VELDEN – „Säen, pflanzen, experimentieren und natürlich die eigene Ernte probieren“, heißt es derzeit bei der offenen Ganztagsschule der Mittelschule Velden. Bei herrlichem Sommerwetter begleiteten mehrere Vertreter und Förderer des Bildungsprojekts den Start in die zweite Pflanzrunde.
Leiter Rüdiger Seel erläuterte das Gemeinschaftsprojekt, an dem sich rund 20 Schüler der fünften bis neunten Klassen beteiligen. Ziel sei es, dass die Kinder die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion erfahren. Dazu gehören das Kennenlernen der verschiedenen Gemüsearten ebenso wie das Wissen um eine gesunde Ernährung.
Die Planungen für einen Schul-Gemüsegarten begannen bereits im Januar mit der an der Mittelschule tätigen Jugendsozialarbeiterin Angela Seitz. Zusammen mit der AOK Bayern, dem Team der GemüseAckerdemia, der Schulleitung, dem Elternbeirat, der Stadt Velden und durch ein Entgegenkommen von OBI Hohenstadt habe man noch im April die 14 Hochbeete an einer sonnigen Ecke aufstellen, mit Erde befüllen und die ersten Pflänzchen einsetzen können. An einigen Samstagen hätten sogar Lehrer und Schüler aus dem Ort mit angepackt.
Rund 30 Sorten
Trotz des turbulenten Aprilwetters seien die ersten Pflanzen gut gediehen. Und alle Akteure hätten die „praxisorientierte Abwechslung zum digitalen Klassenzimmer genossen“, so Seel. So haben die Kinder ihren eigenen Gemüsegarten, in dem sie von April bis in den Herbst rund 30 verschiedene Gemüsearten anbauen.
Angeleitet werden die Kinder von „Ackercoaches“ aus Nürnberg. Die jungen Frauen bringen in Abständen die vorgezogenen Pflanzen, vor allem regionale Sorten, nach Velden, erklären deren Namen, den Anbau und die eigene Verwertung, wobei die Eltern als Abnehmer eingebunden werden.
Liebe, Arbeit und Fleiß
Grußworte gab es von Hendrike Hellmann, Regionalkoordinatorin der Ackerdemia und Linda Schäff von der AOK Bayern. Erstere hatte das Schulgartenprogramm entwickelt, letztere hatte dank einer größeren Spende das Projekt ermöglicht. Beide waren voller Lob für den „tollen Lernort“. Mit viel Liebe, Arbeit und vor allem Fleiß hätten die „Ackerbuddys“ mit dem neuen Schulgarten zudem einen wichtigen Lernort für weiterführende Themen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel geschaffen.
Bürgermeister Herbert Seitz dankte vor allem den anwesenden Vertretern des Kreisjugendrings, der in diesem Schuljahr die Trägerschaft für die offene Ganztagsschule übernommen hat. Er sei stolz, dass die „kleine Mittelschule Velden“ viel motiviertes Personal, einen engagierten Elternbeirat und wichtige finanzielle Unterstützer habe, um derartige Projekte verwirklichen zu können. Er biete gerne seine Mithilfe an, sowohl an den Hochbeeten als auch bei der Verwertung. Maurizio Schneider vom Vorstand des KJR gab das Startzeichen für die zweite Pflanzrunde an diesem Nachmittag. Zum bisherigen Gemüse gesellten sich nun Tomaten, Zucchini, Gurken, Mais und Kürbis.