OED – Frische Blasmusik, zartere Melodien und lustige Geschichten – dies war für einige Stunden ein krasser, aber willkommener Gegensatz zu den hektischen Jahreswechselfeiern. Dafür sorgten Karlheinz Leipold mit seinem Trio und die Gruppe „Blechakkord“, ergänzt mit Alphornklängen von Robert Vogel.
Die zahlreichen Gäste im Saal des Gasthofs „Zum Bayerischen Johann“ hatten zum Finale der Feiertage einen musikalisch-gemütlichen Nachmittag erwartet – und wurden nicht enttäuscht. Schon die sonoren Klänge von Robert Vogel auf seinem „Vogelhorn“ schufen eine gelassene Stimmung, die von der Gruppe „Blechakkord“ mit der Tuba von Christian Floth, der Basstrompete von Rudi Huber, der Trompete von Robert Vogel und dem Akkordeon von Karlheinz Leipold, wieder etwas angeheizt wurde. Letzterer nahm als Moderator seine Blätter in die Hand und stellte bei der Begrüßung die Mentalität des Franken mit dem fehlenden Gruß vor.
Anita Leipold griff zur Zither und Claudia Wuttke zur Gitarre, um zusammen mit der Akkordeonuntermalung vom Karlheinz einige ruhige „Stubenmusi“-Stücke zu spielen. Nach dessen viel belachter Geschichte mit sehr verworrenen Familienverhältnissen einer Patchwerkfamilie erfreuten die beiden Damen mit sehnsuchtsvollen Liedern. Dem Sprachenvergleich von Englisch und Fränkisch ließen die Bläser einige flotte Landler und Schottisch folgen.
Robert Vogel holte seinen Sohn Moritz auf die Bühne, um ihn mit der Gitarre bei den Musikstücken der Steierischen Ziehharmonika zu begleiten. Der Siebenjährige zeigte mit großer Fertigkeit, dass er die Gene seines Vaters geerbt hat. Nicht unterbrochen, sondern heiter und lustig ergänzt von den eigenen Gedichten und Anekdoten von Karlheinz aus dem täglichen Leben spielten abwechselnd „Blechakkord“ und das Trio volksnahe Weisen. Die unaufdringliche, bei den Bläsern öfter schmissige Musik mit Dreher und Polka passte herausragend zu den Textbeiträgen, die im besten Fränkisch einen heiteren Sprachunterricht bescherten.
Der „Rausschmeißer“ der Bläser zum Abschied genügte nicht, sondern mit dem langen Beifall wurde eine Zugabegeschichte erklatscht. Durch die Vielfalt von Musik und Liedern sowie der Perlenschnur an Gedichten vergingen die unterhaltsamen Stunden wie im Flug.