Ursula Muhr stellte „Wallensteins Tod“ in der Bücherei vor

Maiwalds Kuchen und eine Leiche aus Papier

Lesung am Tatort: Ursula Muhr stellte in der Gemeindebücherei Schwarzenbruck ihren aktuellen Krimi „Wallensteins Tod“ vor. Foto: Degenhardt
Lesung am Tatort: Ursula Muhr stellte in der Gemeindebücherei Schwarzenbruck ihren aktuellen Krimi „Wallensteins Tod“ vor. Foto: Degenhardt2014/05/schwarzenbruckmuhrkrimilesung_New_1400856302.jpg

SCHWARZENBRUCK – Die Autorin Ursula Muhr ist längst in der Region bekannt. Nun hat sie einen Krimi geschrieben, der in und um Altdorf spielt. Zur Lesung kamen trotz des schönen Wetters etwa 40 Zuhörer in die Gemeinebücherei.

Auf dem grünen Teppich liegt eine weiße Leiche, in deren Herz ein Säbel steckt. Papiernes Blut tritt aus der Wunde. Weiße Fußabdrücke zeigen den Weg zum schwarz behängten Rednerpult. Die Bücherwand im Hintergrund verdeckt ebenfalls ein schwarzes Tuch. Die Organisatoren haben sich sichtlich Mühe gegeben. Die Szenerie würde düster wirken, wären da nicht die erwartungsvollen Gespräche des – fast ausschließlich weiblichen – Publikums und die naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Bücher in den Regalen.

Während in Franken die „Criminale“ in vollem Gange ist, hat sich auch die Gemeindebücherei ein spannendes Programm für diesen Abend überlegt: Die Altdorfer Autorin stellt ihren Krimi „Wallensteins Tod“, den dritten Fall von Beate Maiwald, vor. Die Kriminalhauptkommissarin, die sonst nur in Gotha ermittelt, stößt dieses Mal auf einen Fall in Altdorf. Dort macht sie gerade Heimaturlaub.

„Die Luft flirrte unter den Bäumen der Löwengrube.“ Mit diesem Satz beginnt ihr Roman. Besser zum Tag der Lesung könnte dieser nicht passen. „Ich wäre bei diesem schönen Wetter nicht auf meine Lesereise gegangen, sondern in den Biergarten“, sagt die Altdorferin und lacht. Trotzdem ist die Veranstaltung gut besucht.

Während der Wallenstein Festspiele finden die Kommissarin mit den blonden kurzen Haaren und ihr Kollege Klaus Hubertson beim Joggen vor der Löwengrube einen Toten. Der steckt in einem Wallenstein-Kostüm, und in seinem Herzen steckt wiederum ein Säbel.

Während Muhr liest, werden verschiedene Fotos aus Altdorf und Umgebung gezeigt – die Schauplätze in dem Krimi. Auch der Tote Wallenstein wurde fotografiert. Dafür musste Muhrs Tochter herhalten.

Beate Maiwald hat bei ihrem neuesten Fall mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen: Da sind die unfreundlichen Kollegen der Altdorfer Polizei, unwahre Gerüchte und Ermittlungen, die Maiwald im Urlaub eigentlich gar nicht führen dürfte. Das Schöne an diesem Abend ist, dass Ursula Muhr nicht nur liest, sondern auch erzählt. „Kreativ bin ich nur beim Tippen“, sagt sie. Zuerst hatte sie das Bild des Toten im Kopf, die Geschichte entwickelte sie dann beim Schreiben. Ihr ist es bei ihren Krimis wichtig, so nah wie möglich an der Realität zu bleiben.

Als besonderes Schmankerl hat die Altdorferin ihr lustiges Gedicht „Die Fußball-WM der Tiere“ mitgebracht, das ab heute bei der Buchhandlung Lilliput in Altdorf, bei der Buchhandlung Kuhn in Feucht und den Geschäftsstellen des Verlags Der Bote gekauft werden kann. Zum Abschluss wartete auf die Zuhörerinnen ein Glas Sekt und Maiwalds Lieblingsgebäck: Florentiner Obstkuchen.

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