der Polizeiarbeit.“ Er ist mit seinem Kollegen Mihatsch zuversichtlich, dass sich die neue Truppe auch in Feucht bewähren wird.
Dabei legen die obersten Altdorfer Polizeibeamten Wert darauf, dass Mitglieder der Sicherheitswacht keine schwarzen Sheriffs sein werden. Im Gegenteil: Sie sollen in ständigem direkten Kontakt zu den Bürgern stehen, sollen für Hilfesuchende da sein und die Polizei über verdächtige Vorkommnisse informieren.
Das Sicherheitsgefühl stärken
Das alles klingt banal, dient aber dazu, das betont der Altdorfer Polizeichef, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Mit dem Sicherheitsgefühl ist das immer so eine Sache, wenn etwa bei der Kirchweih oder anderen Festen im Ort alkoholisierte Leute durch die Straßen ziehen oder es zu Schlägereien kommt. Eine Streife der Sicherheitswacht kann hier präventiv eingreifen und kleinere Gefahrensituationen in Absprache oder zusammen mit der Polizei beseitigen, sagt Mihatsch.
Und was kostet das ganze die Marktgemeinde? Immerhin müssen die sechs Mitglieder der Sicherheitswacht regelmäßig auf Feuchter Straßen unterwegs sein. Im Gegensatz zum Ordnungsdienst, den der Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung der Kommune angeboten hatte und der jährlich mit rund 12 000 Euro hätte bezahlt werden müssen, ist die Sicherheitswacht für Feucht kostenlos.
Ausbildung trägt der Freistaat
Die Ausbildung der ehrenamtlichen Ordnungskräfte und die Bezahlung der Aufwandsentschädigung in Höhe von acht Euro pro Stunde übernimmt der Freistaat, der die Sicherheitswacht flächendeckend in den bayerischen Kommunen einführen will.
In den vergangenen Monaten haben sich mehrere Kommunen an Mihatsch mit der Bitte um nähere Auskunft dazu gewandt. Wegen der Pandemie ist aber vieles nicht weiter verfolgt worden, so auch in Altdorf. Die Stadt hat ebenfalls in Sachen Sicherheitswacht nachgefragt. Eingehender diskutiert, wie etwa in Feucht, wurde die Angelegenheit hier aber noch nicht.
Start voraussichtlich im Herbst
Wie Corona überhaupt vieles ausbremst: Unter normalen Umständen könnte die neue Sicherheitswacht in Feucht bereits im Frühsommer loslegen. Unter den gegebenen Bedingungen geht Mihatsch aber davon aus, dass es erst im September oder im Oktober losgehen kann. Was aber nicht so schwer ins Gewicht fällt, weil im Sommer ohnehin keine größeren Feste in Feucht stattfinden können. Feste sind die Haupteinsatzzeiten für die Streifen der Sicherheitswacht.
Jetzt sind Freiwillige gefragt, die den Dienst in Feucht übernehmen wollen. Dazu müssen sie mindestens fünf Stunden Zeit im Monat aufbringen können und sich mit einer Aufwandsentschädigung von acht Euro pro Stunde zufrieden geben. Ausgestattet werden sie mit Uniform, Dienstausweis, Digitalfunkgerät, Taschenlampe und Reizstoffsprühgerät.