Einblick in die Organisation

Laufer Literaturtage: So viel Arbeit steckt dahinter

Bis das Programm steht, wie das aus dem Jahr 2021, das Ina Gombert von der Laufer Stadtbücherei und Büchereileiter Andreas Reichel hochhalten, muss im Vorfeld viel Arbeit investiert werden. Auch die Nachbereitung des Festivals nimmt viel Zeit in Anspruch.
Bis das Programm steht, wie das aus dem Jahr 2021, das Ina Gombert von der Laufer Stadtbücherei und Büchereileiter Andreas Reichel hochhalten, muss im Vorfeld viel Arbeit investiert werden. Auch die Nachbereitung des Festivals nimmt viel Zeit in Anspruch. | Foto: PZ-Archiv2023/10/Laufer-Literaturtage.jpeg

LAUF – Von der Familienlesung mit Rüdiger Bertram über die Lesung der Bestsellerautorin und Journalistin Christine Westermann bis zur Matinee mit der Professorin Claudia Kemfert: Die Laufer Literaturtage versprechen spannende Veranstaltungen mit deutschsprachigen Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Bereichen. Als Moderatorin und Organisatorin ist Ina Gombert von der Stadtbücherei während der Veranstaltungswoche immer mit dabei. Doch die Planungen für das Festival beginnen viel früher.

„Nach den Literaturtagen ist vor den Literaturtagen“, schreibt die Stadt Lauf in einer Mitteilung. So könnte man, frei nach Sepp Herberger, Ina Gomberts Tätigkeitsbereich zusammenfassen. Gombert ist federführend für alle Veranstaltungen der Laufer Stadtbücherei unter der Leitung von Andreas Reichel zuständig.

Während die Veranstaltung selbst nur aus einer hoch intensiven Woche voller Lesungen und Veranstaltungen für Schulen besteht, dreht sich Gomberts ganzes Jahr um die Vor- und Nachbereitung. „Wir planen jetzt schon für das nächste Jahr, ein Autor steht sogar schon fest“, sagt sie. Das sei auch notwendig, denn die Lesereisen von Autoren stünden oft schon Monate im Voraus fest. Wer zu spät anfragt, hat Pech.

Die Laufer Literaturtage sind eingebettet in die Veranstaltungsreihe „fränkische LesArt“, das Lesefestival findet zeitgleich in Lauf, Ansbach und Schwabach statt. Enge Absprachen mit den Organisatoren aus den anderen Städten sind wichtig: Wird ein Autor doppelt oder gar dreifach gebucht, sparen sich die Organisatorinnen häufig Kosten und der Gast braucht für mehrere Lesungen in der Region nur einmal anreisen – das kann den Unterschied zwischen einer Zu- und einer Absage machen. Zur Planung der Literaturtage gehören aber auch das aufmerksame Beobachten der deutschsprachigen Literaturbranche, das Studium von Verlagsvorschauen, Feuilletons und Bestsellerlisten und eine Liste an Wunschautoren, die ständig überarbeitet wird.

Tausende Besucher in Lauf

Die LesArt sei das größte nichtkommerzielle Lesefestival in Süddeutschland, teilt die Stadt weiter mit. Bis zu 10.000 Besucher verzeichnet das Lesefestival jährlich, etwa die Hälfte davon kommt nach Lauf. Die Veranstaltung hat sich auch in der Autorenszene längst einen Namen gemacht.

Kontaktpflege ist das A und O: „Ohne gute Kontakte kommt man an die interessanten Namen nicht ran“, weiß Ina Gombert. Hier macht sich die inzwischen fast 30-jährige Tradition des Festivals bemerkbar. 1996 wurden die Literatur Tage La uf ins Leben gerufen. „Seitdem hat sich die Veranstaltung einen sehr guten Ruf in der gesamten deutschsprachigen Literaturszene erarbeitet“, so die Organisatorin weiter.

Jedes Jahr versucht die Stadtbücherei Lauf dabei, ein möglichst breites Spektrum an Literatur und Themen anzubieten. „LesArt“ will das Lesen fördern, deshalb wird ein breites Publikum angesprochen. Eine Gewinnabsicht gäbe es nicht: „Wir wollen Lust aufs Lesen machen“, sagt Büchereileiter Reichel.

Möglich wird dies auch durch die Sponsoren und Geldgeber, darunter das Bayerische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Bezirk Mittelfranken, der Landkreis Nürnberger Land und die Stadt Lauf als Veranstalterin. Zahlreiche lokale Unternehmen unterstützen die Literatur Tage Lauf finanziell, darunter der Hauptsponsor Sparkasse Nürnberg oder auch der Verlag Nürnberger Presse ist Medienpartner. Ohne die finanziellen Zuwendungen wäre das Festival nicht möglich, so Gombert, oder die Eintrittspreise wären deutlich teurer.

Vollgepackte Arbeitstage

Während der Literaturtage gibt es viel zu tun: Schullesungen tagsüber in der Bücherei und natürlich den Lesungen am Abend, dazwischen Aufbau, Künstler-Betreuung, Soundcheck und Moderation der Lesungen. Das Team der Stadtbücherei ist in die Planung der Literaturtage eng eingebunden und sind während der Veranstaltungswoche ebenso mit vor Ort wie das bewährte Team der Veranstaltungstechnik.

„Mit den Künstlern auf der Bühne zu stehen ist das pure Vergnügen“, sagt Ina Gomberg, die sich in ihrer Rolle als Organisatorin sehr wohl fühlt. „Das Schöne an meinem Job ist, dass er von der Idee bis zur Umsetzung alles beinhaltet. Das ist genau mein Ding. Ich mag es, vom Anfang bis zum Ende an allen Prozessen beteiligt zu sein. Und wenn man spürt, dass es gut ankommt, fühlt es sich auch nicht mehr wie Arbeit an.“

Dass die Laufer Literaturtage sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht haben, freut auch Bürgermeister Thomas Lang. Die Literaturtage seien ein „Aushängeschild für die Stadt Lauf“, sagt er. Vielen sei gar nicht bewusst, wie viel Arbeit dahinter stecke, lobt er das Engagement von Ina Gombert und allen Beteiligten.

Info: Die 28. Literatur Tage Lauf finden von Sonntag, 5. November, bis Sonntag, 12. November, statt. Karten für die Tickets gibt es online auf www.literatur-tage-lauf.de und www.reservix.de sowie bei Reservix-Vorverkaufsstellen, etwa im Service-Center der Pegnitz-Zeitung in Lauf. Informationen unter www.literatur-tage-lauf.de im Internet. Inhaber der Zac-Karte erhalten einen Rabatt auf den Ticketpreis.

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