POMMELSBRUNN – Die geplante Erweiterung der Seniorenwohnanlage Markgrafenresidenz hat die nächste Hürde genommen und geht in die Öffentlichkeitsbeteiligung. Bürgermeister Jörg Fritsch nannte das Projekt im Haupt-/Finanzausschuss des Pommelsbrunner Gemeinderates „sehr begrüßenswert“. Im Gegensatz zur ersten Sitzung zu dem Thema stimmten zwei Mandatsträger der Grünen diesmal dagegen.
Im Januar hatte Investor Walter Maisel die Planung im Gemeinderat vorgelegt. Das ambitionierte Vorhaben liegt zwischen der Hohenstädter Markgrafenresidenz am Rande des Pegnitztal-Einkaufzentrums (PEZ) und dem Lärmschutzwall hin zur Bundesstraße 14 samt B 14-Auffahrt. Auf einem Wiesengelände sollen drei Gebäude entstehen: ein weiteres Haus für betreutes Wohnen, eine Tagespflege und ein neues Awo-Pflegeheim als Ersatz für die Einrichtung am Pommelsbrunner Ortseingang.
Im Ausschuss ging es um die Öffentlichkeitsbeteiligung als wichtiger Schritt zur Änderung des Bebauungsplans. Für die Vergrößerung des Seniorenwohnens müssen nämlich die Baugrenzen um bis zu 35 Meter nach Osten verschoben werden. Dies soll im beschleunigten Verfahren geschehen. Jörg Fritsch wies vor der Aussprache noch darauf hin, dass in den Entwürfen der Firma Maisel eine umfangreiche Eingrünung und ein Teich vorgesehen seien.
Nicht zu wuchtig
Kathrin Leipenat von der Pommelsbrunner Bauverwaltung sagte, dass das neue Awo-Heim vier Etagen erhalte. Dies sichere die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Der Bauherr möchte das vierte Geschoss zurücksetzen, damit es nicht zu wuchtig erscheint und sich in die Umgebung einfügt.
Pläne der drei Objekte gibt es noch nicht. Dies veranlasste Gemeinderat Ingo Kämmer zur Nachfrage, wie Staffelung und Viergeschossigkeit auf das Pflegeheim beschränkt würden. Jörg Fritsch und Kathrin Leipenat erwiderten, dass solche Vorgaben in die textlichen Festsetzungen kämen und der Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss fassen könne, wenn das Gremium über den Bebauungsplan abstimmt.
Warum „beschleunigt“?
Franz Altmann wollte wissen, warum das „beschleunigte“ Verfahren gewählt wurde. Dadurch entfällt die laut Amtsdeutsch „frühzeitige öffentliche Beteiligung“, sprich der Weg zur Genehmigung ist ein wenig kürzer. Die Gemeinde muss dennoch alle Formalien vom Schallschutzgutachten bis zu den Stellungnahmen anderer Stellen (Naturschutz, Brandschutz, Nachbargemeinden, Baubehörden, Telekom…) einholen – allerdings nur einmal, nicht zweimal.
Wenig erfreut zeigte sich Franz Altmann über die Lage der 85 neuen Parkplätze. Etwas mehr als die Hälfte befindet sich außerhalb der Baulinie. Das ist erlaubt, erklärte Kathrin Leipenat. Jörg Fritsch ergänzte, dass die Stellflächen mit wasserdurchlässigen Rasengittersteinen ausgeführt werden sollen. Christine Linhardt erkundigte sich nach der Geltung des Grünordnungsplanes von 2013 für das Areal. Ein neuer Bebauungsplan hebe den auf, antwortete Kathrin Leipenat.
Vorgeschriebenes Grün
„Die Parkanlage mit Teich, Rundgang und Bänken (dazu Wasserspiel, Kneippen und Boccia) schaut in der Präsentation toll aus. Wie stellen wir sicher, dass das auch so kommt?“, hakte Ingo Kämmer nach. Im Grundsatz (ohne Details) könne der Gemeinderat eine reichhaltige Begrünung um den Teich vorschreiben, sagte Kathrin Leipenat. Kurt Benisch wünscht Photovoltaikanlagen auf den großen Dächern, was Jörg Fritsch dem Investor als Anregung übermitteln will.
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Im Januar hatten Christine Linhardt und Franz Altmann von den Grünen das Projekt trotz einiger Vorbehalte begrüßt und dafür votiert. Im Haupt- und Finanzausschuss stimmten sie nun gegen den Planentwurf. Die anderen acht Mitglieder waren allerdings dafür und das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes geht weiter.
Beginn im Herbst?
Wie berichtet, hat Jörg Fritsch in Ansbach die Unterlagen für die einfache Dorferneuerung in Hohenstadt unterzeichnet. Der Rathauschef hofft auf einen Baubeginn noch heuer im Herbst. Auch die Bahn hat die Pläne abgesegnet, wenn auch mit einigen Auflagen. Jörg Fritsch betonte, dass auch private Anlieger Zuschüsse für Vorhaben erhalten können.
Die Corona-Teststelle im Pommelsbrunner Dorfgemeinschaftshaus werde gut angenommen. Mittwochs ist nun zusätzlich von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Im PEZ entsteht eine weitere Teststation ohne Beteiligung der Gemeinde.