HERSBRUCK/REICHENSCHWAND – Am gestrigen Vormittag hat der Planungsverband Region Nürnberg einen Schlussstrich unter das Thema Windräder am Hansgörgl und bei Großviehberg gezogen. Das Gremium entschied, die beiden Gebiete nicht als Vorbehaltsflächen für „Windmühlen“ auszuweisen – das ist das Aus für das Vorhaben.
Die Vorgeschichte dürfte den meisten Lesern der HZ bestens bekannt sein. Die Stadt Hersbruck mit ihrem Versorger Hewa und die Gemeinde Reichenschwand wollten als Beitrag zur „grünen“ Stromerzeugung große Windkraftanlagen errichten. Für beide Standorte formierte sich Widerstand unter der Bezeichnung „Gegenwind“. Die Debatte wurde zunehmend heftig bis fast schon erbittert geführt.
„Wir akzeptieren selbstverständlich die Entscheidung des Planungsverbandes und werden den gemeinsam entwickelten Projektansatz daher auch nicht weiter verfolgen“, sagte Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg. In Sachen erneuerbare Energien will er aber weiter am Ball bleiben.
Die Ablehnung der Windräder kam für Robert Ilg eher unerwartet. Schließlich hatten Gutachter bei einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (wir berichteten) keine Ausschlussgründe gegen die Windkraftanlagen am Großviehberg gefunden.
Diese Expertise floss in die Entscheidung des Planungsverbandes sicher mit ein. Daneben berücksichtigten die Mitglieder des Gremiums aber zig Aspekte rund um das Projekt. Nicht unerheblich dürfte aber auch die sich abzeichnende Regelung auf bayerischer Ebene zu den größeren Abstandsflächen (Stichwort „10H“) gewesen sein.
Auch Reichenschwands Bürgermeister Bruno Schmidt akzeptiert das Nein. Wenigstens ist dank des schrittweisen Vorgehens noch nicht allzu viel passiert. „Wir sehen uns durch das Votum des Planungsverbandes, das wohl zu einem Ende unserer Projektentwicklung führen wird, in unserem bisherigen stufenweisen Vorgehen bestätigt. Als wir im Sommer 2011, auch auf Initiative des Freistaats, mit unserem gemeinsamen Bürgerprojekt gestartet sind, konnte niemand von einem solchen Ende ausgehen“; sagte Bruno Schmidt.
Harald Kiesl, Geschäftsführer des Hersbrucker Versorgers Hewa, machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Unser Ziel war die Schaffung einer nachhaltigen, umweltverträglichen und sicheren Energieversorgung, von der alle profitieren: die Bürger, die kommunalen Partner aber vor allem die zukünftigen Generationen. Hiervon müssen und werden wir aufgrund der gegebenen Rahmenbedingungen nun Abstand nehmen.“
„Die Ablehnung kam für Ilg unerwartet“. Der Planungsverband hat die Gebiete vorab für ungeeignet erklärt. Ilg und Schmidt wollten doch eine Änderung dieser Klassifizierung. Da waren halt einfach die Argumente von Ilg und Schmidt zu schwach. Was kann daran unerwartet sein?
Bruno Schmidt meint, es wäre wegen des schrittweisen Vorgehens noch nicht allzuviel passiert. Ja wie hätte er denn sonst vorgehen sollen? Erst bauen und dann nicht genehmigen lassen? Allerdings sind für die verschiedenen Gutachten und die eingesetze Manpower sicher ettliche hunderttausend Euro den Bach runtergegangen. Jetzt kann also die Schlußrechnung aufgemacht werden. Wieviel Euro hat der Spaß gekostet?
Und das Ziel der Herren Ilg, Schmidt und Kiesel war wohl vielmehr, Einnahmequellen für leere Stadtkassen zu erschließen.
