NÜRNBERGER LAND — Auch im Landkreis Nürnberger Land kommen laufend Geflüchtete aus der Ukraine an. Einige sind traumatisiert – und so gut wie alle müssen sich erst einmal in Deutschland zurechtfinden. Die Volkshochschule Unteres Pegnitztal hilft ihnen dabei, denn die größte Herausforderung stellt oft die deutsche Sprache dar.
„Die Sprache ist bei der Integration die Nummer eins“, sagt Doris Knoll, Fachbereichsleitung für Integration und Sprachen an der Volkshochschule. Diese hat in den vergangenen Wochen schnell reagiert und bedarfsgerechte Hilfs- und Bildungsangebote organisiert. „Die Nachfrage ist sehr groß“, berichtet Knoll, „innerhalb kürzester Zeit wurden und werden weiterhin neue Integrationskurse ins Leben gerufen.“
Anfang des Jahres wurden nach VHS-Angaben rund 40 Teilnehmer in Integrationskursen beschult; nun sind etwa 125 Personen angemeldet. Bald findet in sieben gleichzeitig stattfindenden Kursen vormittags täglich Unterricht statt. Auch die sogenannten Einstufungstests mit rund 15 Teilnehmern pro Termin finden seit Mitte März wöchentlich statt.
Gemeinsame Arbeit
Seit vielen Jahren arbeitet die Volkshochschule eng mit der Ausländerbehörde des Landratsamts, dem Jobcenter, den Kommunen, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und den Ehrenamtsorganisationen zusammen. „Unsere Erfahrungen und Strukturen als größter Träger von Integrationskursen im Nürnberger Land ermöglicht es uns, die Kommunen nun schnell und flexibel zu unterstützen“, sagt VHS-Leiter Denis Leifeld.
Bernd Hornisch, Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache, berichtet, dass die Geflüchteten unbedingt lernen möchten: „Sie sind sehr engagiert und wollen Fuß fassen, um möglichst schnell arbeiten zu können.“ Die Integrationskurse dienen auch dazu, ihnen einen strukturierten Alltag und die Möglichkeit des Handelns zurückzugeben.
Viele wollen bleiben
Die Ukrainer wollen größtenteils in Deutschland bleiben, berichten die VHS-Dozenten. Selbst wenn sie sich entscheiden sollten, in die Heimat zurückzukehren, „nehmen sie die Erfahrungen und Kenntnisse mit“, so Knoll. „Mit der deutschen Sprache erlernen sie eine wichtige europäische Sprache, die sie beruflich in Deutschland oder in ihrem Heimatland voranbringen kann.“