In Lauf werden zwei moderne zentrale Heizung gebaut

Hackschnitzel für warme Schulen

„Alle herschauen“: Karin Adam von der Pressestelle der Stadt gibt Anweisungen zum Spatenstich an der Hackschnitzelanlage vor der Laufer Kunigundenschule (Foto links). Kurz zuvor hatten Bürgermeister Bisping und Landrat Kroder zusammen mit Kreis- und Stadträten sowie Bauleuten mit dem Spatenstich auch den Baubeginn an der Hackschnitzelheizung Bitterbachhalle besiegelt2013/04/61313_spatenstichkunischule1_New_1365784865.jpg

LAUF — Parallel entstehen in diesem Jahr zwei moderne zentrale Hackschnitzelheizungen für das Laufer Schulzentrum. Die Anlagen, die jeweils fast eine Million Euro kosten, versorgen ab Herbst insgesamt acht Schulen und Einrichtungen des Landkreises Nürnberger Land und der Stadt Lauf. Kurz hintereinander fand gestern jeweils der erste Spatenstich für die sogenannten Biomasseheizungen an der Bitterbachhalle und an der Kunigundenschule statt.

Fünf Jahre hat es gedauert, bis sich der Landkreis und die Stadt Lauf auf die jetzt gefundene Lösung mit zwei zentralen Hackschnitzelheizungen einigten. Viele Planungen und Kostenberechnungen waren vorausgegangen, es ging um den Betreiber, um die Zuständigkeit und um die grundsätzliche Frage der Heizungsart. „Jetzt“, so zeigten sich Landrat Kroder und Bürgermeister Bisping gestern sehr zufrieden, „haben wir die wohl beste Lösung gefunden, sowohl was die ökologische, die ökonomische und die soziale Seite angeht“.

Tatsächlich bringen die neuen zentralen Heizanlagen mehrere Vorzüge zusammen. So sparen Kreis und Stadt künftig fast 1000 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen ein. Erwartet wird außerdem, dass jede Anlage pro Jahr auch rund 30 000 Euro an Heizkosten einspart (Erfahrungen mit der seit zwei Jahren laufenden Hackschnitzelheizung im Landratsamt bestätigen diese Einschätzung). Dabei muss man wissen, dass die Holzheizung wegen der aufwendigen Kesseltechnik und des Hackschnitzelbunkers in der Anschaffung zwar teurer ist als eine Gasheizung, weil die Holzspäne aber wesentlich günstiger sind als andere Brennstoffe, spart man auf die Lebenszeit der Heizung gerechnet viel Geld. Und weil der Brennstoff im Verhältnis zu Öl beispielsweise nur einen geringen Anteil an den Gesamtkosten hat, würden auch Preissteigerungen hier eine geringere Rollen spielen.

Ein weiterer Vorteil der neuen Anlagen und der Aufteilung auf zwei zentrale Heizungen schließlich ist, dass man Holz aus der Region, aus dem Nürnberger Land verfeuern kann und will und damit das Geld von Kreis und Stadt „im Lande“ bleiben. Bei einem gemeinsamen Verbrauch von 1200 Tonnen Hackschnitzeln im Jahr und einem Preis von 80 Euro pro Tonne wären das immerhin rund 100 000 Euro pro Jahr. Die Lösung mit zwei Anlagen sei schließlich auch deshalb richtig, wie Kroder erläuterte, weil vor allem der Bau der Nahwärmeleitungen (jetzt schon sind sie über einen Kilometer lang) ein Kostentreiber sei. Und noch ein Vorteil der „kleinen“ Heizungen (530 KW) wurde genannt: Durch die geringeren Investitionen konnten bei den Ausschreibungen für den Bau vor allem heimische Betriebe berücksichtigt werden. Und schließlich und endlich wollte man mit den Heizungsprojekten seitens der Stadt auch Vorbild sein in Sachen Energieeinsparung und Nachhaltigkeit, wie Bürgermeister Bisping betonte.

Mit rund 1,4 Millionen Euro übernimmt der Landkreis entsprechend seiner angeschlossenen Schulen den Löwenanteil an den Gesamtkosten. Die Stadt Lauf bezahlt 420 000 Euro.

Von der Heizung an der Bitterbachhalle aus werden künftig die Vierfachsporthalle selbst, die Berufsschule und die staatliche Realschule, sowie das Förderzentrum mit versorgt. Die vorhandene Gasheizung in der Berufsschule bleibt für Spitzenlast (kalte Winter) erhalten. Von der Heizung an der Kunigundenschule aus wird die Schule selbst, das CJT-Gymnasium und das Hallenbad versorgt. Und schließlich werden hier auch die neue Kunigunden-Kindertagesstätte und das Musikschulhaus angebunden. Das neue Blockheizkraftwerk am Gymnasium dient als Spitzenlast-Zusatzheizung und Ersatz-Kraftwerk.

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