HERSBRUCK – „Omni-Channel“ heißt das Zauberwort: Das heißt, der Kunde bekommt sein Produkt im Laden, online, zum Anfassen oder Bestellen. Und genau dafür wird die Firmenzentrale der Fackelmann GmbH in Hersbruck fit gemacht – durch Flächenankauf für digitalisierte Produktion und der realen Fackelmann-Welt im ehemaligen Zink Möbelhaus. Das verkündete Alexander Fackelmann bei der Jahrespressekonferenz für 2017 – samt „auskömmlichem Gewinn“ und Umsatzwachstum von einem Prozent (2016: 0,5 Prozent).
Das Internet und das damit einhergehende veränderte Kaufverhalten drücken den Haushaltswaren- und Badmöbelproduzenten. Um also den Umsatz von 386 Millionen Euro im Jahr 2017 mit einem Anteil in der Bundesrepublik von 33 Prozent zu steigern, muss der Zugang zum Kunden direkter werden – Fackelmann wirbt mit „Freude am Genuss“ samt bunten Bildern von Produkten und damit gezaubertem Essen. Und das Drop-Shipping muss ausgebaut werden: Der Käufer kann Sparschäler & Co. beispielsweise im Online-Shop eines Supermarktes bestellen, sich liefern lassen oder im Markt abholen.
Trotz allem ist Fackelmann von einer Sache überzeugt: „Online allein überlebt ebenso wenig wie ein Laden allein.“ Der Mensch brauche das Sehen und Anfassen, das Treffen und Flanieren, vor allem je größer das Produkt sei. „Aber schleppen will keiner mehr.“ Und so eine Möglichkeit zum „Touch & feel“ will Fackelmann im ehemaligen Möbelhaus Zink in Altensittenbach einrichten.
Weitere Gelder flossen in die Vollautomatisierung in der Kunststoff-Fertigung und den Kauf des 17 500 Quadratmeter großen Grundstücks von Muggenthaler, Endres & Röger schräg rechts hinter dem Firmengelände. „Das sind Reserveflächen für Investitionen.“ Doch erst einmal fließt 2018 unter anderem Geld in die Erweiterung und Verjüngung des Maschinen-Parks in Hersbruck. Damit sollen dann alle Kanäle zum Kunden rasch und kostengünstig bedient werden und ein Umsatzplus von vier Prozent erreicht werden.