Grünes Licht

Entscheidung ist gefallen: Lauf wird Standort eines Technologietransferzentrums

Bürgermeister Thomas Lang bei einer Veranstaltung zum Thema TTZ im Laufer Industriemuseum im Mai 2024.
Bürgermeister Thomas Lang bei einer Veranstaltung zum Thema TTZ im Laufer Industriemuseum im Mai 2024. | Foto: Andreas Kirchmayer/Stadt Lauf2024/07/Lang-Technologiezentrum.jpg

LAUF/MÜNCHEN – Der Freistaat hat grünes Licht für die Gründung eines Technologietransferzentrums in Lauf gegeben: Unternehmen aus dem Nürnberger Land sollen ab 2025 vom Austausch mit der Ohm-Hochschule profitieren. Es winkt eine satte Anschubfinanzierung.

Seit 2009 entstehen bayernweit im Umfeld von Hochschulen sogenannte Technologietransferzentren (TTZ). Sie geben mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, gezielte Forschungsaufträge zu erteilen, die Hochschulen würden so „zum Think-Tank und zu Entwicklungspartnern“ der Firmen, heißt es von der Staatsregierung. 26 TTZ-Standorte gibt es bisher – bis 2025 kommen mindestens sechs weitere hinzu. Lauf ist einer davon.

Das Kabinett hat am Dienstag in München entschieden, dass das vom Landkreis Nürnberger Land gemeinsam mit der Georg-Simon-Ohm-Hochschule entwickelte Konzept im Jahr 2025 umgesetzt werden soll. Kemnath, Freilassing, Weiherhammer und Ochsenfurt bekommen bereits 2024 Technologietransferzentren, gemeinsam mit Lauf zieht das schwäbische Gersthofen 2025 nach.

Laut Professor Tilman Botsch von der Nürnberger Hochschule winken zwischen fünf und sieben Millionen Euro Anschubfinanzierung für den Aufbau – eine ähnliche hohe Summe an Drittmitteln soll in den ersten fünf Jahren eingeworben werden.

Botsch stellte das Konzept für das TTZ erst am Montag dieser Woche im Kreistag vor: „Smart People, Smart Production“. Ein Fokus soll dabei auf der Automatisierung von Produktionsabläufen in den Unternehmen liegen. In diesem Bereich gebe es große Nachfrage, so der Ohm-Professor. 19 Absichtserklärungen aus der Wirtschaft seien „ein Pfund, mit dem das Nürnberger Land wuchern kann“.

Mehrere Standorte im Gespräch

Laut der SPD-Kreisrätin Andrea Lipka waren mehrere Kommunen im Nürnberger Land als potenzielle TTZ-Standorte im Gespräch, doch am Ende hätten sich die Beteiligten auf Lauf geeinigt. Thomas Lang, der Laufer Bürgermeister, sieht „ein hohes Interesse der Unternehmerinnen und Unternehmer aus Lauf“ an der Neugründung.

Gemeinsam, so Lang, würden Landkreis und Kommune die nötigen Haushaltsmittel aufbringen. Von den Kommunen erwartet der Freistaat als Fördervoraussetzung, dass sie mindestens für die fünfjährige Startphase kostenfrei für die Unterbringung der Zentren sorgen.

„Wir haben bereits einen möglichen Standort angeboten bekommen“, so Frank Richartz von der Wirtschaftsförderung des Landkreises. Insgesamt sei mit Kosten von 110.000 bis 120.000 Euro im Jahr zu rechnen.

Weitere Angaben dazu, wo in Lauf das TTZ unterkommen wird, machte auf Nachfrage keiner der Gesprächspartner. „Mit dieser Frage wird sich jetzt der Laufer Stadtrat befassen“, so Felix Locke, der FW-Landtagsabgeordneter und Stadtrat zugleich ist.

„Starkes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit“

Locke spricht von einem „starken Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Region“. Sein CSU-Landtagskollege Norbert Dünkel aus Hersbruck sieht in der Entscheidung ebenfalls eine Stärkung der mittelständischen Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts.

Dünkel hatte noch am Montag, im Kreistag bekundet, er sehe eine „wirklich große Chance, etwas sehr Großes in den Landkreis zu holen“. Schon am Tag darauf kam dann die Nachricht über die Entscheidung des Kabinetts. 

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