Schwimmbad seit Montag geschlossen

Einsturzgefahr: Röthenbacher Hallenbad dicht

Der Röthenbacher Bürgermeister Klaus Hacker und Marina Petschack vom Bauamt, zuständig für die Bäderverwaltung, haben am Montag sofort reagiert und die Schwimmhalle geschlossen. Foto: Kirchmayer
Der Röthenbacher Bürgermeister Klaus Hacker und Marina Petschack vom Bauamt, zuständig für die Bäderverwaltung, haben am Montag sofort reagiert und die Schwimmhalle geschlossen. Foto: Kirchmayer2015/03/Hallenbad_Ro__thenbach_geschlossen_Hacker_Marina_Petschack_.jpg

RÖTHENBACH — Das Wasser ist abgelassen, die Türen sind geschlossen. Seit Anfang der Woche ist das Röthenbacher Hallenbad am Schulzentrum im Steinberg dicht. Der Grund: Seit Montag ist klar, dass das Dach akut einsturzgefährdet ist. Bürgermeister Klaus Hacker reagierte sofort und ließ absperren: „Sicherheit hat oberste Priorität.“

Die Bauabteilung des Landratsamtes hatte zunächst festgestellt, dass eine Turnhalle in Altdorf wegen Problemen mit den Dachträgern gesperrt werden muss. Weil die dortige Deckenkonstruktion baugleich mit der Decke des Röthenbacher Hallenbads ist, bat das Amt die Stadt deshalb, die Decke zu überprüfen. Eine Untersuchung durch das Röthenbacher Bauamt am vergangenen Montag ergab dann Dramatisches: Die sogenannten Spannbetonbinder in der Tragkons­truktion der Decke könnten jederzeit nachgeben. Hacker spricht von einem möglichen „Spontanversagen“ der ovalen Stahlarmierung innerhalb der Träger.

Bürgermeister Hacker erinnerte das Röthenbacher Problem sofort an die Katastrophe von Bad Reichenhall. Dort war in Januar 2006 das Dach der Wintersporthalle unter Schneelast eingebrochen, 15 Menschen starben, 34 wurden verletzt.

Und so eine Tragödie wäre auch in Röthenbach möglich gewesen, so Hacker, denn das Dach könne „von einer Sekunde auf die andere“ einbrechen, wie Fachleute feststellten. Zwar könne die Decke auch noch 20 Jahre halten, aber Sicherheit gehe natürlich vor. „Die Halle wurde deshalb sofort gesperrt“, so der Bürgermeister.

Das Röthenbacher Schwimmbad ist seit 40 Jahren in Betrieb, passiert ist bisher bautechnisch nie etwas. Laut Hacker ist aber unklar, wie lange schon Gefahr bestand. Technisch sei das Thema „hoch komplex“, so Hacker.

Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, ob die Halle saniert werden kann oder abgerissen werden muss. „Dafür sind erst weitere Untersuchungen möglich“, so Hacker. Es kann also Jahre dauern, bis Röthenbach wieder eine Schwimmhalle hat. Und egal ob Sanierung oder Neubau: Auf die klamme Stadt kommen neue, unerwartete Kosten zu. Hacker hofft, dass Landkreis und Schulverband, die das Bad mit betreiben, einen beträchtlichen Teil der Kosten übernehmen.

Ärgerlich sei die Schließung allemal, versicherte der Bürgermeister, „das Schwimmbad wird gebraucht“. Schließlich wird die Halle tagsüber von den Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und der Mittelschule, von der Seespitzschule und der Forstersbergschule, aber abends auch von der Volkshochschule, der Wasserwacht und Privatpersonen genutzt. „Für mich war wichtig, dass nichts passiert ist“, so Hacker, besser eine „missliche Angelegenheit“ als eine Katastrophe.

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Für die Schüler fällt der Schwimm­unterricht zunächst aus, im Sommer sollen die Schulen das Röthenbacher Freibad nutzen. Die betroffenen Eleven des Abiturjahrgangs müssen kurzfristig auf eine andere Halle ausweichen.

Die an das Schwimmbad angrenzende Turnhalle kann weiter genutzt werden, dieses Dach ist anders kons­truiert. Auch das Schülercafé „Lazy‘s“ bleibt weiter offen. Und die Dauerkartenbesitzer, versicherte Hacker, bleiben nicht auf ihren Kosten sitzen. Sie können sich den Betrag anteilig im Röthenbacher Rathaus zurückerstatten lassen.

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