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Bündnisspartner oder Sicherheitsrisiko USA?

9. Mai, 19:30 - 21:30
Free

Für alle Interressierte, der Vortrag ist Kostenlos. Für eine bessere Planung wäre jedoch deine Anmeldung wünschenswert unter [email protected]  oder unter der 01522 64 42 395

„Bündnispartner oder Sicherheitsrisiko USA? Die transatlantischen Beziehungen im ultimativen Stresstest“

Die Europäer beschleicht das Gefühl, dass alle bisherigen Gewissheiten auf dem Spiel stehen: Die Beziehungen zu den USA, die Beistandszusage der NATO im Fall eines Angriffs, die Zukunft der liberalen Demokratie. Die Zeit der Hellseher ist angebrochen. Der Westen sei zu Ende, liest man. Manche Kommentatoren und ehemaligen Praktiker, wie der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer, haben sogar den genauen Moment erspürt.

Das Ende des Westens sei am 28. Februar 2025 besiegelt worden, mit jener bizarren Szene bzw. „diplomatischen Kernschmelze“ im Oval Office: Der ukrainische Präsident Selenskij wollte mit Donald Trump vor laufenden Kameras diskutieren. Worauf ihn US-Vizepräsident Vance aufforderte, Dankbarkeit und Respekt gegenüber seinem Vorgesetzten zu zeigen. Am Ende warfen beide den Ukrainer aus dem Weißen Haus, und Trump merkte süffisant an: „This is going to be great television.“

Die Vereinigten Staaten drängen ihre europäischen Bündnispartner schon seit längerem zu einer ausgewogeneren Verteilung der gemeinsamen Verteidigungslasten. Immerhin tragen die USA in einem Bündnis von 32 Nationen etwa zwei Drittel der Verteidigungsausgaben. Selbst als die Europäer den russischen Ausdehnungsdrang und den Krieg gegen die Freiheit beschworen, modernisierten sie ihre Streitkräfte nur in homöopathischen Dosen.

Nicht einmal die gravierende Veränderung der Bedrohungssituation spätestens mit der russischen Einverleibung der Krim im Jahr 2014 erzeugte in der EU politischen Handlungsdruck.

Je stärker der europäische Verteidigungsbeitrag innerhalb der NATO ausfällt, desto mehr wird die Regierung Trump spüren, dass es sich bei den europäischen Verbündeten um entlastende Kräfteverstärker handelt.

Andererseits: Zu Recht blicken die Europäer kritisch und skeptisch auf einen US-Präsidenten, der über die Europäische Union sagt, sie sei gegründet worden, um die USA abzuzocken und sich von Washington kostengünstig Frieden, Sicherheit und Schutz garantieren zu lassen.

In Trumps Weltbild sind die Vereinigten Staaten nicht die größte Volkswirtschaft der Erde, sondern ein Staat, der von anderen Handelsmächten ausgebeutet wird. Seine protektionistische Handelspolitik sowie sein außenpolitischer Kurs sind Teil ein und desselben Drehbuchs. Er ist überzeugt, dass es den Interessen der USA dient, internationale Bündnisse wie die NATO und die Welthandelsorganisation (WTO) auszuhöhlen und dass ihm Deals mehr nützen als Multilateralismus.

Dennoch überrascht es nicht, dass Trumps Politik verfängt. Ausgerechnet im Einwanderungsland USA ist der Protektionismus tief verankert. Die Ideen der Abschottung und des Isolationismus sind viel älter als der Aufstieg Trumps. Schon der erste US- Präsident George Washington warnte vor zu engen Allianzen mit anderen Nationen. Noch heute besitzen nur die Hälfte der Amerikaner einen Reisepass.

Darüber hinaus hat Trumps Globalisierungskritik ebenso einen wahren Kern wie seine Kritik an den europäischen Verteidigungsausgaben. Es gibt unfaire Handelsbarrieren. Die EU etwa belegt amerikanische Auto-Importe mit einem Zoll von zehn Prozent. Im umgekehrten Fall waren es vor Trumps Handels-Rundumschlag Anfang April 2025 nur 2,5 Prozent, SUVs und Pickups einmal ausgenommen.

Vor allem haben die USA im Gegensatz zum Exportweltmeister Deutschland nicht uneingeschränkt von der Globalisierung profitiert. Chinas Beitritt in die WTO hat im Mittleren Westen und im Südosten Amerikas mehr als eine Million Jobs vernichtet. Ökonomen und Politiker haben das viel zu lange ignoriert.

Das alles ändert nichts daran, dass exorbitante US-Einfuhrzölle die Amerikaner treffen – und zwar jene am härtesten, die im November 2024 für Trump gestimmt haben. Das liegt an dem schlichten Umstand, dass Wähler der Republikaner üblicherweise über weniger Geld verfügen als Wähler der Demokraten. Und wer weniger begütert ist, merkt schnell, wenn Waren im Supermarkt und Gegenstände des täglichen Bedarfs teurer werden. Trump hat aus seinen Plänen ja nie ein Geheimnis gemacht. Nun müssen nicht nur seine Wähler die Folgen spüren.

Na neugierig geworden? Dann kommt doch gerne vorbei, wir freuen uns darauf, Sie persönlich beim Vortrag begrüßen zu dürfen.

Details

Datum:
9. Mai
Zeit:
19:30 - 21:30
Eintritt:
Free

Veranstaltungsort

Sparkasse, Altdorf
Oberer Markt
Altdorf, 90518 DE
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Veranstalter

Europa-Union Nürnberger Land e. V.
Telefon
09187-3488
E-Mail
gkbeuschel@aol.com