FEUCHT – Mit dem Inkrafttreten der neuen „Corona-Ampel“, ist heute auch die FFP2-Maskenpflicht im Freistaat gefallen. Bei der Einführung Mitte Januar dieses Jahres gab es noch großen Widerstand aus der Bevölkerung. Sind die Menschen nun über den Wegfall der Pflicht erleichtert? Wir haben uns in Feucht einmal umgehört.
„FFP2-Masken sitzen ja oben an der Nase oft zu locker, aber eigentlich sind sie schon sicherer“, findet Laura Gottschall aus Feucht. „Die blauen Masken sind eigentlich schon schöner, weil man besser atmen kann. Aber ich glaube, ich werde weiterhin eine FFP2-Maske tragen. Aber wenn ich sie mal vergesse, ist es gut, dass ich auch einfach auf eine medizinische zurückgreifen kann.“
Seit Donnerstag, 2. September, sind in Bayern wieder medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen erlaubt. Solange die Zahl der neu ins Krankenhaus eingewiesenen Covid-Patienten bayernweit nicht über 1200 steigt – aktuell liegt sie bei 401.
„Wir haben nicht gemeutert“
Doch am heutigen Donnerstag waren Passanten überwiegend noch. mit FFP2-Masken in der Feuchter Innenstadt unterwegs. Einige waren verwirrt wegen der neuen Regeln, andere trugen die Masken wegen dem höheren Schutz und wieder andere aus pragmatischen Gründen.
Manche, wie zum Beispiel Bärbel Rauh aus Feucht, haben von der Neuregelung sogar noch gar nichts mitbekommen. Darauf angesprochen, entscheidet sie sich, wie die meisten Befragten, für die pragmatischste Lösung: „Ich habe vielleicht noch so 20 Stück. Die FFP2-Masken trage ich noch so lange, wie die Reserve reicht. Man bekommt schon schlechter Luft, aber wir haben nicht dagegen gemeutert“.
„Noch aufbrauchen“ – so hält es auch Minny Frederick aus Burgthann. „Aber ich bin schon ganz froh, dass es nun bald vorbei ist“, sagt sie.
So geht es auch Inge Pühlhofer, Angestellte im Feuchter Schreibwaren und Lottocenter: „Ich bin froh, dass die FFP2-Pflicht nicht mehr gilt, weil es vor allem beim Einkaufen so anstrengend ist. Und medizinische Masken haben wir ja genug im Laden“. Bisher, so Pühlhofer, haben die meisten Kunden überwiegend weiterhin eine FFP2-Maske getragen. „Es gibt schließlich ja auch Menschen, die sich damit einfach sicherer fühlen“, sagt sie.
FFP2-Masken aufbrauchen
Aus diesem Grund trägt auch eine Frau aus Wendelstein weiterhin FFP2-Maske. Ihr Mann hingegen sieht es ganz pragmatisch: „Wir haben so viele gekauft, als es hieß, dass es eine Knappheit gibt und jetzt brauchen wir sie auch auf.“
Ganz bewusst trägt Familie Hauenstein aus Nürnberg die FFP2-Masken weiter: „Wir sind so, dass wir eigenverantwortlich denken. Das weiten wir zum Beispiel auch auf Aufzüge oder ähnliches aus, wo wir ebenfalls weiterhin FFP2-Maske tragen“.
Auch im Textilhaus Dörr in Feucht bleibt man bei FFP2, wie Angestellte Sabine Hausner sagt: „Wir lassen die FFP2-Masken auf. Das ist mir wichtig und es ist sicherer. Außerdem kann man sie auch farblich schön zur Kleidung kombinieren“, fügt sie mit einem kleinen Augenzwinkern an.
„Politiker versteht man nie“
Grundsätzlich kein Freund des Maske-Tragens ist ein Mann aus Feucht: „Wenn ich schon eine Maske tragen muss, kann ich auch gleich eine FFP2 aufsetzen“, sagt er. „Wir hatten bis jetzt ewig FFP2-Pflicht, warum sollte man es da auf einmal nicht mehr haben? Naja, aber Politiker versteht man sowieso nie“.
Seine Bekannte sieht es ähnlich: „Ich brauche die restlichen auf jeden Fall auf. Aber im Prinzip ist es egal, welche Maske man trägt. Eigentlich sollte man sie ja auch regelmäßig wechseln, aber das machen wahrscheinlich auch die wenigsten“.
Auch ein weiterer Mann aus Feucht steht Masken skeptisch gegenüber: „Mit der FFP2 kann man schon schlechter atmen. Ich bin mal gespannt, wie viele Menschen deswegen noch Probleme wegen Wasser in der Lunge haben werden. Trotzdem brauche ich die Masken auf. Ich habe noch jede Menge zuhause und diese schließlich auch bezahlt“.