LAUF – Das Technische Hilfswerk (THW) Lauf-Nürnberger Land hat zu einem Ehrungsabend geladen, um „den Einsatz und das Engagement verdienter Unterstützer und Helfer des THW zu würdigen“: Mit diesen Worten begrüßte der Ortsbeauftragte Marcus Sperber die Gäste aus Politik und Rettungsorganisationen im Kaisersaal der Laufer Wenzelburg, die den festlichen Rahmen für die Veranstaltung bot. Staatsminister Joachim Herrmann war aus München angereist, um zusammen mit dem THW-Landesbeauftragten Fritz-Helge Voß die Ehrungen durchzuführen.
Unter den Gästen waren unter anderem der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel, die ehemalige Europaabgeordnete Marlene Mortler, Landrat Armin Kroder mit seinen beiden Stellvertretern Helmut Brückner und Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg. Aus der Blaulicht-Familie wurden Kreisbrandrat Holger Herrmann, die Kreisbrandinspektoren Thorsten Brunner und Oliver Heinecke, BRK-Kreisgeschäftsführer Markus Deyhle und die stellvertretende Leiterin der Laufer Polizeidienststelle Birgit Götz begrüßt.
„Befinden uns schon im Konflikt“
Fritz-Helge Voß, der das höchste THW-Amt in Bayern bekleidet, ließ die Gäste an den aktuellen Entwicklungen teilhaben, mit denen sich der Zivilschutz beschäftigt. „Wie können wir die THW-Kräfte auf einen möglichen Krieg in Deutschland vorbereiten?“, ist dabei die zentrale Frage. „Wir führen den Krieg nicht erst, wenn gekämpft wird, wir befinden uns schon jetzt im Konflikt“, so Voß. „Ich bin überzeugt, dass die Wehrpflicht nötig ist; für die Gesamtverteidigung sind personelle Ressourcen enorm wichtig“, sagt er.
Innenminister Joachim Herrmann bedankte sich in seiner Festrede für das, was die Kameradinnen und Kameraden des THW auf die Beine gestellt haben. „Was sie leisten, ist herausragend und nicht selbstverständlich. Es gibt keine Katastrophe ohne THW“, erklärt Herrmann. „Wenn es darum geht, Menschenleben zu retten und Katastrophen zu begegnen, müssen alle gemeinsam zusammenhelfen. Das THW gehört zum starken Netzwerk an Rettungsorganisationen in Bayern.“
Beim THW sei die Ehrenamtsquote bei 99 Prozent, in Bayern seien rund 450.000 Männer und Frauen in Rettungsorganisationen wie Feuerwehren, THW und BRK tätig. „Wir werden auch in den nächsten Jahrzehnten nicht auf das Ehrenamt verzichten können. Wir brauchen Menschen, die Menschen helfen, auch in Zeiten von KI und Robotern.“
Vier Personen ausgezeichnet
Zum Höhepunkt des Abends bat der Innenminister zwei ehrenamtliche THW-Helfer zu sich, die mit der Ehrung sichtlich nicht gerechnet haben. Sebastian Gebhard aus Schnaittach, Gruppenführer Fachgruppe Kommunikation und Helfersprecher, ist seit dem Jahr 2000 fürs THW aktiv, Schirmmeister Steven Escherich aus Lauf ist seit 1996 dabei. Beide erhielten das Ehrenzeichen in Bronze von Joachim Herrmann, Fritz-Helge Voß und der THW Regionalstellenleiterin Petra Gärtner verliehen. Das Ehrenzeichen in Silber wurde an Robert Zürl aus Heuchling überreicht. Der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit und für die Ehrenhelfer engagiert sich schon seit 1970 im THW Lauf.
Die nächste Ehrung sorgt für eine große Überraschung im Kaisersaal. Das THW-Ehrenabzeichen der Präsidentin wurde an eine Person außerhalb der Organisation überreicht, einen unermüdlichen Förderer des THW. „Seit Jahrzehnten prägt er die Politik des Landkreises und setzt sich mit außergewöhnlichem Engagement für das THW und den Katastrophenschutz ein“, verliest Voß die Laudatio. „Norbert Dünkel ist ein Garant für das THW in Bayern, für seinen Heimatverband Lauf-Nürnberger Land und für die gesamte Blaulichtfamilie. Mit dem Ehrenzeichen der Präsidentin soll Norbert Dünkel für seinen herausragenden Einsatz für den Katastrophenschutz und seine vorbildliche Kameradschaft ausgezeichnet werden – ein Zeichen des Dankes für einen Mann, der sich mit Herzblut und Tatkraft für das Wohl der Gemeinschaft einsetzt.“ Dünkel zeigt sich demütig und überrascht und sagt: „Ich werde die Auszeichnung mit Ehren tragen und weiterhin unterstützen.“
Übergreifende Zusammenarbeit
„Ich bin stolz auf unsere THW-Mannschaft, die Geehrten sind unsere Vorbilder“, richtet Marcus Sperber seine Abschlussworte an die Zuhörer. Bayern sei Vorbild, hier laufe der Katastrophenschutz Hand in Hand mit allen Blaulicht-Organisationen. „Lasst uns so weitermachen und den bayerischen Spirit nach Berlin bringen“, gibt er den Politikern mit auf den Weg, aber auch mahnende Worte: „Wir brauchen vernünftige Ausstattung weniger Vorschriften und müssen technologieoffener hinsichtlich Drohnen, Robotertechnik und KI werden.“ Innenminister Joachim Herrmann verabschiedete sich mit den Worten: „Kommt von allen euren Einsätzen immer wieder heil zurück.“