Der Artikel ist in gewohnter Art und Weise abgefasst. Ganz auf stadtpolitischer Linie! Es ging nicht um ein Windrad (Überschrift), es ging um mind. 6 Windindustrieanlagen (3 am Großviehberg und 3 am Hansgörgl). Es wurde also nicht ein Windrad am Hansgörgl abgelehnt, sondern beide beantragten Windgebiete in der Hersbrucker Schweiz gnadenlos abgeschmettert – und das zu Recht! Die Ablehnungsgründe hatten auch nichts mit 10H zu tun! Viele Gebiete unterhalb der 10H-Grenze wurden heute durchgewunken. BEGRÜNDUNG DES REGIONALPLANERS in der heutigen Sitzung des Planungsausschusses: Die Gebiete sind fachlich nicht geeignet. Die Projekte sind nicht umsetzungsfähig. Es besteht kein Konsens mit der Bevölkerung (über 700 Stellungnahmen gegen die Windgebiete gingen während des Beteiligungsverfahrens aus der Bevölkerung ein). Still und heimlich, am Büger vorbei, wollte man diese Windräder durchsetzen. Wäre das Öffentiche Beteilungsverfahren durch den Verein Gegenwind nicht publik gemacht worden, hätten weder alle umliegenden Gemeinden – ausser Kirchensittenbach – noch eine solche Masse der Bürger die Gelegenheit gehabt, sich gegen die Gebiete zu wehren. Wer einen solchen Schwachsinn beantragt, muss mit der entsprechenden Entscheidung leben! Ich danke für die Bewahrung unserer Heimat!
Natürlich mußte auch Reichenschwands Bgm. Schmidt – genauso, wie der angeblich überrachte Bgm. Ilg – eine Niederlage beim Planungsverband einkalkulieren. Wieso das nicht der Fall sein sollte, müßte er mal erklären. Die in Frage kommenden Gebiete waren vom Planungsverband aus guten Gründen weder als Vorbehalts- noch als Vorranggebiete ausgewiesen worden.
Jetzt so zu tun, als wäre die Überraschung groß, ist schlichtweg Volksverarschung. Man möchte einfach so tun, als ob man im Recht gewesen wäre, und dann von einer unkontrollierbaren Macht unverständlicherweise ausgebremst worden wäre.
Diese Wortwahl! Gemeinsames Bürgerprojekt! Das soll wohl etwas Großes und Gutes bedeuten. Gemeinsam ist relativ. Alle Nachbargemeinden waren dagegen. Bürgerprojekt! Hier soll suggeriert werden, dass das Windradprojekt ein Projekt „der Bürger“ gewesen ist. Das war es nie. Es war immer ein Projekt von Ilg, Schmidt und Kiesel.
Ein Sieg der Vernunft.
Keine Windräder zwischen Glatzenstein, Hansgörgl und Hohenstein und auch keine Windräder bei Großviehberg. Diese schützenswerten Frankenalb-hochflächen bleiben auch nach der 18. Änderung des Regionalplanes „Ausschlussgebiet“. Dieser einstimmige Beschluss des Planungsverbandes ist zweifellos als Erfolg der beiden Gegenwind-Initiativen in Reichenschwand / Leuzenberg und Hersbruck zu werten. Beim Planungsverband gingen speziell zu diesen beiden Gebieten, WK 83 und WK 84 ungewöhnlich viele, nämlich über 700 ablehnende Stellungnahmen aus der Bürgerschaft und aus vielen Vereinen und Institutionen der Region ein. Auch Gemeinderäte der 5 direkt betroffenen Nachbargemeinden haben sich per Beschluss gegen Hersbrucker und Reichenschwander Windräder ausgesprochen. Das war Pommelsbrunn, Vorra, Kirchensittenbach, Schnaittach und Neunkirchen. Insbesondere diese gut begründeten kommunalen Einwände und noch viele andere gute Gründe wie auch die negativen Stellungnahmen der unteren und auch höheren Naturschutzbehörde führten zur Ablehnung. Wohl bemerkt, die derzeit in Bayern viel diskutierte 10H Abstandsregelung hatte für den Beschluss des Planungsverbandes keine Bedeutung.
Bei derart massivem Widerstand sollten doch auch die „Möchtegerninvestoren“ in den beiden Rathäusern und bei der HEWA einsehen, dass sie mit ihren Prestigeprojekt Windkraftanlagen an unverträglichen Standorten gegen den erklärten Willen vieler Bürger keine Energiewende gewinnen können.
