Gemeinderat Kirchensittenbach

Hoffnung auf neue Staatsstraße im Sittenbachtal gleich Null

Die Staatsstraße 2404 gleicht an vielen Stellen (wie hier kurz vor Kleedorf) einem Fleckenteppich und muss dringend saniert werden. Ein Vollausbau kommt derzeit allerdings nicht in Frage. | Foto: E. Bodendörfer2019/07/20190628_120735.jpeg

KIRCHENSITTENBACH – Wann geht es denn endlich mit dem Umbau an der Staatsstraße in Algersdorf und dem Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Entmersberg los? Diese Frage wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Kirchensittenbach mal wieder erörtert.

Zur Maßnahme in Algersdorf konnte Bürgermeister Klaus Albrecht sagen, dass es eine Förderzusage von der Regierung von Mittelfranken gebe für den Teil, den die Gemeinde selbst zu berappen habe. „Wir hoffen, dass es nächstes Jahr losgeht.“ Allerdings gebe es zwei Bauabschnitte. Der erste betreffe die Errichtung einer Abbiegespur Richtung Algersdorf und die Erneuerung der Brücke über den Sittenbach. Der Ausbau der Straße nach Entmersberg sei erst in einem zweiten Bauabschnitt vorgesehen.

Von Antwort enttäuscht

Wer sich nun Hoffnungen macht, dass im Zuge dessen an der Staatsstraße 2404 vielleicht die ganze Straße durchs Sittenbachtal, wie seit Jahrzehnten gewünscht, auf Vordermann gebracht wird, muss enttäuscht werden. Klaus Albrecht hat vom Bayerischen Verkehrsministerium eine für ihn enttäuschende Antwort erhalten.

Weil die Straße durchs Sittenbachtal mit einer Belastung von 2661 Kraftfahrzeugen pro Tag unter dem bayerischen Durchschnitt von 3900 Fahrzeugen liege und die Fahrbahn von Altensittenbach bis Hormersdorf eine Breite von mindestens 5,50 Meter aufweise, sei der Streckenzug uneingeschränkt befahrbar, heißt es in dem Schreiben vom Ministerium. Außerdem sei die Straße in einem „gebrauchstauglichen Zustand“. Auch sei sie im Hinblick auf die Verkehrssicherheit unauffällig.

Lediglich der Abschnitt Steinensittenbach-Hormersdorf kommt auf NKV 2,0. Dort ist es am wahrscheinlichsten, dass die Straße ausgebaut wird. Kein Wunder, bei der Engstelle an der Kuppe kurz vor Hormersdorf. Dass allerdings auch an anderen Stellen etwas gemacht werden muss, ist auch in München klar. Teilweise gleicht die Staatsstraße mittlerweile einem Fleckerlteppich. Deswegen ist der Streckenzug auch im „Koordinierten Erhaltungs- und Bauprogramm 2017 – 2019“ überwiegend in den Dringlichkeitsklassen 1 und 2 enthalten.

Viel Geld für Sanierung

So ist vorgesehen, „den Streckenzug in den kommenden Jahren in zwölf Erhaltungsabschnitten mit einer Gesamtlänge von 11,1 Kilometern und Investitionen von rund sechs Millionen Euro zu erneuern“. Los gehen soll es schon im kommenden Jahr mit dem Abschnitt zwischen der Abzweigung Kleedorf und Aspertshofen. Ebenfalls 2020 soll die Brücke über den Waschhausbach an der Abzweigung nach Hohenstein erneuert werden. Zwischen Kühnhofen und Kleedorf soll die Straße dann 2021 erneuert werden.

Von all diesen Erhaltungsmaßnahmen unberührt bleiben Planungen für Radwege. Diese sollten sich am derzeit in Aufstellung befindlichen Radwegekonzept des Landkreises orientieren. „Gegenüber anderen Radwegprojekten im Bereich des Staatlichen Bauamts Nürnberg sind diese jedoch nachrangig“, so die Auskunft aus dem Verkehrsministerium. Der Gemeinde bleibe nur die Möglichkeit, selbst tätig zu werden und im Rahmen einer Sonderbaulast unter Inanspruchnahme von Fördermitteln einen Radweg zu bauen.

Bürgermeister Klaus Albrecht hat für die Auskünfte kein Verständnis. Auf dem Land werde man im Stich gelassen, gerade jetzt in einer Zeit, wo man immer mehr auf E-Mobilität setzt und aufs Fahrrad umsteigen soll. „Dafür braucht‘s aber ein vernünftiges Radwegenetz“, sagt er.

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