NÜRNBERGER LAND – „Zusammenhalt!“ ist das Motto des Fränkischen Sommers 2023, der am 16. Juni im historischen Rathaussaal in Nürnberg mit dem französischen Ensemble Quatuor Ébène beginnt und am 27. August in der Reichsstadthalle in Rothenburg ob der Tauber endet. Auch in Dehnberg und Ottensoos sind Konzerte geplant. Die Musikreihe des Bezirks Mittelfranken stellt 21 Konzerte mit den Themenschwerpunkten Diversität, Inklusion, Nachhaltigkeit und Klimaschutz unter dieses Thema.
Im Dehnberger Hof Theater tritt am Sonntag, 25. Juni, um 19 Uhr, das „Ilumina Ensemble“ unter freiem Himmel auf. Sechs Streicher: zwei Geigen, zwei Bratschen, zwei Celli. Das von Jennifer Stumm geleitete „Ilumina Ensemble“ lädt sein Publikum zu einem stilistischen Parforceritt durch die Epochen ein.
Die sechs Musiker stehen dabei für eine gemeinsame Idee, die sich bereits im Namen manifestiert: Unter Leitung der international gefeierten Musikerinnen Liza Ferschtman und Jennifer Stumm richtet „Ilumina“ die Aufmerksamkeit auf talentierte, junge Musiker und solche aus Lateinamerika mit unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen und schafft grenzüberschreitend Musik, die vom Geist der Gemeinschaft und der Inklusion erleuchtet wird.
„Ilumina“ will Türen öffnen und Brücken bauen: für Demokratie und Bildung – eine kreative Vision, die ihre Kraft aus der Vielfalt und Frische des kulturellen Austauschs zieht. Das dokumentiert auch das präsentierte Programm: ein pikantes Crossover aus Brahms, Ravel und Wagner mit afrikanischer Musik und brasilianischen Rhythmen. „Troubled Water“, so der Titel eines Stücks, ist also garantiert. Bei schlechtem Wetter wird das Konzert in den Saal verlegt.
In der Ehemaligen Synagoge in Ottensoos sind am 4. August um 19 Uhr Aleida und Jan Assmann, Viviane Hagner und Krzyżowa-Music zu Gast mit „Das Projekt Europa – Utopie, Entwurf, Experiment“. Das Motto des diesjährigen Fränkischen Sommers „Zusammenhalt!“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Und der reicht nicht nur bis zu den Notenpulten: In Wort und Musik wird er in diesem besonderen Konzert sichtbar, wenn es auch im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine um das „Projekt Europa“ geht.
Die Menschen, die sich ab 1940 als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus im Kreisauer Kreis zusammengeschlossen hatten, ersannen Pläne zu einer gesellschaftlichen und politischen Neuordnung nach dem Ende der Hitler-Diktatur. Dabei entstand in den Köpfen derer, die sahen, wie Hitlers Deutschland die Welt in Brand setzte, Europa als eine neue Utopie, als Gegenentwurf zu einer machthungrigen und von Hass getriebenen, zerstörerischen Welt.
„Das Projekt Europa muss sich immer neuen Herausforderungen stellen, aber es hat nichts von seiner Strahlkraft verloren. Jetzt ist es die Utopie der Ukrainer“, sagen die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann und beleuchten in ihrem Vortrag Utopie, Entwurf und Experiment der europäischen Idee. Die Musikerinnen und Musiker des polnischen Festivals Krzyżowa-Music schlagen dabei die klingende Brücke zur Kunst.
Info: Karten gibt es im Service-Center der Pegnitz-Zeitung zu kaufen. Mehr Informationen unter www.fraenkischer-sommer.de.