NÜRNBERGER LAND — Im Nürnberger Land hat nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten über die Zusammensetzung des EU-Parlaments abgestimmt. Die Beteiligung lag mit 41,4 Prozent niedriger als bei vorausgegangenen Wahlen.
Stark zugelegt haben die Sozialdemokraten: In 26 von 27 Kommunen ist die CSU zwar weiterhin die stärkste Kraft, doch die SPD konnte ihr miserables Ergebnis von 2009 (18,3 Prozent) wettmachen. Insgesamt kommt sie auf 26,7 Prozent der Stimmen. Für die CSU votierten dagegen 34,0 Prozent. Gegenüber 2009 ist das ein Verlust von über drei Prozentpunkten.
In Röthenbach hängte die SPD (31,5 Prozent) sogar die CSU (30,7 Prozent) knapp ab – ein Einzelfall im Nürnberger Land.
Die Alternative für Deutschland (AfD), die die Kompetenzen der EU beschneiden möchte, hat landkreisweit sogar die Freien Wähler hinter sich gelassen und auch der Linken den Rang abgelaufen. In einzelnen Orten stimmten über acht Prozent der Wähler für die Europakritiker, etwa in Schwarzenbruck oder Burgthann. In Lauf, Röthenbach oder Neunkirchen waren es nur 7,2 Prozent. Kaum eine Rolle im Gesamtergebnis spielen dagegen nach wie vor die rechten Parteien. Ihr höchstes Ergebnis erzielte die NPD in Offenhausen mit 1,6 Prozent.
Die Grünen sind – wie bei allen Wahlen in jüngster Vergangenheit – in Lauf stark (15,5 Prozent), erreichten aber sogar in ländlichen Gemeinden wie Hartenstein, in denen es keinen Ortsverband gibt, noch 8,5 Prozent. Die Freien Wähler konnten selbst in ihren Hochburgen nicht punkten. Ein klares Desaster ist die Europawahl auch für die FDP. Für sie stimmten diesmal nur noch 2,6 Prozent der Wähler. Zum Vergleich: 2009 waren es 9,1 Prozent.
Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung ist Rückersdorf (55,2 Prozent), einen Negativrekord stellten die Feuchter auf. Dort gingen nur 27,8 Prozent zur Wahl. In Lauf lag die Beteiligung bei 45,2, in Röthenbach bei 42,5 Prozent.
In Erlangen-Höchstadt stimmten gestern 44,1 Prozent der Wahlberechtigten ab. Die Resultate der einzelnen Parteien (in Prozent): CSU 35,5; SPD 25,1; Grüne 14,3; AfD 7,6; FW 5,1; FDP 3,2; Linke 2,7.
Die Wahlbeteiligung in Feucht lag bei 46,8% und sank gegenüber 2009 um 0,3 % – also kein Negativrekord. Über 17.000 Wahlberechtigte bei knapp 13.000 Einwohnern hätten auffallen müssen.