HERSBRUCK – Eine Piazza Oberer Markt mit Erlebnisbrunnen? Stadtbaumeister Thomas Beygang hat dem Bauausschuss Ideen präsentiert, wie Hersbrucks zentraler Platz attraktiver wird und dennoch für Veranstaltungen offen bleibt. Die Umgestaltung mit Grün, Wasser und hochwertigen Sitzen dürfte rund 720 000 Euro kosten und soll aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ eine hohe Fördersumme erhalten.
Die Grobplanung sieht flexible und eventuell künstlerisch gestaltete Pflanzkübel hin zur Fahrspur und feste Bäume an der Ostseite (Foto Steinbauer bis Eiscafé) vor. Thomas Beygang hat sich an typisch italienischen Plätzen orientiert und die kommen mit wenigen festen Großgewächsen aus. Die „Außenmöblierung“ soll in die Blickrichtungen zum Michelsberg und zum Rathaus gehen. Weitere Vorschläge sind barrierefreie Platzquerungen und eine neue Außenbeleuchtung, die „prägende Fassaden definiert“.
Den Hirschbrunnen möchte der Stadtbaumeister in einen begehbaren Wassererlebnisbrunnen und in eine Art Tribüne umwandeln. Bislang macht das 1,80 Meter hohe Barockbauwerk einen wenig einladenden Eindruck. Trotzdem tut sich dort was, sagte Thomas Beygang dem Ausschuss: Auf den Stufen des Brunnens oder auf den Bänken davor essen Jugendliche ihr Eis, machen Wanderer Rast und Spaziergänger verweilen.
Großer Zuschuss
Der Denkmalschutz darf bei den Planungen ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Die Finanzspritze des Freistaates beträgt fast 680 000 Euro. Die Regierung von Mittelfranken muss das Geld aber erst freigeben. „Wir können durch das Vorhaben die Innenstadtveränderung mit den aktuellen Baustellen Posthof und Dormero-Hotel abrunden“, sagte Bürgermeister Robert Ilg. Ohne Zuschuss wären nur kleine Maßnahmen möglich.
Keine Parkplätze mehr
Auf Nachfrage von Norbert Winkler erläuterte er, dass die Fahrrinne erhalten bleibt. So sind Hotel, Post und Sparkasse auch per Auto zu erreichen. In der Mitte des Oberen Marktes soll es aber keine Parkplätze mehr geben.
„Wird spannend“, umschrieb stellvertretender Rathauschef Peter Uschalt die Gespräche mit den Denkmalspezialisten wegen des Hirschbrunnens. Er schlug noch ein Wasserspiel in der Mitte des Oberen Marktes vor. Robert Ilg lässt das prüfen. Martin Schaffer sprach sich aus Rücksicht für Festivitäten dafür aus, lediglich (entfernbare) Pflanzkübel zu verwenden. Irmgard Raum schlug Lichtspiele und Fassadenbeleuchtung als „Reize für abends“ vor und möchte außerdem Angebote für Kinder.
Robert Ilg mahnte zu mehr „Schlichtheit“. Unter seinem Vorgänger Wolfgang Plattmeier war ein Vorstoß (entworfen von Ex-Stadtbaumeister Lothar Grimm) zur Neugestaltung der „Steinwüste“ Oberer Markt nicht zuletzt deshalb gescheitert, weil zu viele Elemente bis hin zu einem Freiluftschach gewünscht worden waren. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten einhellig für die Grundrichtung. Die Planungen werden nach Ausarbeitung aller Einzelheiten und Förderzusage zur Diskussion vorgelegt.
Thomas Beygang hat weitere Projekte beim Sonderfonds „Innenstädte beleben“ angemeldet. Dazu zählen der Ausbau der Dr.-Gustav-Schickedanz-Straße und die Sanierung des Obermühlwegs im Bereich des Scheunenviertels. Ebenfalls Verbesserungschancen sieht der Stadtbaumeister für den Nikolaus-Selnecker-Platz und den Austausch der Geländer auf der Lossiemouthbrücke und der Psorisol-Brücke.