ENGELTHAL – Nicht schon wieder: Wie beim Fall von Manuel Rehbach vor anderthalb Jahren ist ein Patient der Frankenalb-Klinik verschwunden. Und wie damals endeten die Suchaktionen der ersten beiden Tage erfolglos. Über 100 Einsatzkräfte am Donnerstag und noch einmal Spürhunde am Freitag blieben erfolglos. Vermisst wird ein 54-Jähriger aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach, der seit Mittwoch von einem Spaziergang nicht zurückgekehrt ist.
Anders als beim Fall 2014, bei dem der Verschwundene vier Monate später nur noch tot gefunden wurde, gibt es jetzt aber durchaus noch Hoffnung, dass es diesmal gut ausgeht. Laut Polizei war der Mann, als er zuletzt gesehen wurde, in einem guten, stabilen Zustand. Weder psychisch noch physisch gebe es Anlass zur Sorge. Auch von Selbstmordabsichten könne derzeit überhaupt nicht ausgegangen werden. Ebenso wenig von einer Straftat.
Deshalb ist auch die Brisanz nicht ganz so groß wie 2014 und darum flog bisher auch noch kein Hubschrauber, obwohl dies die Hersbrucker Polizei natürlich erwog. Dennoch: Angehörige und Freunde sorgen sich um einen Menschen. Deshalb durchkämmte vom frühen Donnerstagnachmittag bis etwa 20 Uhr eine Hundertschaft an Einsatzkräften den direkt an die Frankenalb-Klinik angrenzenden Wald. Dasselbe Gebiet wie bei Manuel und dasselbe Gebiet, in dem in manchen Jahren schon bis zu 50 Suchaktionen liefen.
Das Gelände, in dem sich Polizisten, Feuerwehrleute aus Engelthal, Hersbruck, Kruppach sowie Sendelbach und Kräfte des Roten Kreuzes bewegten, lag innerhalb eines Radius von etwa zwei Kilometern, unterteilt in verschiedene Sektoren. Die Feuerwehren hatten dabei vordringlich die Aufgabe, die Ortsfremden durchs Gelände zu lotsen, und setzten auch eine Wärmebildkamera ein auf den Straßen und Wegen rund um Engelthal und Kruppach. Und durch den Wald, der mancherorts widrig bis fast undurchdringlich ist.
Wesentlich waren dabei und auch gestern noch die vierbeinigen Helfer. Am Donnerstag waren zehn Flächensuchhunde sowie Mantrailer (Personensuchhunde) der Rettungshundestaffeln des BRK Nürnberger Land, BRK Fürth, BRK Erlangen Höchstadt, der Johanniter-Unfallhilfe Nürnberg und vom ASB Jura aus Velden im Einsatz. Die engen, schmalen und wegen der derzeitigen Witterung schlecht passierbaren Waldwege am „Reschenberg“ wurden durch die Laufer Bergwacht mit ihrem All-Terrain-Vehicle oder Quad abgefahren. Vorsorglich suchte die Wasserwacht Hersbruck auch mehrere Regenrückhaltebecken im Hersbrucker Ortsteil Weiher ab. Gegen 20 Uhr musste abgebrochen werden, die Sicht war zu schlecht und es setzte Schneeregen ein. Während der ganzen Zeit hatte sich ein Notfallseelsorger um die Familienangehörigen gekümmert.
Nun muss die Hersbrucker Polizei entscheiden, wie es weitergeht, wann und wie oft die Nürnberger Hundestaffel angefordert wird oder ob nicht doch noch ein Helikopter abhebt. Auch in allen Nachbarorten lief und läuft die Suchaktion.