NÜRNBERGER LAND – Die Staatsregierung will Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000 wieder in den Lockdown schicken. Das betrifft vor allem oberbayerische Landkreise wie Rottal-Inn oder das Berchtesgadener Land. Doch wo steht das Nürnberger Land, droht auch hier ein Lockdown für alle?
Zwar ist der Anstieg der Fallzahlen seit November beispiellos, doch die Inzidenz hat im Landkreis noch nicht solche schwindelerregenden Höhen erreicht – das Robert-Koch-Institut (RKI) gab sie am Freitag mit 366,4 an.
Dieser Wert ist allerdings mit Vorsicht zu genießen: In den vergangenen Tagen wurde die gemeldete Inzidenz stets nachträglich nach oben korrigiert, für Dienstag etwa von anfangs 359,3 auf nun 410,2. Ihren Höchstwert erreichte die Kurve am Mittwoch dieser Woche: 420,2.
Behörden am Limit
Dass viele Infektionen erst spät beim Robert-Koch-Institut erfasst werden, spricht dafür, dass die Gesundheitsbehörden am Limit arbeiten. Auch der Freitagswert von 366,4 dürfte noch zu niedrig sein. Hinzu kommt der übliche Meldeverzug am Wochenende – ob sich der starke Anstieg ungebremst fortsetzt, wird sich daher erste Mitte nächster Woche sagen lassen.
Nach RKI-Angaben hatten nur 15 der insgesamt 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte am Freitag eine niedrigere Inzidenz als das Nürnberger Land.
Zwei von 23 Intensivbetten in Lauf, Rummelsberg und Altdorf sind derzeit frei, aber 40 Prozent der Intensivpatienten werden bereits wegen Covid-19 behandelt.