HERSBRUCK – Aus vielen Schaufenstern blitzen dem Betrachter prachtvolle Rosen entgegen: Es sind Vorboten für den Hersbrucker Rosentag am kommenden Samstag.
„Wir haben die Veranstaltung des Wirtschaftsforums Hersbruck extra Rosentag und nicht Rosenmarkt genannt, weil die Leute sonst an das gewohnt große Event denken“, erklärt Doris Kiener aus dem Organisationsteam. Doch Dinge wie Tanz und viele Aussteller seien aufgrund der Pandemie „gar keine Überlegung“ gewesen in diesem Jahr, ergänzt Kollegin Angelika Pflaum.
Der Markt werde daher am Samstag von 9 bis 14 Uhr kleiner und über die Innenstadt verteilter stattfinden, erläutern die beiden. So werden am Unteren Markt unter anderem Stände von Blumen Wendler und Süßwaren Wild zu finden sein. In der Martin-Luther-Straße warten Gartendeko, Blumiges der Baumschule Geiger und von Fräulein Grün sowie Leckerein von Café Bauer und Feine Weine auf die Bummelnden.
„Wir haben dieses Jahr erstmals die Geschäftsleute direkt angesprochen, ob sie sich mit Aktionen vorm oder im Laden beteiligen wollen“, erzählt Pflaum. Ein Novum. Wer noch mitmachen wolle, könne natürlich noch aufspringen, fügt Kiener an.
Rosiger Rundgang
Wer von der so genannten Wassergasse zurück Richtung Marktplatz geht, kann in der Prager Straße ein Roseneis im Eisladen genießen oder sich mit Bastelwaren eindecken. „Das ist wie ein Rundgang angelegt“, sagt Pflaum. Und der sollte nicht nur an den Ständen vorbeiführen, meinen die beiden.
Denn es lockt zusätzlich ein Preisrätsel: In den Schaufenstern der teilnehmenden Geschäfte sind Sprüche der Hoffnung zu lesen. Es gilt herauszufinden, ob die Wörter „Hoffnung“ und „hoffen“ mehr oder weniger als 20 Mal vorkommen. Den ersten fünf glücklichen Gewinnern winkt der Lieblingsspruch auf Leinwand.
Die Zeilen haben Kiener, Pflaum und Margarete Panke ausgesucht. „Wir sind kaum hinterhergekommen, so groß waren Begeisterung und Engagement der Händler, mitzumachen“, lobt Pflaum. Das Motto „Hoffnung“ war ihnen dabei ein besonderes Anliegen: „Viele sind einfach nach den vergangenen Monaten mit Öffnen und Schließen frustriert, aber jetzt besteht die Hoffnung auf einen Aufschwung“, so Pflaum.
Bewusstes Bummeln
Und noch ein Ziel verfolgt das Orga-Team, das von Dorothea Müller Philipps Sohn, Wolfgang und Franziska Geiger sowie Jürgen Wild komplettiert wird, mit der Schnitzeljagd: „Die Leute sollen durch die Stadt gehen, in die Läden schauen und sich dabei bewusst werden, was es alles noch in Hersbruck gibt“, sagt Kiener.
Das ist eine ganze Menge, wie die Liste der Teilnehmer auf dem in Windeseile erstellten Rätselschein zeigt. Zu sehen sind die Schaufenster zudem auf Facebook und Instagram – „als eine Visitenkarte des Ladens“, so Doris Kiener. Und als Beweis, dass „im Städtle was los ist“.
Mit Liebe fürs Auge
Die Mehrzahl habe bereits ein Foto für das rosige Profil gemailt. Über diesen Einsatz freuen sich Kiener und Pflaum sehr: „Die Inhaber zeigen nach der langen Durststrecke durch Covid eine große Bereitschaft, gestalten die Fenster bewusster als sonst und viele haben sich sogar bedankt, dass der Tag stattfindet.“
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Eine erneute Absage sei eigentlich nie wirklich in Frage gekommen. „Wir wollten es machen, wenn es irgendwie geht“, betonen sie. Daher wurde der 12. Juni als Termin schon vergangenes Jahr festgelegt. Das Gerüst sei ja vorhanden gewesen, die Frage war nur, worauf man sich konzentriert, führt Kiener aus: „Die Herausforderung war, sich zu beschränken und ein kleines, feines Programm zu erstellen. Das ist auch viel wert.“ Denn damit könne man ebenfalls ein Zeichen setzen.
Stadt lebt von Besuchern
Zumal die Zeit der Vorbereitung sehr knapp bemessen war: Erst vor knapp zwei Wochen konnte das Team richtig starten. Flyer waren da keine mehr möglich. „Außerdem wollen wir ja auch nicht zu viele Besucher anlocken“, versucht Pflaum die Gradwanderung in Worte zu fassen.
Damit in Sachen Hygiene alles passt, hilft die Stadt in Person von Karlheinz Wölfel bei der Entwicklung des Konzepts. „Die Verwaltung unterstützt uns sehr und wir spüren, dass jeder bemüht ist, den Rosentag stattfinden zu lassen“, freut sich Pflaum. Kiener ist überzeugt, dass die Gäste auf sich schauen werden in Sachen Abstand, denn jeder lechze ja danach, dass es weiterhin Veranstaltungen gibt.
Kiener, Pflaum und ihre Mitstreiter sind jedenfalls überglücklich, dass das rosige Flair in diesem Jahr nicht ausfallen muss. Mit dieser Grundlage könne man wieder in die Vollen gehen, sobald es möglich ist. Daher war es dem Team so wichtig, am Rosentag festzuhalten und das Rätsel auf die Beine zu stellen. „Eine Stadt lebt nämlich von den Menschen, die sich in ihr aufhalten“, weiß Kiener.