WINN/ALTDORF – Es ist ein Projekt, das seit über zwei Jahrzehnten nicht über das Planungsstadium hinausgekommen ist – und auf das doch viele warten: Das Staatliche Bauamt will die Staatsstraße 2240 zwischen dem Leinburger Ortsteil Winn und Altdorf auf einer Länge von 3,9 Kilometern ausbauen. Nun macht allerdings der Bund Naturschutz (BN) dagegen mobil: Die Ortsgruppe Altdorf/Winkelhaid sammelt Unterschriften für eine gemeinsame Eingabe an die Regierung von Mittelfranken.
7000 Autos sind jeden Tag auf der Strecke unterwegs – trotz Kuppen und vergleichsweise enger Kurven. Einen Radweg entlang der Straße gibt es bisher nicht, obwohl es sich laut Landratsamt um eine der Hauptachsen im Nürnberger Land handelt. All das soll sich aber in den nächsten Jahren ändern: Es sei zu erwarten, dass die Genehmigung noch 2025 erteilt werde, hieß es kürzlich aus dem Büro des Abgeordneten Norbert Dünkel (CSU).
Der BN jedoch sieht den Ausbau kritisch. Von „tiefgreifenden Eingriffen“ in die Natur spricht die BN-Ortsgruppe in einer Pressemitteilung. Mindestens drei Hektar müssten gerodet werden, rechnen die Naturschützer vor. Auch ein Pendlerparkplatz mit rund 90 Stellplätzen sei geplant, was zu zusätzlicher Versiegelung führe. „Besonders besorgniserregend“ sei aber, dass all das nicht nur im Bannwald, sondern auch in „sensiblen Amphibiengebieten“ stattfinden soll.
„Diese Maßnahmen werden dazu führen, dass die Autos noch schneller zwischen Altdorf und Winn fahren“, erklärt Hans-Dieter Pletz, Vorsitzender des BN Altdorf/Winkelhaid. „Das ist genau das Gegenteil einer nachhaltigen Verkehrswende“, sagt er.
Das Geld solle sinnvoller eingesetzt werden: „Mindestens die Hälfte der momentan geplanten 15 Millionen Euro könnten in nachhaltige Alternativen fließen, wie in den weiteren Ausbau von Radwegen oder öffentlichen Nahverkehr.“ Er verweist auf die Straße zwischen Altdorf und Schleifmühle, wo ein neuer Fahrbahnbelag aufgebracht wurde – „völlig ausreichend“.
Info: Die Unterschriftenlisten der BN-Ortsgruppe liegen bis Freitag, 20. Juni, in verschiedenen Altdorfer Geschäften aus – darunter die Buchhandlung „Liliput“, der Biofachmarkt und die Apotheke am Bahnhof.