Aktion Feuerkinder

Ein Ärzteteam aus Deutschland und Tansania operiert Kinder mit Fehlstellungen der Beine

Die vierjährigen Zwillinge John und Jonathan mit eingegipsten Beinen nach dem erfolgreichen Eingriff.
Die vierjährigen Zwillinge John und Jonathan mit eingegipsten Beinen nach dem erfolgreichen Eingriff. | Foto: Aktion Feuerkinder2024/04/Feuerkinder-Tansania.jpeg

SCHWARZENBRUCK/ARUSHA Elf Operationstage, 46 Patienten, 89 Operationen: Das ist die Bilanz des 39. Einsatzes des Teams der Aktion Feuerkinder in Arusha (Tansania). Ärzte und medizinische Fachkräfte aus Deutschland und Tansania behandeln zweimal im Jahr Kinder mit Fehlstellungen der Beine. Von Ende Februar bis Mitte März waren die Mediziner um Dr. Annemarie Schraml vor Ort. Zwei der behandelten Patienten sind die vierjährigen Zwillinge John und Jonathan. Sie litten an extremen O-Beinen und einer Innendrehfehlstellung. Gemeinsam mit ihrem Vater sind die Jungen neun Stunden lang mit dem Bus angereist, um sich vom internationalen Team der Aktion Feuerkinder operieren zu lassen.

Zwei Kliniken in der näher gelegenen Stadt Daressalam hatten die Behandlung zuvor abgelehnt. Für Kinder unter fünf Jahren ist diese zwar kostenlos, „was aber zur Folge hat, dass Kinder, die aufwendige Behandlungen bräuchten, nicht behandelt werden, da Klinken und Ärzte damit kein Geld verdienen“, schreibt Schraml. Die Operation im 630 Kilometer entfernten Arusha war die einzige Möglichkeit der Zwillinge, einem Leben in Armut zu entkommen. Denn wer nicht laufen kann, bleibe schnell auf der Strecke. Das Feuerkinder-Team konnte den Vierjährigen helfen und die Fehlstellung korrigieren.

Das Team der Aktion Feuerkinder um Dr. Annemarie Schraml (rechts). / Foto: Aktion Feuerkinder2024/04/Aerzteteam.jpeg

„Sehr erfreulich war die Zusammenarbeit mit den tansanischen Mitarbeitern im OP und auf Station“, schreibt Schraml im Bericht über den Einsatz. Ein Großteil der benötigten Medikamente wurde über Aktion Medeor direkt in Tansania bezogen. Lediglich die nicht erhältlichen, aber zwingend erforderlichen Präparate wurden aus Deutschland eingeführt. Auch alle sterilen Verbands- und OP-Abdeckmaterialien, OP-Bekleidung sowie die Kunststoffgipse kamen per Luftfracht.

Weiterbildung für Ärztin vor Ort

Gute Nachrichten gibt es für die zukünftige Arbeit vor Ort: Im Herbst kann Dr. Godnester Mungure ein Masterstudium im Fach Orthopädie beginnen. „Es besteht die Hoffnung, dass sie auch die schwierigeren operativen Eingriffe zukünftig durchführen wird und im Land die Arbeit des Feuerkinderteams fortsetzt“, so Schraml.

Info: Den vollständigen Einsatzbericht zu den Feuerkindern findet man im Internet unter www.rummelsberger-diakonie.de/tansaniastiftung/aktion-feuerkinder.

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