LILLINGHOF — Seit nunmehr fünf Jahren ist der Pfingstsamstag bei Piloten aus ganz Deutschland und Musikfans aus der Region fest verplant: Denn dann wird im Hangar des Lillinghofer Flugplatzes ordentlich gerockt. Ehemals eine kleine, eher private Veranstaltung, lockt „Rock im Hangar“ von Jahr zu Jahr mehr Besucher auf das Plateau bei Kirchröttenbach. In diesem Jahr sorgten die drei Coverbands „Paenthaestix“, „EDQI und die Schleppschlampen“ sowie „ClassX“ für ausgelassene Stimmung.
„Das ist das beste Rock im Hangar, was wir je hatten“, freut sich Thomas Plödt, der Rock im Hangar organisiert hat und im Segelflugclub Lauf die Ausbildung leitet. „Es ist einfach herrlich, wenn die Leute hier oben bei uns auf der Wiese sitzen, Bier trinken und der Musik aus dem Hangar lauschen.“ Denn anders als im vergangenen Jahr, als wegen der Kälte sogar die Hangartüren geschlossen werden mussten, saßen die zahlreichen Gäste am vergangenen Samstag bis spät in die Nacht unter freiem Himmel auf den Bierbänken und in der angrenzenden Wiese.
Den passenden Soundtrack dazu lieferten zu Beginn des Abends „Paenthaestix“, die ruhigere Cover aus ganz verschiedenen Richtungen im Programm haben – von Soul über Rythm and Blues bis Rock. Highlight ist bei ihnen der bis zu vierstimmige Gesang, den die Band perfektioniert hat.
Abgelöst wurden sie von „EDQI und den Schleppschlampen“, der Hausband des Segelflugclubs. Die bei der Gründung nur aus Piloten bestehende Band stellte ihren neuen Sänger, Thomas Ruf, vor. Dieser, wie Thomas Plödt scherzhaft erwähnte, war „eine Leihgabe des Aero-Clubs Fürth“. Bei den schwungvollen Cover-Versionen dauerte es nicht lange, bis sich die ersten Gäste auf die Tanzfläche vor der Bühne wagten – und gegen Ende des Auftritts war die tanzwütige Menge auf eine stattliche Zahl angewachsen.
Die ausgelassene Stimmung hielt auch bei der letzten Band des Abends an: „ClassX“, die mit der gleichen Leadsängerin wie „EDQI und die Schleppschlampen“ auftreten, heizten dem Hangar-Publikum nach allen Regeln der Cover-Kunst ein.
Aus Stuttgart eingeflogen
Zugehört und mitgetanzt haben dabei nicht nur Gäste aus der Umgebung von Lillinghof. In diesem Jahr nutzten etwa zehn Piloten die Gelegenheit, bis Sonnenuntergang per Flugzeug anzureisen. Sogar aus Stuttgart war eine Maschine gelandet: An Bord waren Pilot Karl Dörr und seine Lebensgefährtin. Dörr ist mit den Mitgliedern des Segelflugclubs Lillinghof befreundet und fliegt den Flugplatz regelmäßig an. „Normalerweise brauche ich eine Stunde und 14 Minuten, heute waren es wegen des ungünstigen Winds eine Stunde und 42 Minuten von Stuttgart bis hierher – und ich bin bei strammem Gegenwind gelandet“, erzählte der Pilot.
Vom Lillinghofer Flugplatz, seinen Piloten und der fränkischen Idylle ist er begeistert. So wird er wohl auch im nächsten Jahr wieder den Weg von Stuttgart bis Lillinghof fliegen – denn der Pfingstsamstag 2013 ist bei Gästen wie Organisatoren schon für die sechste Ausgabe von „Rock im Hangar“ vorgemerkt.