NÜRNBERGER LAND – Umgestürzte Bäume, voll gelaufene Keller, Bäume auf Autos , fehlender Strom und ein Festival, dessen Besucher sich in ein Zelt flüchteten: Die Aufräumarbeiten nach dem heftigen Gewitter über dem Landkreis halten Feuerwehr und Polizei noch immer in Atem. Ernsthaft verletzt wurde aber, nach erster Bilanz, glücklicherweise niemand.
Ein nicht enden wollendes Dauergrollen, heftiger Regen, kurzzeitig sogar Hagel, gepaart mit starken Böen: Die Gewitterfront, die vor gut zwei Stunden über den Landkreis gezogen ist, hält die Feuerwehren derzeit noch in Atem.
Video zum Sturm:
„Unsere Leute sind gut beschäftigt, wir haben etliche kleinere Schäden, aber zum Glück nichts Dramatisches“, so Kreisbrandrat Holger Herrmann. Einen Gewitterschwerpunkt habe es im Landkreis nicht gegeben, vielmehr verteilen sich die Einsätze aufs ganze Nürnberger Land. Und auch aus der Laufer Polizei hieß es: „Es ist die Hölle los“. Eineinhalb Stunden lang stand das Telefon nicht still. „Wir sind noch dabei, die Einsätze zu sortieren“, bestätigte auch die Hersbrucker Polizei und „wir sind noch voll in der Lage drin“, sagt die Polizei Altdorf. Nach aktuellem Stand ist bis auf entwurzelte Bäume und vollgelaufene Keller aber auch im Großraum Altdorf nichts schwerwiegendes passiert.
Verängstigte Festival-Besucher
Kurzzeitig beängstigend sei die Lage laut Hersbrucker Polizei aber für die Menschen am Hersbrucker Plärrer gewesen, wo an diesem Wochenende das Herzschlag-Festival stattfindet. Dort hätten sich rund 100 Festival-Besucher in das aufgestellte Festzelt vor dem Unwetter geflüchtet und Angst bekommen, der Sturm könnte es mitreißen. Passiert sei aber glücklicherweise auch hier nichts.
In Lauf/links stürzte ein großer Baum auf ein Auto. Foto: Privat
Neben vollgelaufenen Kellern hatten die Feuerwehren mit einigen Bäumen zu tun, die auf Autos gestürzt waren. So zum Beispiel in Lauf/links, in Hohenstadt und in Pommelsbrunn. Dort in Pommelsbrunn wurde eine Person durch einen auf das Auto fallenden Baum leicht verletzt, musste aber anschließend nicht im Krankenhaus behandelt werden.
Schaden an Häusern
Auch einige Häuser nahmen Schaden: An der Norma-Filiale in Lauf lösten sich – wohl durch den heftigen Regen – Teile des Dachs. In Hohenstadt und in Röthenbach fiel jeweils ein Baum auf ein Wohnhaus, in Röthenbach landete außerdem ein weiterer im Garten. Ebenfalls in Röthenbach deckte der Sturm mehrere Dachziegel eines Mehrfamilienhauses ab, die zum Teil auf die Straße fielen.

In einer überfluteten Unterführung in Lauf blieb außerdem ein Auto im Wasser stecken. Die Feuerwehr befreite die beiden Insassen, der Wagen war nicht mehr fahrbereit. Des Weiteren kam es zum Beispiel in Kirchensittenbach zu einem mehrstündigen Stromausfall.
Text: Stefanie Buchner-Freiberger, Rebecca Haase