Die Kläranlage kommt

112 Beschlüsse später

Die betroffenen Bürgermeister mauern sie ein, die Zeitkapsel für die Ewigkeit (von links): Erich Odörfer, Heinz Meyer (KZV-Vorsitzender) und Bernd Ernstberger (stellvertretender KZV-Vorsitzender), beobachtet von Geschäftsführer Horst Wagner (2. von rechts). | Foto: Gisa Spandler2020/02/Gsteinach-KZV-Zeitkapsel-scaled.jpg

GSTEINACH – Die Verantwortlichen des KZV-Vorstands versenken eine Zeitkapsel
bei bei der Grundsteinlegung für die neue Kläranlage.

„Bei dieser Größenordnung sollten wir schon einen Grundstein legen“, fanden die Verantwortlichen des Kanalisationszweckverbands Schwarzachgruppe und luden bei wenig freundlichen Wetterverhältnissen zu einem kurzen Ortstermin auf die Baustelle der neuen Kläranlage ein. Eine Zeitkapsel, die Zeugnis von den Verhältnissen zur Grundsteinlegung geben sollte an Hand der Baupläne, ein paar aktueller Münzen und einer örtlichen Tageszeitung, hatte man vorbereitet.

Die Bürgermeister der drei an die alte und künftige Kläranlage angeschlossenen Kommunen durften sie dann versenken und zumauern. Zur Kelle griffen der erste Vorsitzende des KZV und Burgthanns Bürgermeister Heinz Meyer, sein KZV-Stellvertreter und Bürgermeister von Schwarzenbruck, Bernd Ernstberger, und Altdorfs Bürgermeister Erich Odörfer, der auch einige Ortsteile seiner Kommune vom KZV betreuen lässt.

Meyer: Gut im Zeitplan

Zu den Gästen, die Meyer in seiner Begrüßung erwähnte, gehörten die Altbürgermeister Albrecht Frister und Norbert Reh sowie Vertreter der Fachbüros, insbesondere des planenden Ingenieurbüros Dr. Resch + Partner und der bauausführenden Firma Diersch-Bau sowie der beteiligten Behörden. Glück habe man mit den Unternehmen bisher gehabt, fand Meyer, immerhin liege man gut im Zeitplan.

KZV-Geschäftsleiter Horst Wagner blickte kurz zurück auf die Entstehungsgeschichte und wartete mit imposanten Zahlen auf. Immerhin sieben Jahre dauerte die Planungsphase, in der man 112 Beschlüsse in der Verbandsversammlung zum Thema gefasst habe. „Kritisch und intensiv“ hätten die Mitglieder des Gremiums das Vorhaben begleitet, stellte er fest und dankte für die konstruktive Mitarbeit. Dasselbe gelte für die Verwaltung und die Mitarbeiter des KZV.

75 Prozent der Leistungen seien ausgeschrieben, im März wolle man mit den Arbeiten beginnen. Das Besondere an der Anlage sei ihre Energieeffizienz betonte Wagner abschließend. Da es sich um ein extrem stromintensives Bauwerk handle, sei geplant, das, was man an Strom bezieht, selber wieder zu erzeugen.

Strom aus allen Kanälen

Auch Regine Schatz von Resch + Partner hob den innovativen Charakter des Projekts in puncto Stromerzeugung und -verbrauch hervor. Hier würden wirklich alle Möglichkeiten genutzt, Strom zu erzeugen. Daher habe man es auch geschafft, mit der Planung in ein Förderprogramm der KfW aufgenommen zu werden und so Bundesmittel abzugreifen. Für die Planung dagegen habe man Zuschüsse vom Bezirk erhalten, informierte die Ingenieurin, bevor die Bürgermeister die traditionelle Zeitkapsel für die nächsten Jahre im Mauerwerk versenkten.

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