LAUF — Er stand nie gerne im Mittelpunkt und wollte eigentlich auch keine offizielle Verabschiedung. Doch Kollegen und Schüler der Bertleingrundschule in Lauf wollten ihren Rektor Ralf Karg nicht einfach so gehen lassen und stellten deshalb am Dienstagmorgen eine kleine, aber durchaus emotionale Abschiedsfeier in der Aula auf die Beine.
Seit August 2007 hatte Karg das Zepter an der Bertleingrundschule in der Hand. Nun führt der Weg des Familienvaters, der zuvor an den Grundschulen in Diepersdorf und Neuhaus gearbeitet hat, nach Feucht.
„Er hat für die Schule Tolles geleistet“, sagte Schulrat Joachim Schnabel in einer kleinen Rede. Was das im Einzelnen war, erzählte Elternbeiratsvorsitzender Markus Brinke, der sich ebenso für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen bedankte und dem Rektor viel Glück für seinen weiteren Lebensweg wünschte: Karg hätte unter anderem die Mathe-Meisterschaften eingeführt, den Pausenhof umgestaltet, die Mittagsbetreuung verbessert, die Zusammenarbeit mit der Musikschule gefördert und sogar als erster und einziger Rektor den Rotary-Preis erhalten.
Auch die Grundschulkinder, die ihrem Rektor zum Abschied ein Lied sangen und selbst gemachte Geschenke – wie einen Kuchen, auf dem „ich mag dich so“ stand – überreichten, meldeten sich zu Wort: „Er hat immer dafür gesorgt, dass es uns gut geht“, sagte ein Kind. „Ich bin traurig, weil er geht“, erzählte ein anderes.
Neue Rektorin der Bertleingrundschule wird nun Petra Götz, die vor allem Kargs Fairness, Loyalität und Fachkompetenz schätzte. Sie freut sich sehr auf ihre neuen Aufgaben, auch wenn es ihr, wie sie sagt, etwas fehlen wird, in Zukunft keine eigene Klasse mehr zu haben.
Auch der ehemalige Schulamtsdirektor Hans Joachim Jenchen ließ es sich nicht nehmen, ein paar dankende Worte an Karg zu richten, und hängte ihm mehrere selbst gebastelte Kompetenz-Orden um den Hals. Da gab es zum Beispiel den „Packen-wir-es-an-Orden“, den „Unbeirrbar-positiv-denken-Orden“ oder den „Sich-mutig-in-Giraffensprache-kritisch-konstruktiv-äußern-trauen-Orden“.
Sichtlich bewegt dankte Karg den Kollegen und Kindern für die tollen Geschenke, Lieder und Reden: „Wenn das keine Verabschiedung ist, was dann.“
