ALTDORF – Mehr als 20 Teilnehmer sind einer Einladung von Bürgermeister Martin Tabor und Behindertenbeauftragtem Ullrich Reuter gefolgt und haben sich an einem Runden Tisch zu den Themen Teilhabe und Inklusion beteiligt. Mitglieder des Arbeitskreises „Mobil mit Handicap“, Vertreter der Stadtratsfraktionen, von Senioreneinrichtungen, der Polizei und der Stadtverwaltung informierten sich vor Ort über die Baumaßnahmen an der Neumarkter Straße.
Stadtbaumeister Ewald Roth erläuterte die öffentliche Toilettenanlage mit Behinderten-WC sowie die baulichen Maßnahmen, die zusammen mit der Sanierung der gegenüberliegenden Straßenseite im kommenden Jahr nicht nur 20 altstadtnahe Parkplätze schaffen, sondern auch die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Menschen mit Beeinträchtigungen erheblich verbessern sollen.
Gesetzliche Vorgaben nicht erfüllt
Am Unteren Markt wurden weitere Problemstellen in Augenschein genommen. Michael Hammerl wies darauf hin, dass viele der bestehenden Blindenleitlinien dringend ersetzt und teilweise neu konzipiert werden müssten, um den gültigen gesetzlichen Vorgaben und den Bedürfnissen blinder Menschen gerecht zu werden.
Ein weiteres Problem stellen laut der Teilnehmer diverse Hindernisse dar, darunter die Bestuhlung von Gastronomiebetrieben, Werbeaufsteller, Mülltonnen und unzulässig abgestellte Fahrzeuge. Christa Loidl beklagte zudem, dass es für sie und andere Rollstuhlfahrer, aber auch für Kinder und ältere Menschen, immer noch sehr schwierig sei, am Marktplatz sicher die Straßenseite zu wechseln. Im Kulturrathaus wurden anschließend weitere Anliegen besprochen, etwa ein bedarfsgerechter, barrierefreier und regelmäßiger öffentlicher Nahverkehr, selbstständig nutzbare Wertstoffcontainer sowie zeitgemäße Halbschranken an Fuß- und Radwegen.
Weit oben auf Tabors Liste
Wie Christine Lippert von der Offenen Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie erläuterte, besteht in Altdorf ein großer Bedarf an bezahlbarem, behindertengerechtem Wohnraum. Bürgermeister Tabor erklärte, warum es für die Stadt derzeit schwierig ist, dafür geeignete Investoren zu finden. Er versicherte jedoch, dass das Thema auf seiner Prioritätenliste weit oben stehe.
Einig waren sich alle Teilnehmer, dass in den vergangenen Jahren bereits sehr viel passiert sei, um die Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in Altdorf zu erleichtern. Vor allem die barrierefreien Rollifurten in der Altstadt und die zahlreichen neuen Sitzgelegenheiten im Stadtgebiet wurden sehr begrüßt und sollten – wenn es nach den Teilnehmern des Runden Tischs geht – weiter ausgebaut werden.

