NÜRNBERGER LAND – Im Jahr 2020 hat der Deutsche Caritasverband die Grundsatzentscheidung getroffen, bis 2030 klimaneutral zu sein. Das bedeutet zum Einen enorm viel Arbeit für die Träger, zum Anderen soll es ein Zeichen in der Republik sein, dass das Thema ernster genommen werden muss.
Denn beim Klimanotstand geht es nicht nur um viele soziale Fragestellungen: die Desertifizierung Afrikas schreitet enorm schnell voran und erhöht den Migrationsdruck auf Europa. Die steigenden Energiekosten sind vor allem für ärmere Menschen ein existenzielles Problem. Alte und beeinträchtigte Menschen haben mit den Hitzesommern am stärksten zu kämpfen.
Seit geraumer Zeit arbeitet die Caritas im Nürnberger Land an dem Thema und hat schon viele Maßnahmen umgesetzt, auch wenn der Weg noch weit ist. Jetzt war der bekannte Jesuitenpater Jörg Alt zu Gast, der mit seinen umstrittenen Aktionen auf die Notwendigkeit, jetzt zu handeln, aufmerksam macht. Er schilderte in einem eindrucksvollen Vortrag seine Beweggründe und löste viele spannende Diskussionen aus.
Spielt der Beitrag des Einzelnen überhaupt eine Rolle angesichts der weltweiten Entwicklungen? Ja, so seine Antwort: Denn durch ein entschiedenes Handeln des Einzelnen würden sich Mehrheiten verändern.
Könne man überhaupt etwas Sinnvolles beitragen? Auch hier ist Alt überzeugt vom Ja, denn eigentlich habe jeder eine Vielzahl von Möglichkeiten wie geringeren Plastikkonsum, weniger Mobilität, niedrigere Raumtemperaturen oder mehr Radfahren.
„Zerstören wir mit dem Klimaschutz nicht unsere Wirtschaft?“, lautete die nächste Frage. „Wenn unsere Wirtschaftskraft enorm nachlassen sollte, dann werden wir anders leben müssen.“ Man könnte daran auch etwas Positives sehen, wie mehr Zeit mit der Familie und ein entspannteres Leben. Eins ist für Alt sicher: „Noch können wir den Übergang gestalten.“ Im Katastrophenfall werde es viele Opfer geben.