Fränkische Adventsmusik im Dreivierteltakt

Vorweihnachtliche Atmosphäre in Schwaig

Weihnachtliche Volksmusik in oft fränkischer Mundart, dargeboten von den „First Ladies“ in St. Paul: Das erfreute und bewegte das Publikum in Schwaig.
Weihnachtliche Volksmusik in oft fränkischer Mundart, dargeboten von den „First Ladies“ in St. Paul: Das erfreute und bewegte das Publikum in Schwaig. | Foto: Chorgemeinschaft Schwaig2025/12/8f054cf3d8429ac86e529840ad881d0339087278_max1024x.jpg

SCHWAIG – Die Chorgemeinschaft Schwaig hat am zweiten Advent in der Kirche St. Paul ein Konzert präsentiert, das weit über ein gewöhnliches Weihnachtsprogramm hinausging. Susanne Wittekind – die Leiterin des Frauenchors „First Ladies“ – hatte einen Abend zusammengestellt, der die fränkische Volksmusik in ihrer ruhigen, berührenden Form zeigte und zugleich das Publikum in eine Atmosphäre stiller Vorfreude versetzte.

Von Beginn an prägte die fränkische Mundart den roten Faden des Programms. Die Sängerinnen verbanden unter der Klavierbegleitung von Susanne Wittekind traditionelle Lieder wie „Läiber Brouder, gäih a mit mir!“, „Do drauß’n in der Nacht“ oder „Es mog ned finsta wer’n“ zu einem Klangbild, das gleichermaßen traditionell wie zeitlos wirkte.

Von meditativer Ruhe

Die sorgfältige Dynamik und der ausgewogene Chorklang ließen den Kirchenraum von St. Paul dabei immer wieder in eine fast meditative Ruhe sinken – ein Eindruck, der vielen Besuchern naheging. Selbst langjährige Begleiter des Chors seien von diesen ungewöhnlichen, heimatnahen Klängen überrascht gewesen, so das Ensemble in einer Pressemitteilung. Man habe sie von den „First Ladies“ so noch nie zuvor gehört.

Musikalisch ergänzt wurde der Abend von Marco Dick, der mit Akkordeon und Steirischer Harmonika verschiedene Stimmungen auslotete. Bei „A stade Weis“ zeigte er die lyrische Seite seiner Instrumente, während der „Vierteljahrhundert-Dreiviertler“ die Zuhörer zum Wiegen animierte. Seine Beiträge verliehen dem Konzert „Tiefe und setzten akustische Farbtupfer“, so die Chorgemeinschaft.

Ein besonderer Höhepunkt des Programms war der Auftritt von Ulrike Wässerle. Ihr Solosopran brachte Lieder wie „Josef, lieber Josef mein“ und „Maria sitzt am Rosenhag“ zum Leuchten und hinterließ im Publikum vielfach bewegte Reaktionen. Die klare, mühelose Wärme ihrer Stimme füllte den Kirchenraum und sorgte für Momente, in denen es andächtig still wurde.

Aufgelockert durch den Dialekt

Die Weihnachtsgeschichte in Dialekt vorgetragen, ein „Wunschzettel für Erwachsene“ und ein fränkischer Segen – gleich mehrmals wurde das musikalische Programm von Susanne Wittekind durch gesprochene Beiträge aufgelockert.

Eingerahmt wurde das Konzert von zwei gemeinsamen Liedern mit der Gemeinde, die die Verbindung zwischen Chor und Publikum spürbar machten. Nach langem Applaus folgten zwei Zugaben, darunter ein fränkischer Abschiedsgruß („Geht jetzt ham, ihr lieb’n Leud“ zur Melodie von „Love Me Tender“), der mit einem Augenzwinkern und zugleich viel Herz den Abend beschloss.

Auch über diesen Abend hinaus bleibt die Chorgemeinschaft in diesem Jahr noch musikalisch aktiv: Die „First Ladies“ singen noch einmal in der Christmette am Heiligen Abend, und am Samstag, 20. Dezember, lädt der „Rock-Pop-Chor“ zum Weihnachtsliedersingen in den Schwaiger Schlosshof ein.

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