Zwei für die Freien Wähler

Feisthammel und Kroder wollen in Land- und Bezirkstag

Kreisvorstand Klaus Hacker mit Bezirkstagskandidat Armin Kroder, Landtagskandidatin Angelika Feisthammel und Kreistagsfraktionssprecher Robert Ilg (v. l.). | Foto: Privat2018/01/freie-wahler-nominiertung-land-und-bezirkstagskandidaten-kroder-feisthammel.jpg

NÜRNBERGER LAND — Nun haben auch die Freien Wähler im Nürnberger Land ihre Direktkandidaten für die Bezirks- und Landtagswahl nominiert – und das jeweils einstimmig. Die Behindertenbeauftragte des Landkreises, Angelika Feisthammel, möchte in den Bayerischen Landtag einziehen. Um einen Sitz im mittelfränkischen Bezirkstag bewirbt sich erneut Landrat Armin Kroder.

Angelika Feisthammel, die Behindertenbeauftragte im Nürnberger Land und Burgthanner Gemeinderätin, will sich insbesondere für die Belange der Schwächeren in der Gesellschaft einsetzen. „Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren schwächeren Mitgliedern umgeht“, sagte die Nominierte, die selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist. Damit sei eine weitere Schärfung des sozialen Profils der Freien Wähler verbunden. Inklusion sei eben kein Gnadenakt, sondern geltende Rechtslage. Die Landespolitik ist Feisthammel hier zu passiv. Man habe gar den Eindruck, es handle sich weniger um eine Frage des Könnens, als des Wollens.

Kämpfen für das Krankenhaus

Zudem werde sie für den Erhalt des Hersbrucker Krankenhauses kämpfen. Dessen mögliche Schließung sieht sie als das Ergebnis einer verfehlten Gesundheitspolitik auf Bundesebene. Auch die Abschaffung der für die Bürger teils „existenzbedrohenden Straßenausbaubeiträge“ liegt ihr sehr am Herzen. Dabei müssten für die Gemeinden auf eine ausreichende Gegenfinanzierung geachtet werden und Regelungen für bereits erfolgte Abrechnungen gefunden werden.

Landrat will weitere Amtszeit

Armin Kroder möchte im Bezirks­tag weitere fünf Jahre konstruktiv mitwirken, „um vor allem ein wachsames Auge auf unsere Frankenalbklinik in Engelthal und unsere starken Sozialverbände im Nürnberger Land zu haben“, wie er betonte. Bereits 2013 wurde der Landkreischef in das mittelfränkische Gremium gewählt.

Mit Blick auf die Finanzen sei er in Sorge: „Auf Bezirksebene führt schiere Parteipolitik zusammen mit Rücksichtslosigkeit gegenüber den Umlagezahlern zum höchsten Bezirksumlagehebesatz in ganz Bayern. Die Parteipolitik im Bezirk zieht mittelbar über die Kreisumlage letztlich unseren Städten, Märkten und Gemeinden das Geld aus den Taschen“, findet Kroder klare Worte. 2018 muss das Nürnberger Land erstmals über die Hälfte der kompletten Kreisumlage an den Bezirk weiterreichen. „Das ist abenteuerlich!, so Kroder.„Es wäre gut, müsste der Bezirk sein Geld direkt von den Gemeinden holen, sofort würde der Kreisumlagehebesatz zusammenbrechen!“.

Es werde Zeit für mehr Sachpolitik und mehr parteiübergreifendes Miteinander im Bezirkstag, fordert der Landrat. Zudem müsse im Bezirksrathaus als oberste Führungsaufgabe dringend ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingeführt werden, ein externes Gutachten habe ganz enorme Defizite ausgeleuchtet.

Auf allen politischen Ebenen gebe es wichtige Sachthemen, die es bürgerfreundlich zu lösen gelte. Die Freien Wähler hätten bewiesen, dass sie bei Themen wie der Wiedereinführung des G9, der Energiewende oder der Stärkung des ländlichen Raums durch unaufgeregte und sachbezogene Politik mehr erreicht hätten, als durch lauten Populismus.

Der Kreisvorsitzende der Freien Wähler und Röthenbacher Bürgermeister Klaus Hacker freute sich über die harmonische und kraftvolle Auftaktversammlung der FW in Kühnhofen. Zusammen mit Altlandrat Helmut Reich und dem Sprecher der Kreistagsfraktion, Robert Ilg, kündigte er einen engagierten und fairen Wahlkampf an. „Ziele in Bayern sind zehn Prozent plus X und im Bezirk das Direktmandat für unser Nürnberger Land“, so Hacker.

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