Stadtrat Hersbruck

Ja zu Bauplänen von Verpackungsunternehmen Paul Lindner

Die Firma Paul Lindner möchte ihr Werk 2 in der Hersbrucker Südstadt tiefer legen, vergrößern und aufstocken ohne in den Baumbestand der Gegend einzugreifen. | Foto: J. Ruppert2021/10/BA-Heb.jpg

HERSBRUCK – Das Unternehmen Paul Lindner benötigt mehr Fläche zur Lagerung seiner Produktion. Deshalb möchte der Spezialist für Verpackungen auf den firmeneigenen Flächen im Hersbrucker Süden ein Logistikzentrum samt Büros errichten. Im Bauausschuss des Stadtrates gab es keine Einwände. Weitere Themen waren die Unterführung Buchstraße, ein Showroom für Autos im Zentrum und der Friedhof Johanneskirche.

Wie schon in der letzten Sitzung vor den Sommerferien erkundigte sich Martin Schaffer nach der Figur, die einst den Hirtenbrunnen an der Kuhpegnitzbrücke schmückte. Bekanntlich musste der Wasserspender für die Ersatzüberquerung weichen und wurde zwischenzeitlich in der Psorisol aufgestellt. Im Rahmen des Ausbaus der Mühlstraße soll auch das kleine Wahrzeichen einen neuen Platz bekommen, wiederholte Bürgermeister Robert Ilg die Aussage vom Juli.

Die Firma Lindner hat eine formlose Voranfrage gestellt, um die Genehmigungsfähigkeit ihres Projekts an der Ecke Eichenhainstraße/Leutenbachstraße grundsätzlich „abzuklopfen“. Ein Zeitplan zur Umsetzung besteht noch nicht. Im ersten Zug ist vorgesehen, eine 35 mal 50 Meter große Halle um rund zwei Meter tiefer zu legen, um etliche Quadratmeter zu vergrößern und aufzustocken. Die weiteren Abschnitte zwei bis vier betreffen dann benachbarte, etwas kleinere Gebäude mit ähnlicher Gestaltung.

„Es handelt sich um eine bereits vollständig versiegelte Fläche“, begründete Dr. Ulrike Eyrich ihr „Ja“. Sie regte mehr Eingrünung an. Darauf könnte die Stadt dann Einfluss nehmen, wenn das Landratsamt wegen der Höhe der neuen Hallen einen Bebauungsplan fordert.

Kein Einfluss

Gleich auf der anderen Straßenseite der Leutenbachstraße befindet sich das Areal, auf dem die Firma BMI neu bauen will. Angeblich störende alte Eichen sollen für dieses Vorhaben weg, was zu großen Protesten geführt hat. Verpackungen Lindner habe keinerlei Interesse an einem Fällen und keinen Einfluss auf das Schicksal der rund 250 Jahre alten Gewächse.

Ulrike Eyrich machte aber darauf aufmerksam, dass der Bereich stark verdichtet wird, was den Erhalt der Riesenbäume noch wichtiger macht. „Die Wohnqualität nimmt sonst ab“, sagte die Grünen-Sprecherin und erntete im Bauausschuss keinen Widerspruch.

An anderer Stelle befürworteten die Mitglieder des Bauausschusses die Fällung von Hainbuchen. Grund ist die Nachverdichtung in einem Gebäude von zwei auf vier Wohnungen. Dadurch müssen am Hubertussteig zusätzliche Parkplätze errichtet werden und die Bäume blockieren deren Zufahrt.

Toilette für Turnhalle

Wegen der Hanglage kommt eine andere Lösung nicht in Betracht. „Unumgänglich“, stimmte zweiter Bürgermeister Peter Uschalt zu. „Wir schlucken die Kröte“, sagte Martin Schaffer für die HBG.

Thomas Beygang gab einen Überblick über den Fortschritt bei den Baustellen in Hersbruck. Am Friedhof bei der Johanneskirche werden die Wege zwischen Gräbern ausgebessert und die marode Wasserleitung ausgetauscht. Die Altensittenbacher Turnhalle bekommt eine neue WC-Anlage. An sich sollte die Fassade des Bürgerbüros neben dem Rathaus aufgefrischt werden. Aus Rücksicht auf die Maisel-Baumaßnahme im Posthof hat Thomas Beygang dieses Vorhaben auf 2022 verlegt.

Wieder frei

Der Stauraumkanal für Regenwasser im Buchgebiet ist fast fertig. Demnächst können Fußgänger die Eisenbahnunterführung zur Amberger Straße wieder nutzen, voraussichtlich ab dem 18. Oktober auch der übrige Verkehr.

Martin Schaffer wollte mehr zum Antrag „Nutzungsänderung in einen Showroom für Autohandel“ im ehemaligen Blumen-Küchle wissen. Die Pkw sind von der Poststraße aus zu sehen, der Handel läuft wohl weitgehend über das Internet, antwortete Sabine Maul von der Verwaltung.

Ulrike Eyrich und Wolfgang Geiger hakten bei der geplanten Aufschüttung nahe des Unteren Rangenberges nach. Die Ackerfläche liegt westlich des Hirtenbühls und der Eigentümer möchte Unebenheiten ausgleichen, sagte Sabine Maul, die vorsorglich auch eine Deponie ausschloss.

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