Abschluss Grete-Schickedanz-Mittelschule

Schüler am Ziel, Lehrer am Ende

Manfred Schmiedkunz, Annette Dünzkofer (links), Alexander Koppitz und Markus Ertl (rechts) gratulierten 79 Hersbrucker Mittelschülern zum Abschluss. | Foto: J. Ruppert2019/07/GSMS1.jpeg

HERSBRUCK – „Wir sind am Ziel und die Lehrer sind am Ende!“, brachte Klassensprecherin Alina Sebald den Abend auf den Punkt. 79 Neunt- und Zehntklässler der Hersbrucker Grete-Schickedanz-Mittelschule haben bei einer festlich-launigen Feier ihr Abschlusszeugnis bekommen. „Das Lernen wird Sie immer begleiten“, gab Reichenschwands Bürgermeister Bruno Schmidt den Jugendlichen mit auf den Weg.

Rektorin Annette Dünzkofer knüpfte in der schön herausgeputzten Geru-Halle im Schulzentrum an den Einlaufsong ihrer Schüler an. Der Titel „Mas que nada“ kann übersetzt „Besser als nichts“ bedeuten. „Hallo, ihr habt euer Entlasszeugnis!“ setzte die Schulleiterin dem entgegen. Mit einigen bekannten Liedern beschrieb sie die letzten Monate. „Über sieben Brücken musst du gehn“ stand für die verschiedenen Fächer von Mathe bis Deutsch.

Schmunzeln erntete Annette Dünzkofer für den kecken, aber ehrlichen Kommentar einer Schülerin am Schluss ihrer Projektprüfungsarbeit, der aber auch die familiäre Atmosphäre in Hersbruck unterstreicht. „Ich finde es blöd, dass die Aufgabe am Freitag gestellt wurde und der Abgabetermin am Mittwoch war, weil ich an dem Wochenende schon etwas anderes vorhatte!“

Aufgeblüht in neuer Heimat

Stolz („Gänsehautgefühl“) zeigte sich die Leiterin, dass an ihrer Mittelschule erstmals Flüchtlingskinder durch die Abschlussprüfungen gekommen sind. „Auf dem Weg nach Deutschland haben manche Traumatisches erlebt. In ihrer neuen Heimat sind sie geradezu aufgeblüht und erfolgreich in die Netzwerke integriert geworden“, freute sich die Rektorin. Ihr Dank galt dem Förderverein, der dem früheren Flüchtlingskind Ahmad das Stipendium für die Laufer Montessori-FOS zahlt.

„Habt Mut, lasst euch nicht von Hass und Gewalt anstecken“, rief Annette Dünzkofer ihren Neunt- und Zehntklässlern zu. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Mädchen und Jungen in ihrer Schulzeit den Respekt vor allen Menschen gelernt haben, egal ob hell oder dunkel, woher sie stammen oder was sie glauben.

„Wir“ ist besser als „Ich“

„35 Wochen Stress, Paukerei und Grübelei haben sich gelohnt“, fasste Alina Sebald für die M 10 das letzte Schuljahr zusammen. Ihr Dank galt den Lehrern für deren Geduld – „andere hätten längst einen Nervenzusammenbruch erlitten“ – und den Eltern für die Unterstützung („Ihr habt uns zu dem gemacht, was wir heute sind“).

Alina Sebald strich das entstandene „Zusammengehörigkeitsgefühl“ in ihrer Klasse heraus: „’Wir‘ ist besser als ‚Ich‘ oder ‚Ihr‘.“ Selbst in Mathe sorgte Teamarbeit für bessere Ergebnisse und Spaß, „schließlich hat jeder ein Brett vor dem Kopf, es kommt nur auf die Entfernung an“. Wie die M 10 Sprecherin erinnerte für die beiden neunten Klassen Sina Drössler an die tolle Hamburg-Abschlussfahrt.

Mit viel guter Laune führten die Moderatorinnen Lulu Czerwinski und Lena Schindler durch den Abend und wünschten den „Fast-Erwachsenen“ viel Glück in der Zukunft. Immer wieder lockerte die Schulband die Abschlussfeier auf. Neben rockigen Pink-Floyd-Klängen wie „Another brick in the wall“ gab es Ruhiges zum Mitsingen und Träumen wie „Ich war noch niemals in New York“.

Gut gewappnet

Bruno Schmidt als zweiter Chef des heimischen Mittelschulverbandes betonte die Wichtigkeit des lebenslangen Lernens. Auch er habe sich immer wieder in Neues einarbeiten müssen, von neuen Gesetzen bis hin zum ersten Handy. Dank des Abschlusses an einer Mittelschule mit den Bereichen Technik, Wirtschaft und Soziales seien die Jugendlichen für die nächsten Herausforderungen gut gerüstet.

Den Lehrern dankte Bruno Schmidt für ein Engagement, das weit über das Übliche hinaus gehe. Bekanntlich kommen die Happurger und Alfelder ab September in den Hersbrucker Schulverband hinzu. „Dies ist eine Verpflichtung, in die Gebäude zu investieren“, sagte Bruno Schmidt. Er überbrachte zudem die Grüße des Verbandsvorsitzenden Robert Ilg, der wegen einer Terminüberschneidung die Feier verpasste.

Mut und Selbstvertrauen

„Level is completed“, beglückwünschte Barbara Weider vom Elternbeirat die Entlassschüler in der „Gamersprache“. „Ich wünsche euch Mut, dass ihr Dinge angeht, seid wach und habt Selbstvertrauen“, sagte sie. Die Zeugnisvergabe durch die Klassleiter Alexander Koppitz, Markus Ertl und Manfred Schmiedkunz wurde untermalt mit Hits wie „The greatest“. Die Rektorin überreichte allen eine Sonnenblume.

Die Besten der Hersbrucker Mittelschule: Michelle Ermer, Alina Sebald, Celina Platow, Sarah Jünemann, Angelina Beck und Niclas Rösler (von links). Foto: J. Ruppert2019/07/GSMS2.jpeg

Dünzkofer zeichnete die Jahrgangsbesten aus. Alina Sebald und Michelle Ermer aus der M 10, Niclas Rösler und Angelina Beck (9 a), Celina Platow und Sarah Jünemann (9 b) bekamen Sonderpreise der Raiffeisenbank Hersbruck und der örtlichen Barmer Ersatzkasse. Für besonderen sozialen Einsatz wurden Sina Drössler, Eilin Lausenmeyer, Niclas Rösler, Patricia Vida und Michelle Schwab geehrt. „Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang“, gab Alina Sebald den Absolventen mit auf den Weg. Konrektor Stefan Schütz sagte seinen nun Ex-Schützlingen ganz einfach „Macht’s gut!“

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