Konzert von A Pocketful of Blues

Blues im Kino

Sängerin Christine von Bieren und ihre Jungs begeisterten aufs Neue. Foto: Thomas Raum
Sängerin Christine von Bieren und ihre Jungs begeisterten aufs Neue. Foto: Thomas Raum2015/09/b1.jpg

HERSBRUCK – Knisternde Erwartungshaltung unter den Bluesfans im Kino war fühlbar. Kurze Willkommensworte zum Saisonbeginn von Armin Rothgang vor Konzertbeginn: „Und jetzt Bühne frei für A Pocketful of Jazz – ich meine natürlich Blues,“ und vom Gitarristen kommt prompt, dass sie auch „Jazz“ könnten. Vielsaitig eben – und genauso interessant wurde der Bluesmusikabend für alle Gäste. Egal – öis is Blues!

Der Bluestrain zog seine Kreise durch den Saal, ein paar kurze einleitende Worte von der bluesharp- und klavierspielenden Sängerin und der Bann war sofort gebrochen. „Bis vor zehn minuten hammer phantastisch gessen,“ so die Frontfrau,“ wir möchten heute hauptsächlich Stücke von unserer neuen CD spielen – ich zeig sie euch mal.“ Und ab ging es groovy mit „Low budget thing“, bei dem der ein und andere bereits mittendrin im Blues mitschwimmt.

„Das nächste Stück handelt von den kleinen schwarzen Dingern, die jeder mit sich rumträgt – ihr habt ja auch alle ein Smartphone, „ so die Sängerin, „ aber ich bin eher dafür, dass man sich Geschichten erzählt.“ Und genau das tat sie musikalisch auf ihre eigene Weise, unterhaltsam und zum Nachdenken anregend. Genialer Soundteppich, der sich ausbreitete und das Publikum mittrug in die Weiten der schwarz-weißen Urmusik. Wunderschöne Gitarrenriffs, toller Kontrabass und akzentuierte Drums.

Eigenkompositionen, teilweise angelehnt an die geliebten Stars aus dieser Ära, wie den bereits verstorbenen J. J. Cale. Aber natürlich wurden größtenteils Songs von der neuen CD geboten, die Lust auf mehr zu Hause machten. Abwechslungsreich, mal eher ruhig, dann wieder flott im Rhythmus.

Kompositionen aller Musiker einer einfach nur großartigen Band, deren Musikstil immer noch vom Hocker haut. Christine von Bieren wechselt eine Harp nach der anderen und lässt sie durch ihr Micro schmachten, das sie in der Hand hält. Eine wahre Blueswoman, die locker spielt und gelassen mit ihren Zuhörern agiert.

Zum wiederholten Mal gastierte die Formation in Hersbruck und bewies mit lockerer Agilität samt Feeling, dass der Blues immer noch im Frankenland seine Könner hat. „Sometimes life ain´t easy“ – an diesem Abend war das Leben aber wirklich nur schön.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren