SPIES – Endlich konnten einige Kinder aus dem Nürnberger Land das Weihnachtsgeschenk in Form von Skiern einmal in Heimatnähe testen, denn der Spieser Skilift ist seit vergangenen Freitag in Betrieb. Er zog am Wochenende die Massen an, auch aus dem Nürnberger Land.
Dass die Schneeauflage nun für den Skibetrieb ausreicht, hatte sich sehr schnell über die sozialen und örtlichen Medien verbreitet und so bevölkerten Hunderte schneehungrige Gäste am Wochenende den Nordhang am dortigen Schloßberg.
Da in Osternohe und schon gar nicht am Schnaittacher Rothenberg an Skifahren oder sonstiges Wintersportvergnügen zu denken war, haben sich viele Gäste aus dem nördlichen Nürnberger Land dort getroffen. Mit Freude startete der vierjährige Johann aus Osternohe seine ersten Versuche mit den Skiern, welche das Christkind im Auftrag von Oma und Opa unter dem Weihnachtsbaum gelegt hatte.

Aber nicht nur bei der Abfahrt waren Wintersportler auf Ski und Schlitten aktiv, auch einige Loipenstrecken hatten die örtlichen Helfer aus Spies und Umgebung aus der Interessensgemeinschaft, meist Mitglieder vom Spieser Skiclub, präpariert. Auf eine Länge von rund acht Kilometern hat Wolfgang Brandtner mit der Pistenraupe die Loipenspuren um Spies gezogen.
Loipenstrecken mal anders
Mit dem ursprünglichen Loipenplan, welcher auch am Liftgebäude angebracht ist, darf man es aber nicht so genau nehmen. Teilweise zwingt die Natur zu einer Änderung der Strecke. Deshalb erklärte Brandtner den Gästen den geänderten Streckenverlauf, wie beispielsweise der Naturparkrangerin Melanie Chisté, die sich am Samstag kurzfristig entschieden hatte, die Natur in der Schneelandschaft zu genießen.
Wenn man in der Loipenspur unterwegs ist, können sich die Langläufer auch nicht verlaufen, sagte Horst Fischer aus Spies, der sich mit einigen Kameraden im Betriebsgebäude der Liftanlage zwischendrin mal aufwärmte. Indes versuchten die Helfer Michael Lades und Markus Grubmüller die Beleuchtung am Liftausstieg zu ertüchtigen, um die Sicherheit beim Betrieb am Abend zu verbessern. Der bereits 52 Jahre alte Liftmotor war zuletzt am 6. Februar 2019 in Betrieb und tuckerte nun nach dem Neustart am Freitag gleichbleibend zuverlässig, um die Skifahrer mit dem Schlepplift nach oben zu ziehen.
Autos blieben im Schnee stecken
Am vergangenen Wochenende war der Parkplatz am Lift mehr als gut gefüllt und auf jeden Fall hatten die vielen Gäste, die teilweise aus dem weiteren Umland anreisten, viel Spaß im Schnee. Einziger Wermutstropfen dabei: Über ein Dutzend Fahrzeuge blieben am Parkplatz im Schnee stecken. Aber auch hier halfen die freiwilligen Helfer den Autofahrern.
Wenn nichts mehr mit Muskelkraft zu machen war, kam schweres Gerät in Form der Pistenraupe zum Einsatz, wie am Samstagmittag als ein Transporter bereits beim Einfahren in den Parkplatz mit der Hinterachse so tief eingesank, dass der Fahrer sofort erkannte: mit Rausschieben ist da nichts mehr machbar.
Die Wintersportler hoffen, dass die Stadt Betzenstein, als Eigner des Lifts und der Parkfläche, bereits zu Beginn der nächsten Wintersaison Abhilfe schafft. Ganzjährig wird die Fläche auch von Wanderern gerne genutzt. Insofern also nicht nur eine Investition für die Wintersportsaison.