VORRA – Das Schullandheimwerk ist in Finanznot: Fehlende Einnahmen der vergangenen Jahre gefährden dringende Sanierungsvorhaben – auch im Haus in Vorra.
Der ehrenamtliche Vorsitzende des Schullandheimwerks Mittelfranken, Maximilian Gaul, hat sich kürzlich in einem Brandbrief an die Gemeinde Vorra gewandt, in dem er die höchst prekäre finanzielle Lage des Vereins darlegte.
Das Schullandheimwerk Mittelfranken betreibt im Bezirk an vier Standorten die sozialen Einrichtungen, darunter das Schullandheim in Vorra als ältestes Objekt des Schullandheimwerks Mittelfranken – 2015 hatte man bereits das 60-jährige Bestehen feiern können.
Einnahmen weggefallen
In seinen Hilferuf wies der Altbürgermeister aus Roßtal darauf hin, dass in den zurückliegenden beiden Pandemiejahren „gesicherte Einnahmen durch Belegungen wegen des Verbotes seitens des Kultusministeriums von Schullandheim-Fahrten für Schulklassen fehlten“.
Auch wenn das Verbot später in eine Empfehlung überging, mussten Vorra und die anderen Häuser einige Zeit geschlossen werden – ohne jegliche Einnahmen. Weitere belastende Faktoren seien, bedingt durch die Unsicherheit, dass „uns qualifizierte Mitarbeiterinnen verließen“ und zudem durch die Schließung Mängel an Gebäuden und Geräten entstanden sind. Dieser große Investitionsstau sei mit den Einnahmen trotz mittlerweile wieder geordnetem Betrieb von alleine und aus eigener Kraft nicht zu leisten. Hinzu kämen Gebäudemiete und die laufenden Personalkosten.
Sanierungsarbeiten stocken
Insgesamt müsse sich das Schullandheimwerk zu 95 Prozent aus den jährlichen Einnahmen für die Beherbergung finanzieren. Hinzu kämen Mitgliedsbeiträge, Spenden und Zuwendungen vom Bezirk. Damit könne man aber dringend anstehende größere Sanierungsvorhaben nicht decken.
Wenn von Seiten der Politik keine Lösung aufgezeigt werde, könne eine Weiterführung der Schullandheime im Ehrenamt und als gemeinnütziges Schullandheimwerk nicht mehr garantiert werden, heißt es wörtlich in den an Bürgermeister Volker Herzog gerichteten Brief.
„Wir wollen aber nicht schließen“, betonte Maximilian Gaul in einem kurzen Telefongespräch, „denn uns wird immer wieder betont, dass man uns brauche.“ Dies würden nicht zuletzt die wieder steigende Nachfrage und die hohen Buchungszahlen für 2023 zeigen.
Und an die Kommune gewandt, fragte der ehrenamtliche Vorsitzende, ob man helfende Ideen habe oder gar Sponsoren kenne, die das Schullandheimwerk unterstützen könnten. Der Vorraer Rathauschef betonte zwar bei der Vorstellung des Briefes im Gemeinderat, dass man die dargestellte Problematik sehr ernst nehmen müsse, eine kurzfristige (finanzielle) Unterstützung sehe er aber momentan nicht.
Wer das Schullandheimwerk Mittelfranken e.V. in seiner Bildungsarbeit durch eine Spende unterstützen möchte, den verweist Maximilian Gaul auf das Konto der Sparkasse Nürnberg, IBAN DE05 7605 0101 0001 0523 94.