50. Jubiläum

Die Hütte der DAV-Sektion Lauf feiert einen besonderen Geburtstag

Der Festgottesdienst fand vor der Betzensteiner Hütte im Freien statt. Die Predigt hielt Pfarrer Ulrich Böhm, der selbst ein leidenschaftlicher Wanderer ist. Etliche Besuchergruppen waren mit dem Fahrrad gekommen, den 30-Kilometer-Hüttenweg legte an diesem Tag niemand komplett zurück. | Foto: Schuster2022/07/a475972517i0023_max1024x.jpeg

LAUF/BETZENSTEIN – Vor 50 Jahren hat die DAV-Sektion Lauf eine Holzhütte mit einem Grundstück in Betzenstein gekauft. Nun feierte sie ihr Hüttenfest zum 50. Jubiläum der Hütte mit einem Feldgottesdienst und der Segnung eines Feldkreuzes am Vereinsgrundstück.

Die erst kürzlich gewählten DAV- Sektionsvorsitzenden stellten sich an diesem Tag vor, Vorsitzender Jerry Rutz begrüßte zusammen mit seiner Stellvertreterin Christiane Trageser die Gäste.

„Du bist nicht alleine“

Der Betzensteiner Pfarrer Ulrich Böhm, der selbst leidenschaftlicher Wanderer ist, lehnte seine Predigt an das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 17 an. Dort geht es auch um eine Bergbesteigung und den Bau von Hütten. Er berichtete von der Herrlichkeit der Berge: Wie gut, dass es sie gebe – man sei dort in einer anderen Welt. Nach einem „Berggebet“ segnete der evangelische Geistliche das neu aufgestellte Feldkreuz und freute sich dabei, dass damit auch an der Hütte dem Wanderer deutlich signalisiert wird: „Du bist nicht alleine“.

Die CSU-Europaabgeordnete Marlene Mortler erinnerte an die schwierigen Anfänge nach dem Erwerb des Anwesens mit der Hütte und dankte allen, die dazu beigetragen hätten, dass nun ein Schmuckstück am Rand von Betzenstein steht. Landrat Armin Kroder, der den Laufer Bürgermeister Thomas Lang wegen eines Sportunfalls entschuldigte, zollte der Laufer DAV-Sektion Respekt. Betzensteins Bürgermeister, Claus Meyer, plauderte etwas aus dem Nähkästchen: Er hat schon einige Fest in der Hütte mitgefeiert.

Umbau in den 80er-Jahren

Gerhard Onderka schließlich, der langjährige DAV-Vorsitzende, erzählte vom Kauf der Hütte und dem, was darauf folgte. So tätigte die Sektion in den Jahren 1984 bis 1986 umfangreiche Umbauarbeiten. Auch ein eigener Stromanschluss wurde damals gelegt. In dieser Zeit erfolgte zudem der Anschluss an die Kanalisation.

Herbert Schumann, der heute 91 Jahre alt ist, hatte die Bauleitung nach dem Kauf. Auch die Schnitzereien in der Hütte stammen von ihm.  Fotos: Schuster
Herbert Schumann, der heute 91 Jahre alt ist, hatte die Bauleitung nach dem Kauf. Auch die Schnitzereien in der Hütte stammen von ihm. / Foto: Schuster

1995 wurde ein weiteres Grundstück neben der Hütte erworben und dort ein Geräteschuppen gebaut. Rund 30 000 DM musste der Verein dafür aufbringen. Erst im Jahr 2006 wurde die Laufer Hütte als DAV-Mittelgebirgshütte anerkannt. Damit entfiel die jährliche Abgabe für Wege und Hütten von rund 4000 Euro.

Vor über zehn Jahren stand die derzeit letzte große Sanierung mit Umbauarbeiten an. Das marode Dach musste damals dringend ersetzt werden. Der Dachumbau mit neuem Bettensaal für 18 Betten und einer Hüttenwartskammer mit zwei Betten, darüber ein Matratzenlager, folgten. Ein Notausgang und zwei fest eingebaute Duschen in den Sanitärräumen wurden ebenso errichtet.

Viel ehrenamtliche Arbeit

Für diese Bau- und Unterhaltsmaßnahmen musste der Verein über 100 000 Euro aufbringen. Spenden und Rückerstattungen senkten den zu stemmenden Betrag auf 57 000 Euro. Mit 6000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden sei hier Großartiges geleistet worden, so Onderka.

Für die musikalische Umrahmung sorgte die Rothenberger Blaskapelle unter Leitung von Holger Pabst. Die Bläser spielten zum Abschluss des Festgottesdiensts das Lied „Gib uns Frieden jeden Tag“. Später erklangen dann Blasmusikstücke wie „Böhmischer Traum“ auf der Wiese vor der Hütte.

Mit dem Rad und zu Fuß

Unter den zahlreichen Gästen hielt es sich anfänglich noch die Waage zwischen Ober- und Mittelfranken. Am Nachmittag jedoch waren die Laufer deutlich in der Überzahl. Etliche Besuchergruppen wie die Naturfreunde Lauf waren mit dem Rad zur Hütte gefahren. Den Laufer Hüttenwanderweg mit über 30 Kilometern Wanderstrecke legte an diesem Tag niemand komplett zurück. Aber es gab Wanderer aus dem Schnaittacher Gemeindebereich, die sich die Hütte als Ziel ausgesucht hatten. Der 86-jährige Otmar Will lief in zwei Stunden von Hormersdorf über das Eibental nach Betzenstein.

Bratwurst und Steak wurden durch Kaffee und Kuchen abgelöst. Noch bis zum späten Sonntagnachmittag spielte die Blasmusik, ehe das Fest sein Ende fand. Udo Schuster

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