Die beiden Bürgerinitiativen haben sich ja nicht gegen die Energiewende und auch nicht gegen Windräder im Allgemeinen gewehrt. Windräder an für Mensch und Natur verträglichen Standorten wurden nicht ausgeschlossen. Für den Erhalt unserer liebenswerten Landschaft haben Sie aber die besseren Argumente.
Gratulation für all die mutigen Aktiven in den Bürgerinitiativen, die sich damit leider nicht nur Freunde gemacht haben.
Ein Danke an Gegenwind Hersbrucker Schweiz e.V.
Ich denke ich spreche im Namen der überwiegenden Bürgerschaft. Nur durch die gute Arbeit des Vereines und natürlich durch die verantwortungsvolle Entscheidung der Mitglieder des Planungsverbands konnte unsere wunderbare Heimat vor einem Industriegebiet in unseren Schutzgebieten bewahrt werden. Nachfolgende Generationen werden uns das danken.
Mich hat es überwältigt, dass so viele Bürger sich in der kurzen Zeit gegen Windparks bei uns entschieden haben. Mehr als 800 !!!
700 Bürger haben sich gegenüber dem Gremium für Windkraftanlagen in Hersbruck und Reichenschwand mit Postkarten ausgesprochen. 34 Personen haben sich eine Verschiebung des Projekts durch die Stadt gewünscht. Noch andere 74 Personen haben individuelle Stellungnahmen gegen das Vorhaben am Großviehberg eingereicht. Viele wichtige Vereine haben sich dagegen ausgesprochen und noch viele mehr! Insgesamt weit mehr als 800 negative Stellungnahmen sind eingegangen !!! Diese Flut hat den Planungsverband überzeugt.
Nur zwei Leute wollten durch Stellungnahmen Windkraft hier bei uns.
ERGEBNIS: 800 : 2 – wenn das kein Erfolg ist.
Nicht einmal die Stadträte haben offensichtlich in dem Beteiligungsverfahren Stellungnahmen pro Windkraft abgegeben, denn schon dann wären ja mehr gewesen! Wohl bemerkt!
Mir hat das gezeigt, dass der Einzelne viel mehr bewirken kann als er glaubt. Und ich danke dem Einsatz des Vereines, der diese Stellungnahmen bewirkt hat. Sonst hätte die Bevölkerung in Hersbruck „weiter geschlafen“. Und ich danke dem Gremium dafür, dass es die Energiewende nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzt. Und dass das wirklich nicht geht und keinen Sinn macht, hat uns Herr Seehofer lange gesagt, nur unser Bürgermeister und unsere Stadträte haben es erst lernen müssen.
Ich muss mich leider berichtigen – weil wichtig:
700 Bürger haben sich gegenüber dem Gremium G E G E N Windkraftanlagen in Hersbruck und Reichenschwand mit Postkarten ausgesprochen. 34 Personen haben sich eine Verschiebung des Projekts durch die Stadt gewünscht. Noch andere 74 Personen haben individuelle Stellungnahmen gegen das Vorhaben am Großviehberg eingereicht. Viele wichtige Vereine haben sich dagegen ausgesprochen und noch viele mehr! Insgesamt weit mehr als 800 negative Stellungnahmen sind eingegangen !!! Diese Flut hat den Planungsverband überzeugt.
Nur zwei Leute wollten durch Stellungnahmen Windkraft hier bei uns.
ERGEBNIS: 800 : 2 – wenn das kein Erfolg ist.
Wir hatten wirklich einen schweren Kampf. Uns hat man alle erdenklichen Steine in den Weg gelegt. Das Ergebnis belohnt für alle diese Mühen!!!
Mir hat das Resultat den Glauben an die Gerechtigkeit zurückgegeben. Wir dürfen uns uneingeschränkt freuen.
Am Meisten freut mich – außer dass diese Masse an Bürgern Windkraft in unserer Landschaft ablehnt -, dass die Entscheidung nichts mit 10H zu tun hatte! Der Planer hat das in der Sitzung ausdrücklich gesagt! Alle anderen Gebiete kamen an dem Tag durch (und zwar Gebiete unter 10h) – nur unsere zwei wurden aus dem Regionalplan entnommen.
Ein wirklicher Sieg der Vernunft und ein wahrer Sieg für alle Bürger und unsere Schutzgebiete!
