NÜRNBERGER LAND — Der Altdorfer Landtagsabgeordnete Ralph Müller ist aus der AfD ausgetreten.
Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sprach der 57-Jährige gestern von einer „Reihe von triftigen Gründen“, die ihm zu diesem Schritt bewogen hätten. Offensichtlich kam er damit einem Parteiausschluss zuvor: Müller soll versucht haben, einen eigenen AfD-Kreisverband im Nürnberger Land zu gründen, berichtet übereinstimmend mit dem Bayerischen Rundfunk auch der Münchner Merkur.
Bisher gibt es nur einen Kreisverband Lauf-Roth, der von Klaus Norgall aus Feucht geleitet wird. Schon bei der turnusgemäßen Vorstandswahl im Juni hatte es mehrere Kampfabstimmungen gegeben. Müller trat damals gegen Norgall an, der sich mit nur 20 zu 17 Stimmen durchsetzen konnte und erneut zum Vorsitzenden gewählt wurde. Bei der Wahl des Stellvertreters kandidierte Müller ebenfalls, sein Mitbewerber war der Allersberger Landtagsabgeordnete Ferdinand Mang. Hier kam Müller auf 19, Mang auf 18 Stimmen. Zwischen beiden soll es parteiintern Streit geben.
Mit dem Austritt verliert der Altdorfer auch seinen Sitz in der Landtagsfraktion der Alternative für Deutschland. Sein Mandat wolle er aber weiter ausüben, sagte Müller gestern.
Der 57-Jährige war bundesweit ins Gespräch geraten, als er vergangenes Jahr während einer Gedenkminute für den ermordeten Walter Lübcke im Landtag sitzen blieb. Müller erklärte dies später zu einem Versehen. Es war allerdings nicht das erste Mal, dass er auffiel: Angela Merkel bezeichnete er „Stasi- und Schnüffelkanzlerin“ und kassierte dafür eine Rüge des Landtagspräsidiums.