POMMELSBRUNN – Der Pommelsbrunner Breitbandausbau geht für die ausgewählten Gemeindeteile in seine vorläufig letzte Phase. Doch es hat ziemliche Unstimmigkeiten gegeben, weshalb Vertreter der Telekom sowie ein Beauftragter von deren Ingenieurbüro zur Gemeinderatssitzung erschienen waren.
Bernd Kohlbauer (Telekom Technik für Franken), Klaus Neuendank (Vertrieb und Service Region Süd) sowie Dipl.- Ing. Matthias Mohr aus München mussten sich einiges anhören und zeigten sich anschließend kooperationsbereit bei der Lösung der anstehenden Probleme, die Bürgermeister Jörg Fritsch eingangs umriss.
„Unsere Breitband-Baustellen sind schon einige Zeit da, und in den Bürgerversammlungen war unüberhörbar, dass es Schwierigkeiten gab“, so der Rathauschef. Die Gemeindeverwaltung habe den Prozess von Anfang an begleitet und der Telekom Mängel sofort aufgezeigt. Das Unternehmen habe eingestanden, „dass es bei der Ausführung an einigen Stellen zu Problemen kam“.
Auch die Gemeinde habe ein Ingenieurbüro eingeschaltet, und die Fachleute auf beiden Seiten würden konstruktiv zusammenarbeiten. Die einzelnen Baustellen seien nun weitgehend winterfest eingerichtet, jedoch konnten die Feinschichten nicht mehr aufgetragen werden. „Wir nehmen die Baustellen erst dann ab, wenn alles zur Zufriedenheit ausgeführt ist“, betonte Fritsch mehrmals.
Im Wesentlichen geht es dabei um Hohenstadt und Althaus bei Arzlohe. Kohlbauer schilderte den Ablauf, beginnend mit dem Tiefbau im April. Erste Mängel seien im Juni/Juli bekannt geworden, die sich gesteigert hätten; im August wurde es dann so viel, dass die Telekom zur Beseitigung der Mängel zu ständigen „Jours Fixes“ gerufen wurde. Ab September erfolgten 14-tägige Treffen. Die Telekom als Auftraggeber habe auf die ausführenden Firmen in den verschiedenen Ortsteilen als Leistungserbringer „eingewirkt“, jedoch ohne den gewünschten Erfolg.
Seit im Oktober Matthias Mohr hinzukam, sei es besser geworden, aber noch nicht gut. Vor allem dürften auch bei einem Provisorium keine „Stolperstellen“ über den Winter bleiben. Der Ingenieur berichtete, dass „die Baustellen zuerst sehr chaotisch waren“. Wo Werte nicht passten, musste dies dokumentiert werden. Ab März 2017 wolle man alles so herstellen, dass „wir guten Gewissens an die Gemeinde übergeben können“. Telekom-Vertreter Kohlbauer empfahl Kunden in den jeweiligen Erschließungsgebieten, sich für Buchungen an die Hotline seines Unternehmens zu wenden und zu Partnershops der Telekom zu gehen.
Die Räte hatten einiges zu sagen. Manfred Loos (SPD) wollte wissen, weshalb nicht die Telekom, sondern zumeist die Gemeinde die Bauüberwachung der Sub-Unternehmer durchführe. Mohr: „Die Telekom übergibt komplett an eine Firma als Generalunternehmer, eine Überwachung ist nicht vorgesehen. Im Übrigen hat der Unternehmer die Bauleitung ausgetauscht.“ Kohlbauer ergänzte, dass es sich im Fall von Pommelsbrunn um einen „gewaltigen Ausreißer“ handle, so etwas habe man noch nicht gehabt. Markus Flemming (FW) wollte wissen, ob man wegen der Inbetriebnahme Probleme bei den Fördermitteln bekäme. Geschäftsleiter Markus Gnan: „Nein, der Bewilligungszeitraum wurde verlängert.“
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Thorsten Brunner (CSU) fragte nach einer eventuellen Entschädigung für den Aufwand der Verwaltung. Kohlbauer: „Wir haben die Rechnung des gemeindlichen Ingenieurbüros Raum übernommen, ob wir darüber hinaus etwas machen können, können wir im Moment nicht sagen.“ Eine Konventionalstrafe ist laut Fritsch nicht vereinbart worden. Der Bürgermeister bestand „auf eine saubere Kommunikation nach außen, auf eine klare Ansage der Telekom und eine Anleitung für den Kunden, was anschließend zu tun ist“.
Kurt Tausendpfund (CSU) fragte, ob die noch ausstehenden Erschließungsgebiete mit neuen Partnern durchgeführt werden. Kohlbauer sicherte zu, dass er neben der Abgabe „eines interessanten Angebots“ auch dafür sorgen werde, dass gegebenenfalls eine zuverlässige Firma die Arbeiten übernehme. Nicht öffentlich ging es dann weiter um das Thema.