POMMELSBRUNN – Betreutes Wohnen, ein Seniorenhaus und ein kleiner Park: Das sind die Ideen zur Abrundung des PEZ-Areals in Hohenstadt. Der Pommelsbrunner Gemeinderat befasste sich mit den Plänen der Firma Maisel.
Im Pegnitztal-Einkaufszentrum (PEZ) bekommt das bereits vorgestellte Projekt „Betreutes Wohnen“ vielleicht noch Zuwachs. Wie Bürgermeister Jörg Fritsch erläuterte, könne daneben auch ein Seniorenhaus in „Co-Funktion“ mit dem AWO-Seniorenheim Pommelsbrunn entstehen. „Eine tolle Abrundung für das PEZ“ wäre dies, freute sich Fritsch, wobei jedoch erneut eine Herausnahme aus dem dort ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet zu beantragen sei. Der Kreistag hatte dies in der Vergangenheit skeptisch gesehen. Zusätzlich solle eine Parkanlage eingerichtet werden, genau passend zur Adresse „Am Markgrafenpark“.
Walter Maisel von Wohn- und Gewerbebau Maisel erläuterte in der Sitzung sein vorläufiges Konzept. Für die quer durch das Gebiet verlaufende Hochspannungsleitung sei eine Umleitung geplant. Im parkähnlichen Gelände sollen sich einmal ein kleiner See mit Rundweg befinden, ferner Bäume, Sträucher und eine Streuobstwiese. Das AWO-Seniorenhaus würde aus vier einzelnen Häusern in eineinhalbgeschossiger Bauweise bestehen. In jedem Haus könnten 10 bis 12 Personen in Einzelzimmern und dennoch in Gemeinschaft leben; dazu kommt ein separater Eingangsbereich.
Beim Projekt „Betreutes Wohnen“, so Maisel, sei die Nachfrage sehr gut. Die Wohnungen von 50 bis 90 Quadratmetern werden einzeln verkauft. Hier will die Diakonie die Betreuung übernehmen. Beide Einheiten sind eigenständig, ergänzen sich aber in ihrem Angebot. So ergäben sich Kombinationen für Ehepaare, welche in ihrer Pflegebedürftigkeit unterschiedliche Ansprüche stellen. Er sehe diese doppelte Einrichtung, welche 60 neue Arbeitsplätze schaffe, aber im Dorf nicht unterzubringen sei, als „Vorzeigeprojekt für das Nürnberger Land“. Bürgermeister Fritsch hat bereits ein positives Vorgespräch mit dem Landrat geführt. Geplant wird auf 15 000 Quadratmetern, davon rund 2000 für das Seniorenhaus, der Rest für den Park.
Die Diskussion der Ratsmitglieder drehte sich um den Zeitplan der Bauten (Klaus Göttler/FW), die betroffenen Flurnummern sowie den Immissionsschutz (Hermann Kraus/FW), den Antrag auf Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet (Kurt Tausendpfund/CSU) sowie die Größe der herauszunehmenden Fläche bzw. Ausgleichsflächen (Renate Scharrer/SPD), Wasserschutz (Christine Linhardt/Grüne) und Retentionsflächen (Winfried Mergenthaler/SPD). Letzterer begrüßte ausdrücklich das Projekt und meinte, in diesem Fall hätten die Herausforderungen des demografischen Wandels Vorrang vor dem Naturschutz, während Klaus Haas/SPD auf einer Verwendung des Areals nur für Kliniken oder Seniorenheime bestand.
Maisel rechnete vor, dass für beide Anlagen ein Bezug im Jahr 2014 möglich sei, wies beim Thema Wasserschutz auf den Gelände-Höhenunterschied von zwei Metern hin und stellte für den Lärmschutz einen Wall mit Gabionen-Wand in Aussicht. Die Abstimmung ergab ein einstimmiges Ja zum Projekt samt der nötigen Ausnahmegenehmigung.
Weiteres Thema im Rat: die Windkraft. Die Stadt Hersbruck hat die Gemeinde Pommelsbrunn über ihre Planung im Rahmen des Regionalplans informiert und sich dabei für ein Vorranggebiet im Bereich nordöstlich von Großviehberg entschieden, analog zu einem gleichen Gebiet der Gemeinde Reichenschwand im Bereich Hansgörgl. Man bat die Pommelsbrunner um Unterstützung der Vorhaben. Insgesamt soll es sich um drei Windräder handeln, die Aufteilung auf die beiden Gebiete ist noch nicht festgelegt. Dies irritierte Karin Pollmer/SPD. Warum eine Aufteilung? Warum nicht alle Windräder am gleichen Standort? Fritsch und Kurt Tausendpfund/CSU sahen dies genauso. Es ging ferner um den genauen Standort und die Größenordnung (Winfried Mergenthaler/SPD und Herbert Bauer/FW), den allgemein zu vermeidenden Wildwuchs von Windrädern (Reinhard Weih/CSU und Klaus Haas/SPD) sowie eine Signalwirkung und ihre Folgen (Marcus Flemming/FW). Der einstimmige Beschluss lief darauf hinaus, dass man dem Anliegen von Hersbruck und Reichenschwand aufgeschlossen gegenüber stehe, zum jetzigen Zeitpunkt aber noch genauere Details der Fachleute des Planungsverbands abwarten wolle.
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