Eine Frage an die verantwortliche Person in der Redaktion der Hesrbrucker Zeitung:
Was ist mit dem Kommentar des Vereins Gegenwind Hersbrucker Schweiz geschehen? Der war doch gestern noch als Kommentar Nr. 5 zu finden, warum kann ich diesen heute nicht mehr lesen? Was macht Ihr denn da???
Sehr geehrter Herr Kraus,
wir möchten nicht, dass Pressemitteilungen, wie sie der Verein Gegenwind Hersbrucker Schweiz hier veröffentlicht hat, auf n-land.de als Kommentar veröffentlicht werden. Die Verantwortlichen haben wir bereits darüber informiert. In anderer Form aber gerne – wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
So, diese offensichtliche Zensur einer Presseerklärung, hat mich jetzt wieder in meiner Meinung bestärkt – siehe mein Kommentar unten – erster Satz! Der Text war doch längst in der HZ veröffentlicht, skurrilerweise als Leserbrief, ich hab ihn noch hier liegen. Aber abgefasst 1A wie eine Presseerklärung mit Zitaten und Namen.
Da schon hab ich mir gedacht, wie lächerlich ist das denn? Da hat die Zeitung aber wieder einen „ganz schönen Bock geschossen“. Nun scheint das System zu haben, nach dem Kommentar der Redaktion. Ich kann es kaum glauben!
Die Presseerklärung ist objektiv, enthält die bekannten Zahlen und als Schlusssatz den Dank an die Mitglieder.
Der Artikel allerdings hat in meinen Augen leider wieder nichts mit objektiver Berichterstattung zu tun. Das will der Leser nicht, der Leser möchte keine blumigen Adjektive oder Mutmaßungen oder persönliche Wertungen in einem Bericht. Der Leser sehnt sich in Hersbruck schon förmlich noch Objektivität. Ich hab das schon öfter kommentiert und darf das anhand von Beispielen aus dem Artikel nochmal zeigen:
1. Überschrift ist Themaverfehlung – Note 6! Vermittelt falschen Eindruck.
2. „Die Vorgeschichte dürfte den meisten Lesern der HZ bestens bekannt sein“
Das Wort „bestens“ hat im Bericht nichts zu suchen. Wir schreiben hier keine Anekdote!
3. Diese Expertise floss in die Entscheidung des Planungsverbandes sicher mit ein.
Das Wort „sicher“ ist überflüssig.
4. „Nicht unerheblich dürfte aber auch die sich abzeichnende Regelung auf bayerischer Ebene zu den größeren Abstandsflächen (Stichwort „10H“) gewesen sein.“
Die Aussage dieses Satzes ist falsch. Daran merkt man, dass der Journalist nicht bei der Entscheidungssitzung des Planungsverbandes war. So etwas geht gar nicht!
5. Zu den Zitaten von Bruno Schmidt: Diese Aussagen ergeben keinen Sinn. Es gab keine andere Möglichkeit als das stufenweise Vorgehen. Darauf hätte die Presse – im Sinne einer guten und objektiven Berichterstattung – hinweisen müssen.
6. Zum Werbesatz des „Betreiberchefs“ Herrn Kiesl. Die Lobeshymne auf erneuerbare Energien kann hier natürlich stehen, wenn es tatsächlich seine Worte waren. Allerdings nicht als artikelschließender Satz. Denn dieser Schlusssatz suggeriert dem Leser, dass die HEWA uneigennützig handeln würde und deswegen jetzt traurig ist. Und wir alle wissen doch, dass keiner mehr profitiert hätte als die HEWA und Herr Kiesl. Also wieso steht das da nicht, im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung?
Ansonsten aber war das noch einer der wirklich besseren Artikel.
Als Kunde der Hersbrucker Zeitung, die meine Schwester und ich gemeinsam beziehen, möchte ich wirklich darum ersuchen, zur Berichtform zurückzukehren, vorher sauber zu recherchieren, auf die Richtigkeit aller Zitate zu achten, keine Einzelpersonen zu dekreditieren (wie im Waller Artikel) und vor allem die Ausgewogenheit zu wahren. Denn all die Berichte zur Windkraft – und hab sie alle gesammelt – sind leider Journalismus im ersten Lehrjahr.