Lizenz für Ernährung und Kochen

Gerdi Maußner als Ernährungsfachfrau weiß, dass man mit der Erziehung zur richtigen Ernährung nicht früh genug beginnen kann. In der dritten Grundschulklasse sind die Kinder schon so richtig bei der Sache. Foto: Spandler
Gerdi Maußner als Ernährungsfachfrau weiß, dass man mit der Erziehung zur richtigen Ernährung nicht früh genug beginnen kann. In der dritten Grundschulklasse sind die Kinder schon so richtig bei der Sache. Foto: Spandler2011/11/ernaehrungsfuehrerschein_New_1321541101.jpg

EZELSDORF – Es liegen zwar ein paar Hefte auf den Schülerpulten, ein paar Stifte, aber sonstsind die Arbeitsutensilien für Drittklässler eher ungewöhnlich: Schneebesen, Schürzen, Plastikschüsseln, Tupperschalen mit Zucker, Quark und Milch. Die Zutaten werden gewogen und es liegt ein ungewöhnlich fruchtiger Duft in der Luft, der nicht allein von Apfelsaft herrührt oder von Mandarinenpüree.

Hier werden die Kinder der Klasse 3b von Schulleiterein Gertrud Wetzel neben anderen Drittklässlern für ihren Ernährungsführerschein ausgebildet. Ihre Hausaufgabe: abgewogenes Obst, Quark, Zucker und Milch waren mitzubringen, was von Ernährungsfachfrau Gerdi Maußner von den Landfrauen auch akribisch kon-trolliert wurde. Ein gewisser Toleranzpegel war eingeplant, ansonsten wurde korrigiert.

Voll bei der Sache

Doch die meisten der jungen Köche und Köchinnen, die unter Anleitung der Fachfrau lernten, wie man leckeren und vor allem gesunden Fruchtquark herstellten, waren von vornherein voll bei der Sache.

Schnell hatten sie kapiert, dass ein Esslöffel Zucker etwa zehn Gramm wiegen darf, dass man für vier Portionen kaum mehr als 30 Gramm Zucker benötigt und dass die „Chefkochprobe“ viel mit Hygiene zu tun hat, was heißen soll, dass ein Löffel, mit dem man einmal eine Kostprobe aus dem angerührten Quark genommen hat, auf keinen Fall wieder im zubereiteten Gericht landen darf.

Dass die Zutaten nicht einer willkürlichen Zusammenstellung entstammten, sondern einer wissenschaftlich erstellten Ernährungspyramide, konnte man feststellen, wenn man beobachtete, dass die Jungköche schließlich ein Kochbuch mit exakten Angaben als Unter
richtseinweisung vor sich liegen hatten. Auf den „fruchtigen Schlemmerquark mit Obst und Milch“ freuten sie sich ja schon des längeren und auch die Erwachsenen, darunter Schulleiterin Wetzel, konnten noch eine Menge dazulernen.

Damit es aber nicht bei reinem Frontalunterricht nach dem Motto „Man nehme“ blieb, wurden die jungen Köchinnen und Köche auch in die Aktion eingebunden, indem sie die Zutatenliste, Gebrauchsanweisungen etc. vorlasen, lernten, wie man das Obst putzt, welche Kochutensilien man braucht, wie die Früchte gewaschen und geschnitten werden und wie die Rezepte umzusetzen sind. Selbstverständlich gehörten zu den wichtigen Lerneinheiten auch die grundsätzlichen Kenntnisse wie Hände waschen, Arbeitsgeräte reinigen usw. Dass das Verspeisen der zubereiteten Gerichte am Ende besonderen Spaß bereiteten, war natürlich abzusehen.

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