Ferienfreizeit auf Burg Veldenstein

Verfluchte Prinzessin

Daniela Reisch und die jungen Abenteuerinnen mit ihren Wappen. | Foto: M. Jerez2017/08/8348638.jpeg

NEUHAUS (mj) – Wer befreit die „weiße Frau“ von ihrem Fluch? Bei der Ferienfreizeit „Ritter auf Burg Veldenstein“ mussten 18 Abenteurer im Alter von acht bis zwölf Jahren mit Hilfe von Naturführerin Daniela Reisch tief ins Mittelalter eintauchen und allerhand Aufgaben meistern.

Am Bahnhof Neuhaus begann die Reise der jungen Abenteurer. Dort durften sie erste Fragen an Leiterin Daniela Reisch stellen. Fast schon stereotyp bezog sich das Interesse der Jungs auf die Burgen und Ritter sowie die Waffenkammern und Kriegsstrategien der damaligen Feldherrn. „Die Ausbildung zum Ritter über die Vorstufen Page und Knappe dauerte viele Jahre“, erklärte Reisch. „Die meisten von ihnen wurden im Mittelalter aber gerade einmal 35 bis 40 Jahre alt.“

Die Mädchen wiederum interessierten sich vor allem für die adeligen Burgfräulein, einschließlich deren Gewänder und Kleider. „Und wie stand es mit der Hygiene?“, wollte Luisa Maier wissen. Zahnpflege zum Beispiel habe man im Mittelalter mit Wacholderbeeren betrieben, die vor Mundgeruch schützten, erklärte Reisch.

Dann war die Zeit für die erste Herausforderung gekommen. Die Kinder mussten die „verfluchte weiße Frau“, die in den Gemäuern der Burg Veldenstein gefangen war, von ihrem Leid befreien. Dazu galt es zunächst, ein Quiz zu lösen. Nachdem, auch mit Hilfe einiger Einheimischer, die Fragen beantwortet waren, hatten die Kinder das Lösungswort: „Pulverfass“. An der Burg angekommen, entdeckten die jungen Abenteurer das Pulverfass. Unweit davon eine Truhe, in der weitere Hinweise hinterlegt waren. Doch sie war verschlossen.

Magischer Spruch
Mit geschichtlichem Wissen und mathematischem Geschick knackten die Jungs und Mädels das Zahlenschloss und fanden folgenden Hinweis: Um die „weiße Frau“ zu retten, müssen sie dreimal einen magischen Spruch aufsagen, der die Wörter „Fluch“ und „Erlösung“ beziehungsweise „erlöst“ beinhalten und sich reimen müsse. Dazu sollten sich die Kinder auf den Aussichtspunkt der Burg begeben. Nach einiger Zeit schallte es von dort hinab: „Wir stehen hier im Sonnenschein, du mögest vom Fluch erlöset sein!“ und die „weiße Frau“, eigentlich eine Prinzessin, war befreit.

Nachdem die große Herausforderung gemeistert war, durften sich die Kinder mit Mittelalterspielen in das damalige Leben hineinversetzen. Damals wurde fast ausschließlich draußen und mit den einfachsten Mitteln gespielt, so Reisch. Und so versuchten sich die acht Mädchen und zehn Jungs im „Hufeisenwerfen“ und „Kräftemessen“.

Am Ende des Tages gestalteten die Kinder ihr eigenes Wappen. Die dienten im Mittelalter auch zur Verständigung. So trug ein jeder das Wappen seiner Stadt auf seiner Kleidung, damit andere erkennen konnten, woher er kam. Außerdem wurden auch nur „wenige Hauptfarben benutzt“, so Reisch. Die Farben hatten zudem alle ihre eigene Bedeutung. „Rot stand beispielsweise für die Stärke, Blau für die Treue und Grün für die Freiheit“, erklärte die Naturführerin den wissbegierigen Kindern.

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