HERSBRUCK – Seit über einem Jahr ist Christian Kölling nun als Forstbereichsleiter und stellvertretender Behördenleiter im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth mit der Außenstelle in Hersbruck aktiv. Grund genug für einen kleinen Rückblick.
Der sehr naturverbundene Forstmann, der die Forstwirtschaft von der Pike auf gelernt hat, war vorher in der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising beschäftigt. Über 25 Jahre forschte und theorisierte Kölling dort, wie sich die geänderten Umweltbedingungen mit dem Klimawandel auf den Wald auswirken. Am Anfang stand hier allerdings noch die Schädigung durch den sauren Regen im Vordergrund. Viele seiner Publikationen beschreiben die veränderten Umweltbedingungen durch den Klimawandel.
Der in Ostwestfalen Aufgewachsene sah in der beruflichen Veränderung eine reizvolle und gleichzeitig herausfordernde Aufgabe, um zu sehen, ob die Wirklichkeit der Theorie standhält. Und schon gleich bewahrheitete sich seine Prognose. Durch die außergewöhnliche Hitze und Dürre im Waldjahr 2015 zeigten sich im Winter darauf erhebliche Schäden an den Kiefern.
In der Hauptsache betraf dies den südlichen Bereich seines Zuständigkeitsbereiches. „Auf Dauer kann dies nicht gut gehen, wir müssen hier versuchen, aktiver zu werden und den Mischwaldbestand noch stärker fördern“, sagt Kölling. In seinem Dienstbezirk mit einer Waldfläche von rund 80 000 Hektar dominiert die Kiefer mit einen Gesamtbestand von über 50 Prozent.
Schnell in der Natur
Christian Kölling hat im ersten Amtsjahr nun die Region kennen und lieben gelernt. Neben der Landschaftsvielfalt hat er auch interessante Leute getroffen, so seine Worte, und sich gleichzeitig so in seine neuen Aufgaben eingearbeitet, um zu sondieren, wie und was in der Praxis überhaupt möglich ist. Als große Herausforderung sieht er derzeit die Problematik mit der Walderbengeneration. Einige Erben wissen manchmal gar nicht genau, wo ihr Eigentum überhaupt liegt.
Hier gilt es, den Leuten zu verdeutlichen, dass mit dem Waldbesitz auch Pflichten entstehen. Denn Forstarbeit ist Profiarbeit und dabei sollte man sich unbedingt helfen lassen. „Wir beraten gerne und geben auch Tipps, was sinnvoll für den jeweiligen Privatwald ist. Erst nach zwei Generationen können Erfolge sichtbar werden. Man muss einfach den Wald für die Enkel im Blickpunkt haben“, darauf weist Oberförster Kölling in aller Deutlichkeit hin.
Der Forstbereichsleiter ist selbstverständlich auch in der Außenstelle im Hersbrucker Amt anzutreffen und pendelt ebenso wie Amtsleiter Werner Wolf zwischen Roth und Hersbruck. Kölling selbst wohnt mit der Familie in Fürth. Frau und Tochter haben sich mittlerweile ebenfalls gut eingelebt. Als ideal bezeichnet er die Nähe der Großstadt zur Natur im Umland. Gerade deshalb geht er mit der Familie von Zeit zu Zeit auch auf Schusters Rappen durch die Landschaft. Als bisher schönstes Wandererlebnis ist der Familie eine Wanderung zur Burg Hohenstein in Erinnerung geblieben.