NÜRNBERGER LAND – Das Klima und der Klimawandel bleiben Hauptthema in der Landwirtschaft – daran änderte sich auch im Jahr 2023 nichts, wie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in seinem Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate feststellt.
Einem sehr heißen und trockenen Jahr 2022 sei „ein kaltes und nasses Frühjahr“ gefolgt, stellt die Behörde fest. Dadurch hätten sich die Arbeiten auf den Feldern verzögert. „Probleme bei der Ernte des so wichtigen ersten Aufwuchses beim Grünland für die Milchviehbetriebe als auch bei der Aussaat des Maises waren die Folge.“
Von Mai bis Juli warm
Anfang Mai 2023 kam dann eine heiße und trockene Phase, die bis Ende Juli andauerte. Für das Getreide war das gut – doch der anschließend wieder einsetzende Regen habe, so das AELF, zu teilweise starken Qualitäts- und Ertragseinbußen geführt. Mitunter konnte das Getreide erst spät im August geerntet werden – dann war es für Bäckereien oder Brauereien nicht mehr geeignet und konnte nur noch in Biogasanlagen oder zum Füttern verwendet werden.
„Gerade noch rechtzeitig“ sei der Regen hingegen für späte Kulturen wie den Mais gekommen. Bei den Kartoffeln hingegen bedeutete der Niederschlag zu diesem Zeitpunkt nur noch „Schadensbegrenzung“.
Hopfenbauern hatten Glück
Für die Hopfenbauern deutete alles zunächst auf eine sehr schlechte Ernte hin. Doch der Regen habe dann doch noch zu einem „versöhnlichen Ergebnis“ geführt. Ein zweites schlechtes Jahr nach 2022 hätten die 13 Anbaubetriebe im sogenannten Hersbrucker Gebirge damit gerade noch abwenden könnten.
Zufrieden waren die Obstbauern: „Ausbleibende Spätfröste und ausreichend Wasser im Frühjahr sorgten für eine gute Kirschenernte und auch die späteren Obstsorten, wie Äpfel und Birnen, brachten gute Ernteergebnisse.“
Eine drastische Verschlechterung
Im Wald sieht es hingegen schlecht aus, wie das AELF feststellt: Schon die vergangenen Sommer seien zu heiß und trocken gewesen – und der spät einsetzende Regen habe in diesem Jahr kaum Besserung gebracht.
Die Borkenkäfersituation habe sich „drastisch“ verschlechtert. Der Schädling mache den Fichtenbeständen zu schaffen. Doch auch Buchen und Kiefern würden unter Trockenheit, Hitze und Schädlingsbefall leiden.
Ziel müsse es darum sein, „einen zukünftigen Mischwald mit mindestens vier verschiedenen Baumarten zu erreichen, der der Klimaveränderung gewachsen ist“. Das AELF berät nach eigenen Angaben Waldbesitzer dahingehend und bietet obendrein auch finanzielle Förderungen für Privat- und Kommunalwälder an.
In den drei Landkreisen, für die die Behörde zuständig ist, Weißenburg-Gunzenhausen, Roth und Nürnberger Land, wurden insgesamt bisher rund 2,8 Millionen Euro für Waldbaumaßnahmen ausgeschüttet.
Ein Schwerpunktthema sei 2023 obendrein die Prävention von Waldbränden gewesen. So sei unter anderem in Schnaittach eine „Waldbrandübung“ durchgeführt worden. Dabei habe man „wichtige Erkenntnisse für die Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren“ gewonnen, so die Behörde in ihrem Jahresrückblick weiter.
Info: Unter www.aelf-rw.bayern.de, auf der Website des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, finden sich weitere Informationen. Die Behörde, die unter anderem für den Landkreis Nürnberger Land zuständig ist, hat ihren Sitz in Roth und Weißenburg. Der bisherige Behördenchef Hans Walter tritt Ende Januar 2024 seinen Ruhestand an. Seine Nachfolgerin heißt Ingrid Bär.
