Ab Osternohe

Wandern im Nürnberger Land: Gipfelglück auf der Windburg 

Auch wenn der Aufstieg steil ist: Die Aussicht von oben auf der Windburg entschädigt die Wanderer sofort. | Foto: Moritz2023/01/aussicht_auf_der_windburg-crop.jpeg

NÜRNBERGER LAND/OSTERNOHE – Unterwegs auf dem Seven-Summits-Weg entkommt unsere Wanderautorin Christa Moritz dem Winterblues und wird mit einer tollen Aussicht belohnt. Die Tour „zur Windburg“ ab Osternohe ist knapp sieben Kilometer lang und dauert rund zwei Stunden.

Statt Schnee und Sonne gibt es gerade nur Regen und graue Tage – der Januar zeigt sich bisher nicht von seiner besten Seite. Auch unsere Wanderautorin Christa Moritz spürt, wie der Winterblues ihre Stimmung trübt. Aber sie kennt ein Gegenmittel: Raus ans Tageslicht, um die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin im Gehirn anzuregen. 

Der Flyer „Seven Summits – Wanderungen auf die sieben höchsten Erhebungen im Nürnberger Land“ kommt mir da gerade recht. Ich blättere in dem Heftchen und bleibe bei der Tour „zur Windburg“ hängen: „Länge: 6,7 Kilometer, Aufstieg etwa 210 Höhenmeter, Gehzeit um die zwei Stunden, leichte Strecke“. Das klingt doch gut für diesen Wintertag, wo es bald dunkel wird.

Um die Mittagszeit fahre ich hinauf zum Schlossberg, dem Hausberg der Gemeinde Osternohe und lasse mein Auto auf dem Parkplatz oberhalb des Hotel-Restaurants Igelwirt stehen. Ich entdecke auch gleich die Wandertafel vom VGN mit der Markierung des „7-Summits-Weg Windburg“. Mit dem grün-weißen Zeichen wandere ich rechts das Sträßchen hoch, erreiche eine Bank und werfe einen Blick zurück zu den Häusern am Schlossberg. Der Weg führt gemütlich durch die Felder. Im gleichmäßigen Rhythmus stapfe ich dahin. 

Auch vom Schlossberg aus hat man einen tollen Blick auf Osternohe. / Foto: Moritz
2023/01/blick_vom_schlossberg_auf_das_verschneite_osternohe-crop.jpeg

Allein auf weiter Flur

Ich bin allein auf weiter Flur. In der Stille höre ich nur meinen Atem, genieße die knackig kalte Luft, und spüre einen wunderbaren Frieden. Eine Rechtskurve führt leicht bergab in den Wald und etwas später auf schmalem Pfad rechts aufwärts. Laut Wandertafel sind es ab hier nur noch 1,2 Kilometer bis zur Windburg. 

Frische Tierspuren im Schnee. Wer war schon vor mir hier? Ein Hase, ein Dachs oder ein Fuchs? Links taucht ein verschneites Hüttchen auf, mit einem großen Holzstoß davor, dann der Hinweis an einem Baum, dass ich mich auf dem „Baumbilderweg“ befinde. Der Osternoher Künstler Peter P. Kraus hat sich den Spaß gemacht, rund um den Schlossberg, Bilder passend zu Wald und Natur auf Bäume zu malen. 

Die Markierung leitet mich über ein Sträßchen, an einem Sendemast vorbei. An einem Baum entdecke ich einen originell gemalten Wolpertinger. Dann tauchen die ersten wildromantischen Felsformationen der Windburg auf. Aber bevor man den höchsten Punkt erreicht, warnt eine Wandertafel des VGN: „Alpiner Steig! Trittsicherheit erforderlich. Absturzgefahr auf dem Gipfelplateau – 150 m zum Gipfel“. 

Vorbei an einer Schafsherde geht es in den Bikepark Osternohe. / Foto: Moritz2023/01/schafherde_im_schnee-crop.jpeg

Ein besonderer Ausblick

Ich zögere, der Steig sieht steil und rutschig aus. Der Flyer aber verspricht: „Wer ihn bewältigt, wird mit einem weiten Ausblick belohnt“. Also gebe ich mir einen Ruck und beginne vorsichtig den Aufstieg. Keuchend und erleichtert komme ich oben an und muss zugeben, dass der Flyer nicht zu viel versprochen hat. Der Blick durch die unbelaubten Bäume hindurch ist wunderbar, sogar den Fernsehturm bei Spieß kann ich auf der anderen Talseite erkennen. 

Woher der Name „Windburg“ kommt? Ich weiß es nicht. Es sind keine Überreste einer Burg erkennbar. Beim Abstieg bin ich vorsichtig, taste mich ganz langsam voran und bin erleichtert, als ich unten wieder unversehrt angekommen bin. 

Die nun folgende Wegstrecke verläuft eben und ist wunderschön, zuerst im Wald, dann über Felder, an einer Schafherde vorbei wieder in den Wald. 

Ein Warnschild mit einem Fahrradfahrer macht darauf aufmerksam, dass ich mich hier im Bikepark von Osternohe befinde. Heute besteht hier aber keine Gefahr, denn nur zur warmen Jahreszeit können sich die Radler am Schlepplift den Hang hinaufziehen lassen, um dann auf Strecken wie Downhill, Freeride, Blue Line oder den Wurzeltrail den Staub aufzuwirbeln. 

Ich komme aus dem Wald heraus, lande auf der Skipiste – mit ca. 1000 m Länge die Längste der Fränkischen Alb – und erreiche schließlich wieder das Örtchen Schlossberg.

Abstecher zur Ruine

Vor meiner Heimfahrt will ich aber noch hoch zur Schlossruine. Der Treppenaufstieg zur Ruine ist bestens gesichert. Ich komme gerade zum Sonnenuntergang an und kann mich noch an dem Ausblick auf das verschneite Osternohe und die umliegenden Hügel erfreuen. 
Was für ein schöner Ausflug, um dem Winterblues zu entkommen!

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren