Jubiläum der Reittherapie

Pferde sind seit zehn Jahren starke Partner der Lebenshilfe

Die „Att-Rappen‘“ sind Vorgeschmack auf die Vernissage „Bunte Pferde“ im Dezember im Heimatministerium. Das Foto zeigt von links Dennis Kummarnitzky, Lebenshilfe-Geschäftsführer, Landrat Armin Kroder und Gerhard John, Vorsitzender der Lebenshilfe im Nürnberger Land. | Foto: Schreier/Lebenshilfe2022/10/a495603112i0012_max1024x.jpeg

LAUF/NÜRNBERGER LAND – Vor zehn Jahren nahm die Lebenshilfe Nürnberger Land ein neues Angebot auf. Jetzt wurde das Jubiläum der Reittherapie gefeiert.

Beim Fördern von Menschen mit Entwicklungsverzögerung und Behinderung setzt die Lebenshilfe Nürnberger Land seit zehn Jahren auch aufs Pferd. Beim Geburtstagsempfang in der Wenzelburg in Lauf feierte sie jetzt den zehnten Geburtstag ihres Schönberger Reittherapiezentrums.

Unter den Gästen war auch Hans-Peter Schmidt. Der Ehrenpräsident des Bayerischen Reit- und Fahrverbands und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Nürnberger Versicherung war in den 2000er Jahren Impulsgeber für den Bau eines eigenen Lebenshilfe-Reittherapiezentrums und fördert das Angebot bis heute.

Inklusion und Gesundheit

Das Angebot im Reittherapiezentrum sei vorbildlich und reiche mit beruflicher Inklusion für Menschen mit Behinderung weit über die Reittherapie und den Reitsport hinaus, lobte Karin Söder-Baumüller in ihrem Grußwort, das Gerhard John, Vorsitzender der Lebenshilfe verlas. Die Schirmherrin hatte ihre Teilnahme kurzfristig absagen müssen.

John informierte dazu, dass Baumüller-Söder erst im Sommer die Reitanlage der Lebenshilfe in Schönberg besucht hatte. Ihr Grußwort spiegelte ihre Eindrücke wider: „Es geht mir das Herz auf, wenn ich sehe, wie Kinder mit motorischen Schwierigkeiten auf dem Rücken eines Pferdes auf einmal ganz entspannt sitzen können. Oder wenn ich höre, dass sehr schüchterne Jugendliche in der Gegenwart eines Pferdes ganz unbefangen sind.“

Kroders persönliche Erfahrung

Landrat Armin Kroder, der auch als Bezirkstagspräsident Geburtstagsgrüße übermittelte, sieht in der Lebenshilfe einen starken Sozialpartner. Wie wohltuend Therapeutisches Reiten sei, das habe seine Familie in den vergangenen Jahren auch persönlich erleben dürfen. Dank Reittherapie habe sein ältester Sohn, der behindert zur Welt kam, gute Therapieerfolge erzielt.

Einen Segen“ nannte der Vorsitzende des Werkstattrats, Andreas Gebhard, das Zentrum: „Denn hier werden Menschen mit Behinderung neue beruflich-inklusive Chancen geboten – mit Praktika und Außenarbeitsplätzen.“

Hans-Peter Schmidt beschrieb unter dem passenden Titel „Pferde bewegen Menschen“ die Beziehung Pferd-Mensch eindrücklich: „Ohne Pferde als starke, schnelle, ausdauernde Träger von Personen, Informationen und Gütern hätte sich die Menschheit kulturell, wissenschaftlich und wirtschaftlich erheblich langsamer entwickelt.“

„Zehn Jahre Reittherapiezentrum – eine Erfolgsgeschichte“ – unter dieser Überschrift ließ Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky die Meilensteine Revue passieren. In den nächsten Jahren will die Lebenshilfe bei der Reittherapie wetterunabhängiger sein und wünscht sich für Anlage eine Überdachung.

Norbert Hanke, Projektleiter „Action Painting“, erläuterte zur Maltherapie „2.0“: „Statt mit Pinsel und Spray Leinwände zu gestalten, bemalten unsere Frühförderkinder Pferde-Attrappen.“ Gleich vier bereits fertige Resultate der lebensgroßen, bemalten Pferde hatte Hanke zur Jubiläumsfeier mitgebracht.

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